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Kindsfoot — Kinner
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bei Gelegenheit der Geburt eines Kindes ge
geben und genossen wird; vgl. das genau
entsprechende älter-dänische barnefod („den
mad, som gives kvinderne i barseistuen“).
Da der 2te Bestandteil früh unverständlich
wurde, hat man ihn mit Foot „Fuß“ zu
sammengebracht und das Wort ins Hoch
deutsche als Kindsfuß oder Keesfuß über
setzt. Kees-food ist wohl nichts als eine
Entstellung des älteren Wortes mit Anleh
nung an das Gericht, das früher bei dieser
Gelegenheit vorzugsweise gegeben wurde
(Ziegler 1755: „es wird nichts als Käse,
Brodt und Butter aufgesetzt“). — Die Form
Kinds-foot findet sich in ganz Holst, außer
Dtm. und Oh., in Schlesw. in Dw. Schw. Hü.
(während Ang. nur Bassel kennt); in Dtm.
Stap. Eid. Hus. Hohn heißt es Kees-food.
Da die Sitte überall im Rückgang, vielfach
schon erloschen ist, schwindet auch das
Wort; dem jüngeren Geschlecht ist es meist
schon unbekannt. Geblieben ist der Name,
auch wo die Sitte nicht mehr vorhanden
ist, zuweilen für die Gelegenheit, bei der
sie geübt wurde: bi em is K. bedeutet: „bei
ihm ist ein Kind geboren“, ohne daß an
eine Festlichkeit dabei gedacht ist. Man
sagt sogar im Scherz: he hett K., sien Koh
hett halft Voorde (Kiel). Zuweilen ist der
Name auf das Kindelbeer (s. d.) übertragen,
mit dem er von Haus aus nichts zu tun hat.
— op ’n K. gähn „Wochenbesuch machen“.
to K. kamen „sich zum K. einfinden“, se is
to K. „ist zur Unterstützung der Hebamme
zur Wöchnerin gerufen“ Sdtm. — blinne
oder göste K. s. Bassel I, 243. — Vgl. Nd.
Kbl. 26, 25 ff. Sch. 1, 83. 2, 245. 256. Bier-
natzki, Volksbuch 1847, S. 73 ff. 1850, S. 29.
Urdsbr. 5,16. Urqu. 5, 253. Jb. f. Ldk. 4, 187.
Zs. f. Volksk. 23, 279. — Zsstzg.: Kinds-
foot-pummel m. Backwerk für den
Kindsfoot, eine Art Moschüten (s. d.) Fehm.
Kinds-hand s. Kinnerhand. K. ist licht
füllt. — k i n d n. „Enkel“, meist im Plur.
Kindskinner Wm. Glückst. Vgl. Groth 1,
148. — s t a n d m. im Spruch gegen Schreien
der Kinder s. Dodenhand I, 761.
Kink (kitsg) m. „Schlinge“, „Windung“,
„Ring“, „Verdrehung in einem Schiffsseil“
Seemannsspr. (Kluge S. 448). wenn dat Tau-
wark krall („verschlungen“) is, smitt dat
Kinken Ellorb. Elbm.; mnd. kinke „gewun
dene Schnecke“ (vgl. Kinkhgrn „Spindel
schnecke“ Schumann, Wortsch. v. Lübeck 41
u. Kinkhuus); engl, kink, kenk, kinch;
nordfr. kink, ndl. kink. Vgl. Krink. —
Zsstzg.: Kink-huus „Gartenschnecke“
Eid. K., komm herut ut dien Huus, anners
verbrenn ik di Hoff un Huus Eid.
Kink-appel (ki-ragabl) m. Man teilt
einen Apfel dadurch in zwei Hälften, daß
man mit einem Messer ringsum etwa 6—8
dreieckige Einschnitte (Zacken) macht, so-
daß jede der Hälften nach dem Ausein
andernehmen das Aussehen einer Krone
hat (Storm.); vgl. Slottappel, der ebenso
hergestellt wird, aber mit rechteckigen Ein
schnitten, sodaß ein Schloßturm mit Mauer
zinken entsteht.
Kinkel (kirsgl), plur. K—n m. „Speck
würfel“, überh. „kleines Stück“, „Fetzen“.
he sneed sik ’n good K. af Holst. 1800 (Sch.
2, 259). Dazu: kinkelig (ki-ngali) adj.
„mit Speckwürfeln durchsetzt“, de Wust is
mi to k. Holst, (abst.).
kinkelig (kirsgoli) adj. „wackelig“, de
Disch steit k. Hus. 1860.
Kinken, Kinkenjees s. Kindjees.
Kinkerlitzen (kvngalidsrj,), Kikerlit-
sehen (ki-galidsp.) plur. „Nichtigkeiten“,
„Windbeuteleien“, maak mi man keen K.
vor Kh. maak man keen K. „unnötige Ein
wendungen“ Elmsh.
Kink-hoosten, — hooßen, — hossen,
— hussen, — hoost, — hoss (über die
Formen s. II, 887) m. „Keuchhusten“; mnd.
kinkhoste, dän. kighoste. lcinken ist die na
salierte Form zu mhd. kichen, dän. kige,
schwed. kika, nhd. „keuchen“, de K. nimmt
9 Wgken to un 9 Wglcen wedder af. Vgl.
Keikhoosten.
Kinn 1 (kin) n. u. m. „Kinn“, dubbelt K.
maken „sich in die Brust werfen“ Holst.
1800 (Sch. 2, 259). he hollt ggrn op ’n K.
„ist dem Trunk ergeben“ das. (Sch. 2, 260).
spitze Ngs un spitzen K. hett ’n Düwel
achterin Holst. 1840 (vgl. Sch. 2, 260). Kuu.
len in ’e Backen, Schelm in Nacken, Kuulen
in’t Kinn, Schelm in Sinn. — Zsstzgen:
Kinn-back m. „Kinnbacke“, he kreeg
een an ’t Muul, dat em de Tähnen■ ut de
K—en flögen. Vgl. Groth 1,197 Kinnbacks-
knaken. — d o o k m. „Kinntuch“. Braut
ausstattung Pbg. 1769: „4 Kinn Tücher“.
— k ^ d f. „Kinnkette am Pferdegeschirr“.
— r e e m m. „Kinnriemen am Pferdege
schirr“.
Kinn 2 (kin), plur. Kinnen n. „die durch
das Vordergestell des Wagens führenden
Holzarme, zwischen denen durch 2 Eisenbol
zen die Deichsel befestigt ist“, mit dem
Achterstell durch das Glqrholt (s. II, 389)
verbunden. Schw. Hü. Hus. In Ang. u.
Nordfr. heißt derselbe Teil des Wagens:
K i n n i n g (ki-nirag), plur. Kinnings.
Kinner- s. Kinder-; kinnern,
kinnsch s. bei Kind; Kinneibeer s.
Kindelbeer; Kinneken, Kinnjees s.
Kindjees.