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Reim: wat schall ik v., wenn ik nix mghr
®eet? laat den denn v., de mi dat heet
Oldbg. 1840. — Fopperzählung: ik will di
ixat v. vun de Pimperneilen (s. III, 1026)
°der vun Ham Peter Nellen Pellw. {vun de
ool P. N. Ahrenviöl, vun de klene P. N.), s.
Hl, 778, und dann weiter: vun de junge
brauche Bruut, snipp-snapp-smcut, nu is mien
ut; oder: nach Brmct: vun de gröne
Wriet, snippsnapp-snwut, nu is ’t ut Kk.;
nach Peter Nellen wird fortgefahren: de
harr en lütt je Hund, de pisst di in de Mund
Schlesw. 1840 oder: he harr so v$l Gesellen,
he bunn se nich mfhr teilen, he harr en
ßund, de scheet em op de Mund Ahrenviöl
oder: he harr mal ’n löttje Katt, de slickt
e *n ömmer ut ’t Fatt, he harr mal ’n Kalf,
dat wgr man half, he harr mal ’n Koh, de
hijrder (hcjr darf) ni to Pellw. Auch: ik will
di wat v. vun de Mudder Ellen, vun de Mud-
der Zippelmützen, hett en Flöh in ’t Hemd
insitten Kk.; vgl. Heim. 38, 94. — Ver
teilen n. und Ver-telling Ang.,
'teilen f. und — teil Ang. Hohn m.
und — te Ilers Fehm. Lbg., — tellersch
Htm. Fehm. n. „Erzählung“, na sienen Ver-
lell mutt dat ja wat Gruligs wgn. he weet
allerhand Dgntjes un V. Fopperzählung: dor
w pr mal ’n Mann, nu fangt mien V. an, de
Mann de harr en Koh, nu hijr man flietig to,
de Koh de kreeg en Kalf, nu is mien V.
half, dat Kalf dat kreeg en Witte Snuut,
n u is mien V. ut; vgl. half II, 576 u.; Koh
Hl, 237 Mitte. — Zsstzg.: Vertell-stück
n. „(lügenhafte) Erzählung“, dat ’s nich
ivahr, dat ’s ’n V. Ang.
ver-tesseln s. —tütern.
ver-tieden 1 (fatin) sw.v. „die Zeit ver
säumen“, „verfehlen“ Storm.; „aufschieben“,
»verzögern“ Ggd. v. Lüb. Ein anderes Wort
Ist wohl ver-tieden 2 Storm. Sgbg. Lbg.
richtiger wahrscheinlich: —tieten Storm.
in der Wendung: dat Vag einest (de Eier) v.
( v orteken Holst. 1870) „berühren“, so-
daß der Vogel das Nest nicht wieder be
sucht; auch: „zerstören“; vgl. uttieten.
Heist: dat Nest is (de Eier sünd) vertief.
®?lgösch (H, 343) -singt: lick, lick, lick
Schiet, mien Nest is vertiet Sgbg. Für v.
wird mit Bezug auf Nester auch ver-tehn,
^■trecken gebraucht (Sgbg.), wohl im
kinne von „auseinanderzerren“. Aus Hör-
Uerloirchen (Ranz.) ist die Wendung dat Va-
Belnest v e r t p h t „verdirbt“, „verdeiht,
wenn jemand die Eier berührt hat“ be
fugt. I n Moderspr. 6, 16 sagt J. Kruse von
. ®H dem Großen: de Stachterkorl de wull
TU (die Sachsen u. Friesen) gans vertgden
»vernichten“.
vertörnen 442
ver-timmem sw. v. „verzimmern". Buholt
v. „zurecht zimmern“. Meist übertragen:
den hebbt vH arig vertimmert „verprügelt“.
Das Part, vertimmert vereinz. auch „dumm“
Ang.; vgl. —nagelt. —timsen sw.v. „ver
prügeln“ Börm. — tinnen 1 sw.v. „ver
zinnen“, „mit einer Zinnauflage versehen“.
vertinnte Wieren „verzinnte Drähte“.
Übertragen: den wüllt wi mal arig v. „ver
prügeln“. he hett em dat vertinnt „(durch
Prügeln) beigebracht“, „eingebleut“ Hus.
1880. em sind de Ogen vertinnt mit Botter-
melk „er ist betrunken“ Ang. — tinnen 2
sw. v. „mit Zinken versehen“, de Hark mutt
vertinnt warrn. — t i n s e n sw. v. „verzin
sen“, jetzt meist wie im Hochd. — tisseln,
—-tissen s. —tütern.
ver-tobacken (fatö-bagn) sw.v. „verprü
geln“, erweiterte Form von verbacken.
— togpben sw.v. „verprügeln“; vielleicht
aus der Wendung dat will ik di noch to-
ggben „das bekommst du noch obendrein
(gratis) von mir“. — togs. —iehn. — tol
len sw.v. „verzollen“. —töft (fatof) in
der Vbdg. dar bin ik ni op v. „darauf warte
ich nicht“ Kk. dor w§r ik gänsli op v. „das
habe ich mir lange gewünscht“ (z. B. ein
bestimmtes Essen) Fehm. abst. Wohl aus
vertöwend zu toben V, 140 (vgl. verlangt,
vermodt sieh). —19kern Kh., —täk-
k e r n Lbg. 1880 sw. v. „verzögern“; mnd.
vottockeren; vgl. tijgern V, 141. dat ver-
tijkert sik „es zieht sich länger hin“ Kh.
he hett mi uphollen un vertäckert Lbg.
1880. — tönungf. „Figur“, „Vorstellung“.
Nur bei Sch. 4, 270: he maakt allerlei V—en
„Mienen und Gebärden“ Holst. 1800. Zu
mnd. vortonen „zeigen“, „vor Augen stellen“,
holl, vertoonen „vorzeigen“, „sehen lassen“;
mnd. vortoninge „Darstellung“, „Erschei
nung“, fries. Fortoning „Erscheinen eines
Gegenstandes“. Vgl. tonen V, 109.
ver-törnen 1 (fatgan und fatöan), —tür-
nen (fatyan) sw.v. „erzürnen“. 1. trans.
he kann keen Kind v. (Zusatz: wenn he ’t
ok in ’n Ngrs bitt) FL. Reim: lewer Koh
un Kalf verloren as en gode Dgrn v. Das
Part, vertijrnt wird gern als Adj. gebraucht:
he is v.; he ward (blifft Ang.) v.; he keek
mi so v. an „böse“, „beleidigt“. — 2. refl.
he hett sik mit em um ’n Schgt vertijrnt
„er hat sich mit ihm um nichts entzweit“.
he hebt sik mit sien Mgrs vertijrnt „er er
bricht sich“, he hett sik mit de Arbeit
(I, 161 o.), mit de Seep (IV, 450), mit de
Stoppnadel (IV, 865), mit sien Gedanken
(Fehrs) vertijrnt. v. maakt nix, verdrggen
is best Nd-tm. se kriegt sik (se kriegt
Dtm.) dat V. „geraten aneinander“. Reim: