Full text: (Dritter Band)

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klaar — klabatschen 
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Klaren „Schnaps“. — 2. „fertig“, „bereit“, 
aus der Schiffersprache, büst ni bald k.f 
ik bün dormit k., fhr de Katt dat Oog ut- 
lickt Holst. 1840. he is eben erst mit de 
swarte Mann k. „eben erst konfirmiert“ 
Sschl. k. is de Kees s. Kees, he is rein (rund 
um) k. „ist ruiniert“, „muß Konkurs machen“. 
ik bün gans (mit de Welt) k. „völlig er 
schöpft“. dat heff ik k. (vgl. Sch. 2, 266). 
ik kann dormit ni k. warm, sä de Düwel, 
do schull he ifwer sien Großmudder wenen 
Stap. dat kann ik ni k. kriegen „damit 
kann ich nicht fertig werden“. Kirchen 
missal v. Hohenwestedt (1620): idt geböhret 
den Karckschwaren ehre Register an In- 
nahme und Utgaven laten klar maken, dar- 
mit de Probst und Ambtschriver gude Rich 
tigkeit vorfinden; vgl. Heim. 37, 46. Sch. 2, 
266. In der Weberei bedeutet k. maken das 
Abweben der Kette, s. weben. Sehr oft ver 
wendet Groth das Wort in der Bdtg. „fer 
tig“; s. 1, 21. 71. 103. 123. 245. 2, 51. 3, 159 
u. ö. — Ableitung: klaren in der Wen 
dung: dat klaart achter dick vgr von unbe 
ständigem Wetter (Hus. Oh.). 
Klaas (klgs), männlicher Vorname, aus 
Nikiaas gekürzt. Die Häufigkeit des Na 
mens wird (wie bei Jochen H, 1040) durch 
das Zwiegespräch bezeichnet: K., hesst mien 
K. nich sehn? Ja, K., mien K. un dien K. 
un mien K. sien K. sünd eben na K. sien 
Huus gähn. Vgl. auch: laat den Jung K. 
heten, he schall man achter de Swien (vgl. 
II, 768). Oft als Schelte für einen unge 
schickten oder dummen Menschen: du büst 
recht so ’n K., Dämelklaas (I, 691), Tühn- 
klaas „dummer Schwätzer“. K. is ’n Praas 
(„dünnes Talglicht“) un ward nümmer ’n 
Licht Ang. K. is ’n Baas in de Bottermelk 
s. I, 191. ’n sünnern K. „absonderlicher 
Mensch“, „Sonderling“ Dtm. (Groth 1, 75) 
Itz. Storm. de rüge K. „Nikolaus, wie er zu 
Weihnachten von den Kindern dargestellt 
wird“; vgl. Storm. Ges. W. 8, 41. Geschichte 
von groot K. un lütt K. s. zu Mhff. 2 Nr. 
618, S. 553. Als K. oder grote K. bezeichnet 
man in Dtm. auch den „Mehlbeutel“, das 
beliebte Gericht. — so stark as K. Andrees 
Dtm. Substantive in Verbindung mit 
K. erhalten das Gepräge von Familiennamen 
und tragen daher den Ton: K. Abendsegen 
„einfältiger Mensch“, s. I, 19. K. Mehlbüdel 
„ungeschickter Mensch“ Dtm. K. Kli)n 
„langweiliger Mensch, der viel Belangloses 
redet“. K. Klump „dummer, auch kleiner 
dicker Mensch“. K. Klünbuur eig. „Torf- 
bauer“, „ungewandter Mensch“. K. Kiek- 
in-de-Laad war der Spottname für ein 
Dienstmädchen, das einem Knecht sein Geld 
aus der Lade gestohlen hatte (Heim. 20, 39). 
K. Dünk Sternbild s. I, 939. he is so egen 
as K. Nüms (s. d.), de schull an Galgen un 
wull nich Sgbg. Spottreim: K. Kreih leggt 
’n Ei usw. s. I, 1020. K. mit de Blaas s. I, 
373 u. —- Bezeichnung für Tiere (Ton auf 
dem 2ten Bestandteil): Klaas-haak, 
—-bahn, — hanken Oh. (bes. Fehm.) 
„Eisente“; ihr krähender Ruf gilt als erstes 
Zeichen des nahenden Frühlings; vgl. Hau 
lik H, 666. — Klaas-heister m. „Ne 
belkrähe“ Kremp. — Klaas-kreih f. 
„Krähe“, „Dohle“, „Rabe“, „Eltser“. wacker 
K. Schmeichelname der gezähmten Dohle 
(Wm.). — Klaas-steen (Ton auf Klaas) hieß 
ein Stein auf dem Wege von Tellingstedt 
nach Schalkholz (Ndtm.), wo ein Bruder den 
andern aus Eifersucht erschlagen (oder er 
schossen) haben soll; vgl. Mhff. 2 Nr. 46 u. 
Anm. S. 523. — Ableitung: kl aasig 
(klgzi) adj. „dumm“, „schwerfällig“ Dw. 
klabacken (kleba-gm), klabackern 
sw. v. „lärmend, polternd laufen“, lautma 
lend von Pferden (Sch. 2, 261). de Per kla- 
bickern un klabackern op de Straat Sdtm. 
Vgl. klabastern. 
klaballern s. klabautern. 
klabartscli lautmalende Interjektion. kJ 
dor liggt de Boom! Vgl. klabatschen. 
Klabaschen (klgba-sn) m. plur. „Fla 
schen“, „Kürbis“ Dtm. 1800 (Sch. 2, 261). 
klabastern (klaba-sdan) sw. v. „polternd 
laufen“, „galoppieren“, lautmalend von Pfer 
den, die auf Steinpflaster daherjagen; auch 
von Menschen, die mit klapperndem Ge 
räusch auf Holzpantoffeln laufen oder hart 
und schwerfällig auftreten. Junge, wat kla- 
bastert de Per dor lank! de Jungs kla- 
bastert mit fr holten Tuff ein de Straat hen. 
dal. Vgl. Sch. 2, 261. Groth 2, 289. 3, 60 
(„ohne Ordnung und Geschicklichkeit rei 
ten“). Ähnliche Bildungen mit gleicher Be 
deutung sind: klabistern, klabeustern, kla 
backen, klabickern, klabatschen, klabautern, 
klaballern, klabutern, klebastern, klebat- 
schen, klubatschen. 
Klabater „Knirps“ s. Krabater. 
Klabatsch (klaba-ds), Krabatsch (kra- 
ba-ds) f. „Karbatsche“, „dicke Riemen 
peitsche“ (aus dem Tschechischen); bes. auch 
die große Peitsche, die man bei 4 Pferden 
gebraucht (Fehm. abst.). Auch übertragen 
auf den gezüchtigten Körperteil: du kriggst 
wat lank de K—en Dtm. — he is so ’n Hans 
K. „Grobian, der gleich zuschlägt“, „Plump 
sack“ Mh. 
klabatschen (klaba-dsn), k 1 a b a r t - 
sehen, krabatschen sw. v. 1. „mit der 
Peitsche schlagen“, „prügeln“ s. Klabatsch. 
— 2. „mit der Peitsche knallen“ s. das. — 
3. dass, wie klabastern.
	        
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