Ef. Chirurgie und Ophihalmologie,
Auch bei Angina catarrhalis faucium, Milchknoten und Entzün-
dung der Brustdrüse wirkt die, nach Umständen zu verändernde,
Mischung vortheilhaft. — Von dem schwefelsauren Kupfer gegen
Crounp der Kinder‘ sah Verf. ebenfalls die genügendsten Wirkungen
uud glaubt; dass diese Heiltugend nicht allein der brechenerregen-
den Kraft beizulegen ist. Ein Knabe von einem Jahre und schlaf-
fer Faser wurde des Nachts vom Croup befallen: Das. Fieber war
nässig, aber die Athmungsbeschwerden waren gross, ‘ Das Kind
bekam zwei Gran des Mittels, worauf sich.der Athem verbesserte,
ohne: dass Brechen erfolgte. Nach einer Viertelstunde gab man
noch 4, und wieder nach + St. noch 4} und nach 21 Minuten noch +}
Gran, so dass der Knabe in einer Stunde 3 Gran erhalten hatte.
Die Atllımunzsbeschwerden hatten so auffallend: abgenommen, der
Hustenton hatte sich so günstig verändert, dass alle Gefahr vorüber
war, olıne dass Erbrechen eingetreten war, ‚Erst in der
5. Viertelstunde nach dem zuerst genommenen Pulver erbrach das
Kind, nachdem es etwas Wasser getrunken, olıne grosse Anstren-
gung viel hläulich grünen Schleim, und so hatte das Mittel hier
nicht als Brechmittel, sondern die Luftröhrennerven um;
stimmend heilsam gewirkt.“ [Med. Zeitung v. d.‘ Vereine f
Heilkunde in Preussen, 1834, Nr. 18.]- (Fr.)
I. CumurgIE und ÖPHTHALMOLOGIE,
51. Nicht jedes Operiren ist Heilen; von KoTHE,
Wie wichtig es für die operative Chirurgie ist, zuvörderst die Indi-
cationen zum Operiren festzustellen, um nicht zu übersehen; dass
oft sogar Balygeschwülste, Wasserbrüche, Warzen und Muttermälh-
fer entweder das Product eines tiefer begründeten allgemeinen Lei-
dens, einer allzemeinen Dyskrasie, oder der Reflex eines entfernt
und tiefer gelegenen innern Uebels sind, und als Vicairleiden vou
der‘ Natur — zur Erhaltung und Rettung des Kranken — hervor-
gerufene anomale Ablagerungs- und Ausscheidungsprocesse respeß:
Urt werden müssen, darauf macht der: Verf. durch einige Fälle
aufmerksam, welche unglücklich ausgingen, weil man eben die In-
dication zum Operiren einer gründlichen Revision zu unterwerfen
unterlassen hatte. 1) Ein Knabe von‘ 10 Jahren bekam, scheinbar
aus örtlicher "Ursache, kranke Testikelz dieselben vergrösserten
sich, wurden hart‘ und schmerzhaft. Da das Uebel allen Heilver-
suchen widerstand, ward in einem chir. klin. Institute die Castration
für nöthig erachtet, Kurz nach der Operation bildete sich Asciter
mit Zehrfieber aus, und der Tod‘ endete sehr bald dieses Leiden
Die Obduction wies eine Desorganisation aller Mesenterialdrüsen
und namentlich eine steinharte Beschaffenheit der Samensträngt
nach. 2) Ein Cavallerist, anscheinend völlig gesund, erlitt beim
Reiten eize Queischung des linken Hoden, uud in Folge dessep