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mehren — Meis
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tenteils für die Hunde“ d. h. „verloren“ Eid.
In Zsstzgen: m — endeeis „meistens“.
dat ward m. köfft „2mm größten Teil“, de
Arbeit is m. daan. — m — tieds u.
— t i e d „meistens“, „hauptsächlich“, de
Hunn, de so dull blafft, biet m. ni Eckf.
mehren (mgan) sw. v. „mischen“, he
mghrt sik dar mank Dtm. dar mghrt he sik
ni mit „da mischt er sich nicht hinein“ Wm.
he mghrt sik allerwggens mit „mischt sich
in alles“ Wm.
Mehrer (mgra) m. „Mehrer“, zu dem un
gebräuchlichen Verbum ,,mehren“, nur in
der Vbdg. na een goden M. kämmt ’n goden
Verführer „was der Vater gespart hat, ver
schwendet der Sohn“ Schw.
Meidje (maidza) n. „Mädchen“; aus dem
Holländ. twee moje M—s „zwei schmucke
Mädchen“ bei Mhff. 2 Nr. 624.
Meier 1 (maia) pl. M—s m. „Meierist“,
bes. in der Zsstzg. Ober-m. „Betriebsleiter
einer Meierei“. Im 18. Jhd. hießen so die
Zinsleute im Herzogt. Lbg. (vgl. Sering,
Erbrecht u. Agrarverfassung S. 295). Ab
leitung: Meierseh (maias) f. „Meierin“.
wat en Hüten in de Meierie (s. d.). de
Melk ward suur un de M. mutt sweten
Schw. oder . . . wat sweet de M., wat loopt
se mit de Bütten Dw. — Meierie s. be-
sond. Artikel. — Zsstzgen: Meiergaarn,
— h 0 f im Tanzlied: as ik ’n lütte Dgrn wgr
s. Dgrn I, 714. — Ortsnamen: Meier-camp
Meierhof Holm b. Wedel, achtem M—hof
das. —hofkoppel Flurn. Damp (Schw.).
—land Koppel Neverstaven (Storm.). Vgl.
Zs. 58, 185.
Meier 2 (maia) Familienname. Spottreime:
M. leggt Eier usw. s. Ei I, 1020. Ähnlich:
M. leggt Eier, leggt achtein Paar, leggt gr
in’t Water un kaakt §r gaar, leggt gr op’n
Block un haut gr kott Sdtm. Nachbarreim:
Fru M., wat kost de Eier? Twölf Groschen,
seggt Fru Kossen; das to dür, seggt Fru
Lühr; das ni wahr, seggt Fru Bahr. Ellerb.
— Tante M. beschönigende Bezeichn, für
„Abort“, lange M. „Mittelfinger“ s. Finger
II, 97. — Pfänderspiel: Mudder Meiersch.
A. klopft schnell mit dem Finger auf den
Tisch, sagt zu seinem linken Nachbarn:
Mudder Meiersch is krank. B.: wat fghlt gr?
A. : Wüpp in ’n Finger, mutt ümmer so doon.
B. klopft mit und wendet sich an seinen
Nachbarn. Ist die Reihe geschlossen, wird
mit zwei Fingern geklopft, dann mit fünf,
zehn Fingern, mit Kopf, Füßen; Gesäß. Wer
nicht mitwüppt, muß ein Pfand geben (Pbg.).
Meieran (maiarg nju.Meiranm. „Ma
joran“ Schw. Oh. Wm.
Meierie (maiari-) u. Meieree (maiare-)
Wh. Dw. f. „Meierei“, wat ’n Hitten in ’e
M. un wat möt de arme Dierns sweten
Schw. od. . . . wat sweet de Meiersch, wat
danst de Mamsell, wat fleegt de Huwelspöhn
(Heim. 15, 99); vgl. Meiersch. de hett ’n gude
M. „einen vollen Busen“. — Zsstzgen:
Meierie-bodder f. „Meiereibutter“.
M. is to sleu „nicht verschlagsam“ Eid.
— d 9 r n f. „in der Meierei beschäftigtes
Mädehen“; vgl. —tgt. — speck n. „Mager
käse“ Schw. — 19 t f. „Meiereimädchen“
Schw.; vgl. —dgm.
Meifeld s. Maifeld.
meihen (main) sw. v. „mähen“, he meiht
’n Swadd (s. d.), dar kann nich’n Sie (Siet)
Speck in lang slgpen heißt es vom schlech
ten Mäher FL. de dar seit, de dar meiht.
wer froh seit, de froh meiht Schw. de Oien
seit, de Kinner meiht, de Lütten awer
heemst dat in Plön, he kann nich seihn
noch m. „versteht nichts von Feldarbeit“
Ang. he hett sovgl as he m. kann „sein Aus
kommen“ Holst. 1840. — Spottreime der
Frauen über die Arbeit des Mähens s. bei
bücken 1,618; dreihen I, 854; kleien III, 148;
Knaken III, 199. — he meiht heißt es,
wenn jemand mit einem Bein nach außen
schlägt, stark auswärts geht; s. anner I,
134 u. Dazu vielleicht auch die Ra. se meiht
Grütt in’t Feld Holst. 1840. — Aberglaube:
Gegen Raupenplage mäht man dreimal über
den Kohl hinweg (Oldbg.). Ableitung: Mei
ner m. „Mäher“, „Schnitter“. Kleiers un
Meihers sünd dat uck Lüd? s. Kleier III, 149.
de Kleier de kleit, de Seier de seit, de M.
de meiht Dtm. Strielcen un Wetten deit den
M. keen Tied versetten (awers wenn he dat
öfter deit, die Tied dor ok mit hingeit) Dtm.
— Übertragen: he walkt arig rüm mit sien
langen M—s „wirft tüchtig herum mit sei
nen langen Beinen“ Wm., vgl. oben he
meiht. Dazu wohl auch das vereinz. belegte
meipotjen sw. v. von schwerfälligem,
ungeschicktem Gang (Plattd. Husfr. 1880,
S. 167).
Meik (maig) m. „Regenwurm“ s. Mett 1 .
Meil (mail) f. „flacher Korb“ s. Meel 2 .
Meilerkasten (mavlakasg.) m. „Feuer
kieke“ (s. II, 273) aus Messing mit steiner
nem Behälter“ Fehm.
Meimersdörp Dorf bei Kiel. Reim: ik
bün ’n lütt Dgrn ut M. un wuü mi giem
vermeden s. Heim. 20, 228.
meincrsant (mainasa-nd) Ang. und
— s e k s i (—ze-gzi Ndtm.) halbhochdeut
scher Ausdruck der Beteuerung: „wirklich“,
„wahrhaftig“, dat is m. wahr. Vgl. mien.
sant.
Meis (mais) f. „Hohlmaß“ s. Mees 3 .