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opgriepen — ophellen
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hett gr up ’e Straat upgrabbelt von einer
schlechten Frau (Sgbg.). he grawwelt sik
up „erholt sich“ (nach einer Ohnmacht oder
einem Schwächeanfall). — griepen st. v.
„aufgredfen“. ngm hebb ’s em opgrgpen?
„wo haben sie ihn gefaßt?“ se grippt aillens
bi de Been op „sie greift alles aus der Luft“,
„sie lügt“. — gründen sw. v. „dem Holz
die erste Grundfarbe geben“ Holst. 1800
(Sch. 2, 76; vgl. gründen II, 502).
op-hacken sw. v. „aufbacken“, „mit der
Hacke öffnen“ (z. B. das Eis), „aufpicken“.
de Hahn hackt dat Gassenkgm op. Auch
„jemand mit Schmutz bewerfen“ eigentl. u.
bildlich (Ndtrn. Börmerkoog). he hett §r een
ophackt „sie geschwängert“ Holst. — ha
ken sw. v. „auf den Haken bringen“, se
hett de Ammers ophaakt op de Melkdracht.
Übertragen: he hett sik enen uphaakt „hat
sich einen angetrunken“ Storm. he hett gr
’n lütten ophaakt „hat ihr etwas aufgebun
den“. Vgl. —huken. — h a 1 e n sw. v. „her-
aufbolen“. de Wind haalt den Rggen up
„führt die Regenwolken herauf“, se haalt
den Korf up „ziehen den Korb hinauf“.
haal up, wenn ’t bitt s. I, 344. he haalt dat
Wgrd vun de Töne up „hiolt das Wort ganz
von den Zehen herauf“, „spricht sehr lang
sam und dröhnig“ Pellw. de Sggels ward
ophaalt „werden hochgezogen“ Elierb. de
Pgr o. „von der Weide holen“ Wm. he much
em ggrn ’n bgten o. „ihn aufziehen“, „zum
Besten haben“ Wm. Im Ramtmerlied s.
Block I, 392; im Brückenlied s. Brügg I,
554. Aberglaube: Beim Melken darf nicht
gesprochen werden, da dann de Koh de Melk
ophaalt Wm. —halsen sw. v. „sich auf
den Hals laden“, he hett sik em uphalst
Schw. dar hesst di wat Schöns ophalst;
vgl. —huken. —hangen u. —hängen
st. v., seit. sw. jjaufhängen“. Gaarns o.
„Netze zum Trocknen aufhängen“. Refl.
„sich erhängen“, he hett sik ophungen und
ophängt. he schriet, as wenn he ophängt
warm sali, dat is ja’n Waller (Wetter)
tom Hunn o. Dw. he tallföt as ’n ophungn
Kater „schlug mit den Händen wie ein er
hängter Kater“ (Groth 1, 191). he säht all
so ophängt ut, as wenn he all dree Dag ünner
de Eer sgten harr „er sieht so elend, so ab
gezehrt aus wie ein 1 Gehängter,, als wenn er
schon drei Tage im Grab gelegen hätte“ Wm.
Wenn jemand flucht: ik hang mi up!, so
bekommt er den spöttischen Rat: denn man
bloots ünner de Arms, sünst ward de Luff
knapp Pbg. ik kann dat Ketteln an ’n Hals
nich verdrggen, sä de Deef, do wulln se em o.
Üters. Auf die Frage nach dem 1 Lohn, den
einer bekommt: he kriggt dat, wat Kruus
för ’t Göshöden krggen hett, de worr toletz
ophängt Innien. ik will maken, dat ik dar-
vun komm, sä Johann, do güng he hen un
häng sik up Reinfeld. Recht mutt sien Gang
gähn, sä de Jung, as sien Voder uphängt
wgr Aschebg. de darto bestimmt is un warrn
uphängt, versöppt nich Sscbl. 1850. de wich
oold warrn will, mutt sik jung o. (s. oold).
Jehann Blank hett sik uphängt sagt man
vom Eiszapfen am Dach, he is darbi up-
hungen „ist dabei in Schulden geraten“ Ang.
Auf die neugierige Frage nach der Person,
von der man sich unterhält, erfolgt die Ab
weisung: wokeen? de sik ophungen hett;
wenn du darbi hängst, hangt dar twee Ndtm.
Auch Bezeichnung für ein Spiel- auf der
Schiefertafel: Jeder der beiden Spieler zeich
nete einen Galgen mit einer Schlinge, an
denn der andere aufgehängt werden sollte.
Dann dachte jeder sich ein Wort und schrieb
dessen ersten Buchstaben hin; für die fol
genden Buchstaben machte er je einen kur
zen Strich. Es galt nun, die fehlenden
Buchstaben zu erraten. Bei richtigem Ra
ten wurde der Buchstabe an zuständiger
Stelle auf den- Strich geschrieben; bei fal
schem Raten zeichnete der Mitspieler nach
einander den Kopf, den Hals, den Rumpf,
die Beine, die Arme in seine Schlänge. Wer
so völlig gehängt war, hatte das Spiel ver
loren (Dw.); vgl. Heim. 32, 138. —har
ken sw. v. „mit dem Harken zu Ende kom
men“. im kriegt hüt opharkt Schlesw.; vgl.
—meihen. Übertragen: he kann wix o. „kann
keinen Schleim aufbringenj“ 1 Holst. 1800
(Sch. 2, 105). he harkt op „räuspert sich
laut“ Holst. 1800. — hauen sw. v. „auf
etwas schlagen“. Übertragen: he hau mit
cp „er warf seine Bemerkungen dazwischen“
Wm. he hett düchtig mit uns ophaut „er
hat alle übermütigen Späße mitgemacht“
bcs. von Leuten gebraucht, von denen man
solche Lustigkeit nicht erwartet. Vgl. —fle-
gen. — h e b b e n sw. v. „auf dem 1 Kopf
haben“, wullt keen Hoot o.f Besonders „ver
zehrt haben“: ’n Himpten Schiet muß grst
o. (ehe du alt wirst)'; s. Hirnten II, 806. Von
einem grimmig aussehenden Menschen: he
säht ut, as wenn he enen uphett un will den
annern bi ’n Kopp. Vgl. —frgten. — h g b e n
st. v. „aufhe'ben“ nur in Wendungen, die
aus dem Hochd. übernommen sind, wie up-
schaben is nich uphaben oder dat Verbott is
ophaben. Sonst dafür opbgren. Bei Sch. 4,
319 ein -Substantiv Uphewels „Aufheben“,
das von Gauklern herkommen soll, die Ge
wehre von der Erde aufheben. — h g g e n
sw. v. „aufbewahren“, wisst du denn gornix
o.f heißt es, wenn ein Kind gleich alles ver
zehren will. Vgl. hegen II, 703f. —hei
zen sw. v. ,yaufheissen“, „hissen“ (Flagge,
Segel) Elensb.; vgl. —hesen. —hellen
sw. v. „hell werden“ vom Wetter, et hellt