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Taeks — Takt
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Täcks (tags), Tachs (Groth 1, 93. 3, 22),
Tax m. „Dachs“; s. Dachs I, 644. Die
Form mit anlautendem T findet sich außer
in Sschl. auch in Dtm. (Groth), Rdsbg.,
Sgbg., Plön u. sonst vereinzelt. Aber
glaube: Wenn man das Auge von einem
Dachs bei sich trägt, gefällt man jeder
mann (Heim. 6, XXXIX).
tadderig (ta-darl), tatterig adj. „zitte
rig" Kk. Sgbg. Fehm.
taddern (tadan) sw. v. lautmalend
„schnattern“, de Gös taddert Oh. Kk.
Tafel (tqfl) f. „Tafel“, vereinz. „Tisch“
Ndtm. (abst.), bes. „Schiefertafel“. Zsstz-
gen: Tafel-beer n. im „Singsang der
Biertrinker“ bei Sch. 1, 82: Tünn, Tünn,
T., morgen heft wi söt Beer, qwermorgen
suur Beer. — decker m. „der Mann, der
beim Dreschen die Garben zurechtlegt“ Eid.
1820. Vgl. döschen I, 820. —wark n.
„Fachwerk“ Holst. 1850.
Taff (taf), Taff et (tafd) m. „leichtes
glattes Seidenzeug“, „wiederschein (schan-
schiert) Taffent“ Fehm. 1714.
Tagei (tqgal), Takel (tqgl) Sschl. Ang.
m. „mit Leder überzogener, getrockneter
Ochsenziemer, der als Prügelwerkzeug ver
wendet wird“, überhaupt „Prügel aus ge
flochtenen Riemen“, „Karbatsche des Leh
rers"; mnd. taget „Endstück eines Taus“,
ags. tcegl „Schwanz“, engl, tail „Schwanz“,
fries. Taakels (Sylt) „Züchtigung“, „Schläge“,
norw. tagt „Schwanzhaar des Pferdes“, got.
tagt „Haar“, ahd. zagal, mhd. zaget „Schwanz“.
Der buntgeflochtene T. hieß de bunte Jo
chen (Sch. 4, 243), in Hamburg de bunte
Jost (Sch. 2, 196). Auf einem Schulfest,
das früher in Nordschlesw. am Thomastage
(21. Dez.) gefeiert wurde, war es Brauch,
den T. des Lehrers in feierlichem Aufzug
und unter allgemeinem Jubel im nächsten
Wasser zu ertränken; vgl. Jb. f. Ldk. 4, 273.
— Übertragen auf „Schläge“ he hett T—s
krqgen; he hett sitc ’n Jack vull T—s haalt.
UtscheU deit nich weh un T—s duurt mich
tang Storm. — Dazu: tagein sw. v. „prü
geln“, ,,schlagen“. taget doch ni so op dat
Tier! wat hett he em tagelt! de Möllerge
sellen tag eit sik „es schneit“ Storm. Vgl.
af- (I, 91), dqr-tag ein (I, 815) und takeln 2 .
— Tagelee f. „Prügelei" Oh. Kk. —
Zsstzg. Tagel-meester m. „Lehrer“
(Sch. 4, 243).
tagen (tqra) Part. Perf. zu tehn „ziehen“
in der Ra. dor bün ik t. un bqrn, auch
tagenbqrn, seltener bqrn un t. „erzogen und
geboren“. Vgl. baren I, 232.
Tahn „Zehe“ s. Tehn.
Takel (tqgl) n. und m. ursprüngl. jede
„Ausrüstung“, „Gerätschaften“ (vgl. alt
nord. laka „nehmen“, „greifen“, mnl. taken
„antasten“, ostfries. taken „fassen“, engl.
to talce); nur mehr in besonderen Bedeu
tungen: 1. „Tauwerk eines Schiffs“ See-
mannsspraehe (vgl. Kluge 771 ff.). T. un
Tau „die ganze Takelage“ (Sch. 4, 245). —
2. „Windezeug", „Flaschenzug“, „Hebe
rolle“; mnd. takel, engl, tackle, dän. talckel;
Seemannssprache. Im alten Bauernhaus
„die hinten auf der großen Diele unter dem
Kornboden stehende Winde zum Hinauf
ziehen von Säcken“. In der Mühle „der
Flaschenzug zum öwemqhmen des Mühl
steines“, s. III, 935. Im Rammerlied: haal
op de Ramm mit all uns Mann, de de T.
rieten kann Sdtm. Vgl. IV, 36. — 3. „Stell
netz aus feinem Garn“ Ellerb., besonders
„das Abstellnetz, das quer über Gräben oder
Wasiserläufe gespannt wird, um das Ent
weichen der Fische zu verhindern“ Wschl.
Stap.; auch Taker (Wschl. wie fries. Wie
dingharde) und Tackel (Stap. 1796) genannt.
— 4. übertragen: „gemeines Volk“,
„schlechte Familie“ Holst. 1800 (Sch. 4, 245)
FL. Lbg. so ’n T. kämmt mi hier nich op
’n Hoff. Kürzung aus Takeltüg (s. u.). —
Ableitungen: takeln (tqg\n) sw. v. 1. „ein
Schiff mit Takelage versehen“ (s. o. 1.).
2. „etwas mittelst eines Flaschenzugs heben“
(s. o. 2); fries. takelt 3. übertragen: „über
jemand herziehen“, wat hebbt se sik all
werrer torecht takelt „zusammengeklatscht“;
vgl. dqr-takeln I, 815. Komposita: dqr-, op-
(III, 896), ut-, üm-takeln. — Takelaasch
(tqglq-s) f. 1. „alles, was zum Auftakeln
eines Schiffes gehört“; vgl. Seilaasch IV,
465. 2. „Winde“ (wie Takel 2) Mh. 3. dass,
wie Takel 4. dat is all so ’n T., wo de een
mit wuschen is, is de anner mit kämmt
Oh. Storm. — Zsstzgen: Takel-bagage
n. „gemeines Volk“, laat di ni mit dat T.
in; vgl. Takel 4, Takeltüg. —süster f.
„Klatschbase“ Ndtm.; vgl. takeln 3. —tüg
n. 1. „Tauwerk des Schiffs“, „verwirrte
Schiffsseile“. — 2. „Drillichgarnitur der
Fischer“ Ellerb. Vgl. Takel 3. — 3. „Gesin
del“!, „Lumpenpack“, „liederliches Volk“,
„ungezogene Kinder“, wällt ji T. mal ma-
ken, dat ji rutkaamt; vgl. —bagage. Auch
vom Vieh, das ausbrechen will (Dtm.).
— wark n. „volle Ausrüstung eines Schiffs“,
Vgl. Storm Ges. W. 6, 4 „ein Barkschiff in
vollem Takelwerke".
Takel „Prügel“ s. Tagei.
Taker „Netz“ s. Takel 3.
takern (tqgan) sw. v. „rühren“, dat hett
an de Dqr takert (Moderspr. 1922, S. 23).
Vgl. die bei Takel angeführten Verben.
Takt (tag) f. „Takt“ wie im Hochd.
he kann ni T. holen.