Full text: (Dritter Band)

483 
liek — lieken 
484 
Groth 1, 198). he steit l. „steht aufrecht“ 
Hus. he sitt dor l. und liekdal „steif und 
hölzern“ Ang. (abst.). he schall woll l. bi de 
Enn op „das Pferd soll wohl am Ende des 
Ackers gradeaus gehen“, „es soll wohl ge 
horchen“ Dtm. Eid.; auch verallgemeinert: 
he will ni l. ein („eggen“) oder plögen „er 
will nicht so, wie der Herr will“ Dtm. he is 
l. un liekdal „hat keine Taille“ Hus. 1840, 
„ist überschlank“ Ang. he is Ummer l. „auf 
recht“, „vergnügt“, „guter Dinge“. — 1 i e k- 
9 w e r „grade gegenüber“, „grade hinüber“ 
(Groth 1, 95). I. gähn „den Fußsteig (nicht 
den Fahrweg) • gehen“ Ang. I. vor „gegen 
über“ Flensb. Ang. (vgl. dän. lige over for). 
— liek-to „gradezu“, „grades Weges“, 
„querfeldein“. Ummer l. as de Bull in ’e 
Wiesch Holst. 1840. I. is de nggste Weg 
„mit Offenheit kommt man am ersten zum 
Ziel“ Ang. Hus. Pellw. ik mag em dat 
ni so l. Seggen „offen heraus“, he is Ummer 
l. „gradezu“, „offen“, „schlicht“, „einfach“, 
„natürlich“ (Zusatz: as Orootmoders Mütz 
s. II, 490). Substantiv: en L. „Richtsteig“ 
Kk. — liek-ut „gradeaus“. man Ummer l. 
de Nqs na! he is so stark, he kann sik in ’e 
stiefe Arm l. holen Stap. I. un liekan „ohne 
Umstände“, „nicht hochmütig“ (Sch. 3, 38). 
se is l. as Grootmoder $r Mütz (Grootmoders 
Met je Holst. 1840); vgl. liekto. he seggt sien 
Menung Ummer l. (vgl. Groth 2, 347); daher 
als Substantiv: he is recht ’n ollen Liekto 
„fällt immer mit der Tür ins Haus“ Rdsbg. 
ik heff den Striet l. maakt (bröcht) „den 
Streit ausgeglichen“, „geschlichtet“ Oh. 
Schw. ik heff dat mit em l. maakt „mich 
mit ihm vertragen“ FL. nu is dat all wedder 
l. „in Ordnung“ Oh. he is l. weg „leutselig“ 
Wm. Eid. — liek-vpr „grade davor“. 
nu bin ik l. „habe gewonnenes Spiel“ Ang. 
de Köh kamen nicht l. „gedeihen nicht“ 
Ang. wi sünd mit de Kantüffeln l. „vorm 
Ende“, „sie gehen auf die Neige“ Hohn. 
he kümmt so bi lütten weiter l. „kommt aus 
den Schulden heraus“ Hohn. — liek-weg 
„gleichmäßig fort“, dat güng Ummer l. Dtm. 
Eid. he is man wat l. „einfach“, auch „ein 
fältig“ Wm. he is l. as Grootvaders Mütz 
Holst. 1840 Ang.; s. liekut. — Zsstzgen mit 
Adjektiven: liek-haarig „glatthaarig“ 
Dtm. (Groth 3, 227). — m ö d i g „gleichgül 
tig“ Dtm. Oh. — t e p p i g „gleichmäßig“ 
Wm. (abst.). — t i n n t „mit graden Zinken 
versehen“. I. Ei („Egge“) Dtm.; s. Eg I, 
1007. — v 9 1 „gleichviel“ (like-v$l Wschl. 
Ang.). I. drüm „gleich viel darum“ (Sch. 3, 
38). Mit Substantiven: Liek-dpr f. „die 
im Bauernhause durch den Liekengang un 
mittelbar ins Freie führende Tür“ Sdtm.; 
vgl. Blangdijr I, 370. — r 9 k e n n. „Ab 
rechnung“. L. maken „Rechnung und Ge 
genrechnung machen“ Wm. —steen n. 
Bezeichnung für eine Art glatter Marmeln 
(Wm. Sdtm.). Lieken-gang m. „der 
durch die Blangdijr unmittelbar ins Freie 
führende Gang im Bauernhause“ Sdtm. — 
Ableitungen: 
lieken (ligro) sw. v. „gleichen“, wat för ’n 
Vagei liekt de Goos am meisten (de Ganner) 
Ssehl. dat liekt narms na „hat keine Ähn 
lichkeit mit etwas Vernünftigem“; aber auch 
in gutem Sinne: „es ist unvergleichlich“ Eid. 
1795; jetzt „es ist ungehörig“, „unpassend“ 
Eid. — liekens „gleichwohl“ Nordfr., s. 
liekers. — 1 i e k e r adv. a) „gleich“ wie 
liek 2. se sünd l. groot. wi sünd all l. Herr 
l. hoch (sän de Knechten, do harrn se den 
Prachervaagt duun maakt un bi de Kalwer 
in Stall leggt) Dtm.; vgl. Groth 3, 200. 286. 
Geld is l. good in Winter un in Sommer 
Holst. 1840. dat is l. eens „einerlei“ Ang. 
(abst.). I. wiet „gleich weit“ (Groth 2, 85). 
liekerlei „einerlei“ Dtm. (abst.) Flensb. 
dat is l., ob ik Speck ff oder Swienfleesch, 
seggt Matten Voss Dtm. 1840. b) „gleich 
wohl“, „dennoch“, he steit in’t Water un 
schriet l. ijwer Döst Oh. Storm.; vgl. liekers. 
— liekers adv. „gleichwohl“, „dennoch“, 
Mund as ’n Schoh un l. bito s. I, 363. wokeen 
wascht Hasen un Vöss, un se sünd l. glatt. 
Dag ward l., ok wenn keen Hahn kreiht Oh. 
Oft auch ohne eigentlichen Gegensatz: dat 
is l. („doch“) ’n arige Höchde, wenn man 
hier so dal kiekt, wat ik l. seggen wull 
„was ich übrigens sagen wollte“ Ang. Vgl. 
liekef, liekerst, liekewull, liekes. — lie- 
k e r s t adv. „gleichwohl“ wie liekers Kh. 
Lbg. — liekes adv. „gleichwohl“ wie 
liekers Dtm. Oh. Lbg. Ang. Schw.; vgl. 
Mhff. 2 Nr. 651, 17 im Rätsel von der Mühle: 
hett keen Fleesch un Blood, deit l. alle Min- 
sehen good. — liekewull adv. „gleich 
wohl“, „dennoch“, he is ’n b$t grootsch (II, 
492), awer l. en düchtige Buur Ang. — 
1 i e k s a) Präpos. „neben“, de Boßel bleef 
jüs l. mi liggen Dtm. he keem l. mi „mit 
mir zugleich“ Holst. 1800 (Sch. 3, 39). 
b) Adv. „sofort“, „gleich“; vgl. glieks II, 391. 
I. ’n Morgen „in früher Morgenstunde“ 
Wschl. den annern Morgen l. ’n Dag Dtm. 
— lieksen u. lieksten Praep. „neben“; 
vgl. lieks. de Boom steit l. dat Huus Hohn. 
he güng jümmer jüst l. mi her Hohn Hü. 
— liekster- in den Verbindungen: 
liekster-mang adv. (mit dem Franzos, 
entlehnter Endung; vgl. jüstement II, 1069) 
„grades Weges“, he keem l. d$r den Kratt- 
busch Sdtm. — liekster-wies adv. „in 
gleicher Weise“ Lbg.; aus dem adverbialen 
Genetiv: lieker Wies. — lieksterwelt
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.