401
Lamp — Landvaagt
404
Lamp (lamb) f. „Lampe“, de L. bleustert
(I, 380), hett ’n Swans Ang., geit haben ut
Ang., stickt de Tung ut Dtm. Ang. „flammt“.
de L. seggt up Ang., seggt gun Nacht, singt
den letzten Vers Dw. „geht aus“, in de
L—en slaan „zu viel öl auf die Lampe
schütten“, „verschwenden“ Holst. 1800
(Sch. 3, 8). Sehr häufig: he gütt een op de
L. „trinkt einen Kümmel oder dgl.“; he
hett tovgl op de L. gaten „ist betrunken“.
Puuß-de-Lamp-ut „dreieckiger Hut“ s. bei
puußen. — Spottreim: Gertrud, puuß de L.
ut „wisch die Nase ab“ FL.; vgl. Kütsnuut.
— Zsstzgen: Lampen-bloom f. „Abend
lichtnelke“, Lychnis vespertina Elmsh.
— fenger m. „Laternenanzünder“ Flensb.
(abst.); vgl. aufengen I,- 121. —finster
n. „das kleine Fenster, das von der Stube
nach der Diele führt“; dort steht die beide
Räume erleuchtende Lampe (Oh.). Vgl.
Blickfinster I, 385; Kiekfinster III, 105.
— h u u s n. „hölzerner Behälter, früher in
der Scheune aufgehängt und mit Tran
lampe versehen, um den Dreschern zu leuch
ten“ Dtm. Stap. — putzer m. „Früchte
des breiten Rohrkolbens“, Typha latifolia
(Ranz. Prb.); vgl. Kattkül III, 75. — Vgl.
Lampüster.
Lamperie (lampari-) f. „Lambris“, „Wand
bekleidung“, „Leiste über dem Fußboden“
Pbg. Glückst.
lampertsch in der Vbdg. I—e Nöt „Lam
bertsnüsse“ (d. i. langobardische Nüsse)
Holst. 1725.
Lampüster (lampy-sda), Lapüster m.
„Laterne“, im Lied: L., L., dat ganse Land
is düster, mit de L. in ’e Hand geit man
dörch dat ganse Land Hus. Vgl. Latem,
Lantern.
Land (land), plur. Lanner, Launen n.
„Land“. Die alte Dativform Lann (lari)
aus Lande ist erhalten in der Verbindung:
he arbeit (wohnt) op’n Lann im Ggs. zur
Stadt, während die Akkusativform: he arbeit
(geit) op’t L. „Feld“, „Acker“ bezeichnet;
Gotts Wgrt vun Lann „ländliche Unschuld“.
— dor kann ilc L. (gioer Wm.) sehn „ich
habe gewonnenes Spiel“, „habe mein Ziel
erreicht“ (vgl. Groth 1, 48). he will dat
L. mit Liggen innghmen „er ist bequem,
faul“ Dtm. weiter to L. slaan „heimkehren“
Wm. he lüggt L. un Lüd tosamen „belügt
und verleumdet alle Welt“ (Sch. 3, 8). he
hett ni L. un Sand „nichts eigenes“ Hü.
Ang. Schw. he hett keen L. un keen Koh-
stgrt Pbg. — Ortsnamen: Landen Flurn.
Schulau (Pbg.); in de Landen Flurn. Rissen
(Pbg.). Land-graben Bezeichnung der Nor
dermiele Hemmingstedt (Sdtm.), Kanal von
Tiebensee durch die Marsch nach Warwer-
ort bei Büsum (Ndtm.); —kirchen Dorf
Fehm., —recht Landgemeinde Wm., —scheed
Stellen Raa (Elmsh.), Norderbunge (Wm.),
Osterducht (Wm.) u. ö.; —weg (la-nvex)
Straße, die ostwärts aus Heide führt, öfter
bei Groth (1, 102. 185. 2, 125. 3, 133); Name
eines Gehöfts bei Sarau (FL.); —wehr öfter
für Stellen an früher befestigten Gräben,
z. B. bei Quarnbek (Flemhude), Cleve (FL.),
Gettorf (Dw.). Sehr häufig als Grundwort,
z. B. Brook-, Heid-, Kiels-, Nee-, OKI-,
Rade-, School-, See-, Tinn-, Witt-land. Vgl.
Zs. 58, 176 f. Landeskrone im Fehmarnlied
s. Bisdörp I, 360. — Zsstzgen:
Land-dag m. „Landtag“. Davon: dat
landdaagt von unbeständigem Wetter, weil
der frühere Lauenburger Landtag im Rufe
stand, nicht recht zu wissen, was er wollte
(Lbg.). — dpi f. „Scheunendiele“ im Ggs.
zu der Wohnhausdiele; vgl. Sch. 1, 210.
— d 9 r n m. „Hauhechel“, Ononis spinosa
Wankendorf (Bornh.). —d 9 r f. „Scheu
nentür“ Mh. — d r 0 s t m. stand früher an
der Spitze der Grafschaft Pinneberg (1840).
— mann m. „Landbewohner“, selten für
„Bauer“. L., Schandmann, weest du wat,
so swieg Holst. 1840. Im Rummelpottlied
s. Emern I, 1044. Für Langmann „Mittel
finger“ Bramstedt; vgl. Finger II, 97.
— m p t e r, — vermpter m. „Land
messer“. Im Kchsp. Weddingstedt (Ndtm.)
an der Grenze gegen Heide gehen in stür
mischen Nächten Landmesser um, die mit
einander streitend rufen: hier is de Scheed!
ng, hier is de Scheed! Man bringt in Dtm.
diese und andere Scheiderufer gern mit den
Landesteilungen zusammen; vgl. Groth 1,
189 u. Mhff. 2 S. 534. — 0 s s m. „Marsch
ochse“ Holst. 1800 (Sch. 3, 182). — r a d m.
„das kleinere Rad am Vordergestell des
Pflugs, das auf dem ungepflügten Lande
geht“ im Ggs. zum Fgr-rad (II, 211) Schw.
Dtm. — r 0 0 d f. „Landrute“, Landmaß von
48 Quadratfuß (Ranz.); vgl. Krüz-rood.
— r ü t e r m. „Gendarm“ Mh. — scheed,
— scheel f. „Landesgrenze“; s. —mgter.
— S c h 0 p f. „Landschaft“, Versammlung
der Landesgevollmächtigen. de L. schall
morgen tosamen kamen Dtm. he geit to L.
Dtm. Davon Landschops-huus n. das Haus
in Heide, wo die Versammlungen stattfan
den, jetzt Gasthaus; vgl. Groth 1, 95. 3, 320.
4, 143. — snack m. „durch das ganze
Land gehendes Gerede“, dat gifft L. Dw.
— straat f. „Landstraße“, de L. kann mi
keen Minsch verbeden Wm. he geit op de
L. vom Handwerksburschen, he is (liggt)
ümmer op de L. „vernachlässigt durch Aus-
häusigkeit seine Pflichten“. — v a a g t m.
„Landvogt“, früher oberster Verwaltungs