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MN. Materia medica und Toxikologie,
auch klagte die Kranke nirgends. über Schmerz. Der Hals des
Uterus war etwas dicker und weicher als gewöhnlich, wie auf-
gelockert, der Muttermund etwas ‚geöffnet, die Scheide aber eng,
runzlig, durchaus nicht schlaff. Gegen diesen Blutfluss wendete
der Verf. die verschiedenartigsten Mütel fast ganz vergebens an.
Die vegetabilischen Adstringentia und die Eisenpräparate von der
Zimat, ferr. bis zum Fitriol, Martis wurden durchgemacht und nur
als die BestucHEFF sche Tinetur mit der Zimmitinctur gereicht wurde,
trat Ruhe von 14 Tagen ein. Auch Sacch. Saturn. und Alaun wur-
den lange fortgebraucht, so wie Ipec. in refracia und in plena
dosi. Doch halfen diese Mittel eben so. wenig, wie Hinspritzun-
gen von adstringirenden Pflanzendecucten mit vielem Essig, mit
denselben angefenchtete Tampons und n:chrtägige horizontaie
Lage im Bette. Endlich entschloss sich H. zum Kreosotwasser,
[von dem er täglich einige Einspritzungen machen, und wohlge-
iränkte Tampons tragen liess und zwar mit schr überraschen-
dem Erfolge. Gleich nach den ersten Einspritzungen wurde die
Blutang viel geringer und hörte in etlichen Wochen so auf, dass
Pat. oit mehrere Tage ganz frei ist, und nur zuweilen etwas
Blut abgeht. Die Vaginalportion des Uterus ist weniger aufge-
lockert, und die Scheide noch enger, als früher, das Mädchen
selbst aber hat sich sichtlich erholt, und die Gesichtsfarbe ist
wieder recht frisch. Doch werden die erwähnten Einspritzun-
gen noch fortgesetzt. Hat das Krcosot auch hier keine, voll
ständige, dauernde Heilung bewirkt, so hat es doch in kurzer
Zeit mehr geleistet, als früher die ganze Menge der übrigen
Mittel in Monaten. — 1. Gegen sehr. heftige, Zahnschmerzen
von einem cariösen Zahne half Kreosot, zu etlichen Tropfen auf
Baumwolle in den Zalın gebracht, angenblicklich und auf Dauer.
Durch seinen Reiz erregte es hier sehr starke. Speichel-
absonderung. — IV. Bei einem scrophulösen Knochkengeschwüre
mit jauchiger, heflig stinkender Secretion und lockern wulstigen
Rändern wendete der Verf. Kreosotwasser als Verbandmittel an,
und benutzt es noch jetzt. Das Aussehen des Geschwürs wurde
bald viel besser, indem die Räuder schmolzen, ein schönes frisch-
roihes Ansehen mit gesunder Granulation bekamen und auch die
Absonderung sich merklich besserte, so dass, sich ‚erwarten lässt,
dass das Kreosot bei längerer Anwendung auch. auf den Ver-
schwärungsprocess im Knochen günstig einwirken werde. [Med,
Correspondenzblatt des württemb. ärztl. Vereins, 1834, Nr. 32.
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49. Wirkung der Jodiue; von Dr. BerKun in Guben,
Ein 11jähriges Mädchen von scrophulöser Natur litt seiß zwei
Jahren an periodischer Geschwulst und Schmerzhaftigkeit der
Nase, aus der sich ein ungewöhnlicher Geruch verbreitete. .. Im
September vorigen Jahres nahm der copiöse Nasenschleim eine
eiterige Beschaffenheit und einen unerträglichen Geruch an, der
sich schon auf G Schritte weit verrieth und meistens wie faulen“