Full text: (Dritter Band)

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Kiewitt — Kind 
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dor mee („mähe“) ik mien Kruut, mit Fre 
den treck ik ut Kaßborg rut. Auch: K., fleeg 
mit mi mit, an ’t Haff in de Wischen, dor 
spring ik, dor sing ik, dor is wat to fischen; 
vgl. Asmussen, Leibeigene S. 171. Anderes 
s. hei Heister II, 717. Lieder, in denen 
Kuckuck und K. vereint sind, s. bei Kukuk; 
vgl. auch Backaben I, 201. — K. als Früh 
lingsbote s. Jijk II, 1050. — Aberglaube: Der 
K. ist ein Unglücksvogel; begegnet er einem 
in der Frühe, geht einem an dem Tage alles 
verquer (Fehm.). Wenn die Eule KJ ruft, 
muß jemand sterben (Kanz.); vgl. kleden. — 
In der Bäckersprache bezeichnet K. einen 
Haken zum Abschaben des Teigs (Eid.). — 
Ortsnamen: Kiewitt feuchte Senkung Gr. 
Flottbek (Pbg.), Ausbaustelle Fiefharrie 
(Bordesh.), Koppeln Löhrstorf (Oldbg.); bei 
Kiewitt Lurup (Pbg.). Kiewittspohl Flur 
name Holm (Pbg.); jetzt meist verhoch 
deutscht: Kiebitz-heisch Ölixdorf (Itz.), 
—hörn Neukirchen (FL.), Friedrichstal 
(Oldbg.), —kamp Koppeln Kohlstorf (Sgbg), 
—kate Witzhave (Lbg.), Testorf (Oldbg.), 
—koppeln Schenefeld (Pbg.), —moor Erfde 
(Stap.), Wedel (Pbg.); vgl. Adebar I, 50, 
—reihe Landgemeinde Kremp., —soll Teich 
Bartelsdorf (Lbg.), —weiden Flurn. Schene 
feld (Pbg.). — Zsstzgen: Kiewitts-bost 
f. „Kiebitzbrust“, he hett de K. ut „trägt 
einen weißen Kragen“ Dtm. Eid. Stap. 
— bloom f. „Kiebitzblume“ 1. „Wiesen 
schaumkraut“, Cardarmine pratensis. Storm. 
Wm. Kk. Rdsbg. Dtm. Stap. Hü. Fehm.; 
vgl. Adebarsbloom I, 51; Fleeschbloom n, 
140; Grüttbloom II, 507. 2. „kriechender 
Günsel“, Ajuga reptans. Storm. Sgbg. 3. 
„blaues Fettkraut“, Pinguicula vulgaris. Hü. 
4. „Kuckucksnelke“, Coronaria flos cuculi. 
Bramstedt. 5. „Stiefmütterchen“, Viola tri- 
color. Dtm. 6. „Steinbrech“, Saxifraga. 
Fehm. — ei n. „Schachblume“, Fritillaria 
Meleagris. Hus. Kollmar Sgbg. — k o p p m. 
„Spitzhacke“ Nort. — 1 a n d n. „minderwer 
tiges Land“. —moor n. im Storchlied, s. 
Adebar I, 51. Kiewitt-muschü m. 
Spottname für Frisör, Perükenmacher. Holst. 
1800 (Sch. 2, 261). — stohl m. „Möhre“, 
Daucus Carota. Sgbg.; vgl. will Wöttel. 
— suur n. „Sauerklee“, Oxalis. Hohn. 
Kiff (kif) f. „Mund“, „Maul“, hool dien 
K.; wullt wat an ’e K. Ang. Dw. Rdsbg. Dtm. 
Oh.; dän. Kjoeft, Kjeff. 
kiffeln (kifln) sw. v. „streiten“ s. kabbeln, 
wat schall de ole Kiffelie? Ang. Nordfr. 
Kikeriki u. Kükerükü der Hahnen 
schrei (Groth 1, 64); vgl. Hahn II, 556. „Ha 
dermanns Brautfahrt“ bei Mhff. 2 Nr. 629 
schließt mit dem Ruf: Hahn in de Eck: Kü 
kerükü! Vgl. Heim. 34, 226: K. du rode 
Hahn, treck all dien Spgren an usw. (Nord- 
str. 1860). 
Kikerlitschen s. Kinkerlitschen. 
Kikewi „Habicht“ (Sch. 2, 80) s. Kükewi. 
Kill „Kerl“ s. Kerl. 
Killenbeer s. Kindelbeer. 
killen s. keilen. 
Kimm (kirn) f. „Kimme“, „äußerster 
Rand“. 1. „der oberste und unterste Kranz 
von Weidengeflecht beim Korb“ FL. — 2. 
„Endstück der Bottichdauben“, „den Faß 
boden überragender Daubenrand“ (Böttche 
rei). Daher auch: „Blickfeld“, „Horizont“ 
Dtm., bes. in der Ableitung Kimming, Kim 
mung, die heute im Volksmund wenig ge 
bräuchlich, literarisch oft belegt ist; vgl. 
Groth 1, 170. 2, 47. 93. „ein weißes Wölk 
chen, das eben an der Kimmung aufstieg“ 
Mhff. 2 Nr. 197; mnd. kimme, dän. nordfr. 
kimming (rym Hart, klar K.). 
Kind (kind), plur. Kinner (kinci), Kinners 
(im Ausruf und in der Anrede), vereinz. 
noch die alte unflektierte Form Kind im 
Reim (gliek as Rook un Stoof verswind, also 
sind ok de Minschenkind; vgl. Storm, Ges. 
W. 3, 263); Diminutiv: Kindken, Kindjen, 
Kienj (Hus.) n. „Kind“. — se schall ’n K. 
hemm, geit mit ’n K., kriggt ’n K. „schwan 
ger“. Zur Bezeichnung des Schrecks: se (he) 
kriggt denn je ’n K. mit holten Hacken s. 
II, 542 u. lewer ’n K. as ’n Kalf, sä de Dgrn 
s. Kalf (III, 20, wo auch andere Redens 
arten). ik heff wull all ’n K. hatt, sä de 
Dgrn to ’n Paster, awers man ’n gans 
lüttes FL. dat gifft Luft, sä de D§rn, 
do kreeg se twee Kinner op ’n Maal vgl. 
I, 713. dat grst K. kümmt mitünner ’n 
bgten to froh, awers dat kümmt nahqr ni 
wedder vor Schw. he kann mi keen K. maken 
„mir nichts vormachen“, „mir nichts an- 
haben“ Sgbg. wi wüllt dat K. hg wen (beim 
Kindsfood) s. II, 686. so unschüllig as ’n K. 
in de Weeg, wenn Kinner in de Weeg 
lachen, spgln de Engeln dormit Ang.; ande 
res bei Farken II, 20. dat is ’n fraam K., 
dat jappt un bitt nich Dtm. dat K. is be- 
swögt (verschiert) „hat kein Gedeihen“ Holst. 
1800 (Sch. 4, 43); vgl. beswögen I, 315. he 
hett nich K. noch Küken, nich K. noch 
Hund, nich Hind (s. II, 807) noch K., he is 
ahn K. un ahn Küken „ohne Anhang“. Kin 
ner mgt dor sien, awers se mgt Dwang hemm 
s. II, 970. lütt Kinner un ool Lüd mijt gm 
Willen hemm Kk. Kinner mit’n Willen 
kriegt wat vor de Brillen s. II, 521. de Kin 
ner gr Willen sitt achter ’n Spegel Dw. 
oder achter de Kgkendgr Wm. Kinner un 
Ggrn mgt ool Lüd hgrn Holst. 1840. lütt 
Kinner mijt mit de Hunn to Bett Tritt. Kin 
ner mgt bi ’n Disch stahn, denn ward se
	        
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