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walkkummen — wetten
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‘walkkummen adj. ibei Dittmann, Aus
dem alten Neumünster (1879) S. 152: „auch
geweht wurde zuerst in dem Zuchthause,
denn eine Nachricht aus dem Jahre 1750
besagt, es wurden unter Aufsicht eines Mei
sters bereits Fresen gemacht, und nach Ab
lauf eines Jahres betrug die Anzahl der
verfertigten Stücke 25, worunter zwei Walk-
kummen(?) Pferdedecken“.
wallpiepen (519) „wintenkleien“; vgl.
Feddersen, Beschreibung der Landschaft
Eiderstedt (1853) S. 108.
Wand 1 (522) „Gewand“, vgl. Beiderwand
I, 280.
Wandsbek (523) Z. 2 v. u. lies „Freistatt“.
W. soll bis 1745 eine Freistätte der Ban
kerotteure gewesen sein.
wanken (524 f.). sohuM da räch wat w.t
„sollte es da nicht ein gutes Trinkgeld
geben?“ Ang. Vgl. dän. der vanker noget
„da gibt es etwas“.
‘wannelich (va-ndix) adj. „Übelkeit er
regend“ Flensb. 1850.
Wapen (526). de ool Lehmann ist der
dänische Minister Orla Lehmann.
*Wass-weder n. „Wetter, bei dem das
Getreide gut wächst“.
*wass (vas) Hetzwort für Hunde: wass
em! biet em! Sgbg. Dazu der häufige Hunde
name, namentl. für Schäferhunde, Wasser
(„Beißer“). Der Name ist nach dem Volks
glauben gegeben, weil) die Hunde, die so
heißen, als Wasser die Herde umkreisen
und so vor Hexen schützen. Zur Deutung
des Namens s. Nd. Kbl. 34, 10. 35, 39 f. 96.
wat (539) Z. 11 v. o. lies „ob“ statt „wie".
— Der Gebrauch von wat als Konjunktion
des Nebensatzes scheint sich auszudehnen;
jüngere Leute brauchen es als Einleitung
eines Kausalsatzes: dat Hum süht nu feiner
ut, wat dat Farf krt} gen hebt Sdtm. Zuwei
len auch für „als“: wat ik to de Dör rin-
keem, wuss ik fqrts Bescheid das. — da is
wat bi wat „jedes Ding hat zwei Seiten“.
Water-laat (644) „Wünschelrute“. Water-
laten „Waaserreiser im Oibstbaum, die ent
fernt werden müssen“.
Weddel (555) Z. 3 v. u. lies Springswedel
(Langwedel (Nort.).
Wedder (558). Zu den Wetterregeln:
wenn morgens so vgl Blau an ’n Himmel
is, dat dat to en Paar Büxen langt, denn
gifft dat gude Wgder Hus.
wegen 1 (571) oft in Vbdg. mit um (um)
und vun. Z. 3 lies um statt un. — Für
mienentwggen auch mtienenswggen und
mienswggens (vgl. allerwqgens I, 106).
*weg-flöken (ve-xflögw) sw. v. „ableug
nen“, „Meineid schwören“, he hebt dat weg
flöht Dtm.
*weg-mümmeln (ve-xmym\n) sw. v. Elmsh.
wie weg-müppeln (573), -frgten (572).
*weg-putten sw. v. „verstecken“, „bei
Seite legen“ Ang.; s. putten TH, 1157.
weg-schulen (574) heute „schuldbewußt
zur Seite blicken“.
weg-stüren (576), auch „Steuern bezah
len“. wat ik verdeen, mutt ik meist aüens
wedder w. „für Steuern ausgeben“.
*weg-tangen sw. v. „heimlich wegneh
men“, „sich widerrechtlich aneignen“ Dtm.
Vgl. fangen V, 11.
Weid 1 (581). gwige W. „Weide, die nie
umgebrochen wird“.
*Weid-fIoom (zu Weid 2 581) n. „Fett
von den Därmen der Tiere“ Dtm.
Weiher (582), auch „Wedel zum Feuer-
anfachen“ Dtm. (abst.).
weil (582) s. wiel V, 632 und wall V, 518.
‘weilerig (vai-lari) adj. „lang aufge
schossen“ (von Pflanzen), „schwach und
kraftlos" (von Menschen) Sdtm.
Wekenwagen (584), häufig Wuohen-
wagen, der früher regelmäßig zwischen 2
Städten verkehrende Personenomnibus (ver-
alt.).
Wellern f. „Witterung", wi kriegt noch
gude W—n Sdtm.
wen 2 (591). wgm is dort „wer ist da?“
Schlesw. Vgl. dän. hvem er der.
wesen (599). Zu den Formen vgl. noch
Hochzeitsged. 1750 (aus Eid.): weest w<il-
kamen, jümmer bind jy my recht leev (Nd.
Jb. 53, 129).
wesig (602) „sehr weich und einge
schrumpft“ (z. B. alte Äpfel und Kartof
feln) Ang.
wespein (602) „tünchen“. Der Schwib
bogen über dem offenen Herd wurde Sonn
abends mit Wasser und weißer Torfasche
gewespelt; die Rußschicht wurde mit die
sem Gemisch abgewaschen. Die Tünche hieß
W e s p e r ; das Wort wurde auch für fei
nen dünnen Straßenschlamm gebraucht
(Dtm. veralt.).
West 2 (605), in der Seemannssprache auch
als Fern, gebraucht: de Wind weiht ut de
West.
Wetenschop (610), auch „Wissen um
etwas“, „Kenntnis von etwas“, ik heff dor
keen W. vun hatt.
wetten (612). Der Vers beim Wetten lau
tet in Elmsh. wiil.lt wi w. ihm ’n Hand null
Mettent Du schasst se sammeln, ik will se
braden, du schasst se gten.