Full text: (Dritter Band)

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Lamp — Landvaagt 
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Lamp (lamb) f. „Lampe“, de L. bleustert 
(I, 380), hett ’n Swans Ang., geit haben ut 
Ang., stickt de Tung ut Dtm. Ang. „flammt“. 
de L. seggt up Ang., seggt gun Nacht, singt 
den letzten Vers Dw. „geht aus“, in de 
L—en slaan „zu viel öl auf die Lampe 
schütten“, „verschwenden“ Holst. 1800 
(Sch. 3, 8). Sehr häufig: he gütt een op de 
L. „trinkt einen Kümmel oder dgl.“; he 
hett tovgl op de L. gaten „ist betrunken“. 
Puuß-de-Lamp-ut „dreieckiger Hut“ s. bei 
puußen. — Spottreim: Gertrud, puuß de L. 
ut „wisch die Nase ab“ FL.; vgl. Kütsnuut. 
— Zsstzgen: Lampen-bloom f. „Abend 
lichtnelke“, Lychnis vespertina Elmsh. 
— fenger m. „Laternenanzünder“ Flensb. 
(abst.); vgl. aufengen I,- 121. —finster 
n. „das kleine Fenster, das von der Stube 
nach der Diele führt“; dort steht die beide 
Räume erleuchtende Lampe (Oh.). Vgl. 
Blickfinster I, 385; Kiekfinster III, 105. 
— h u u s n. „hölzerner Behälter, früher in 
der Scheune aufgehängt und mit Tran 
lampe versehen, um den Dreschern zu leuch 
ten“ Dtm. Stap. — putzer m. „Früchte 
des breiten Rohrkolbens“, Typha latifolia 
(Ranz. Prb.); vgl. Kattkül III, 75. — Vgl. 
Lampüster. 
Lamperie (lampari-) f. „Lambris“, „Wand 
bekleidung“, „Leiste über dem Fußboden“ 
Pbg. Glückst. 
lampertsch in der Vbdg. I—e Nöt „Lam 
bertsnüsse“ (d. i. langobardische Nüsse) 
Holst. 1725. 
Lampüster (lampy-sda), Lapüster m. 
„Laterne“, im Lied: L., L., dat ganse Land 
is düster, mit de L. in ’e Hand geit man 
dörch dat ganse Land Hus. Vgl. Latem, 
Lantern. 
Land (land), plur. Lanner, Launen n. 
„Land“. Die alte Dativform Lann (lari) 
aus Lande ist erhalten in der Verbindung: 
he arbeit (wohnt) op’n Lann im Ggs. zur 
Stadt, während die Akkusativform: he arbeit 
(geit) op’t L. „Feld“, „Acker“ bezeichnet; 
Gotts Wgrt vun Lann „ländliche Unschuld“. 
— dor kann ilc L. (gioer Wm.) sehn „ich 
habe gewonnenes Spiel“, „habe mein Ziel 
erreicht“ (vgl. Groth 1, 48). he will dat 
L. mit Liggen innghmen „er ist bequem, 
faul“ Dtm. weiter to L. slaan „heimkehren“ 
Wm. he lüggt L. un Lüd tosamen „belügt 
und verleumdet alle Welt“ (Sch. 3, 8). he 
hett ni L. un Sand „nichts eigenes“ Hü. 
Ang. Schw. he hett keen L. un keen Koh- 
stgrt Pbg. — Ortsnamen: Landen Flurn. 
Schulau (Pbg.); in de Landen Flurn. Rissen 
(Pbg.). Land-graben Bezeichnung der Nor 
dermiele Hemmingstedt (Sdtm.), Kanal von 
Tiebensee durch die Marsch nach Warwer- 
ort bei Büsum (Ndtm.); —kirchen Dorf 
Fehm., —recht Landgemeinde Wm., —scheed 
Stellen Raa (Elmsh.), Norderbunge (Wm.), 
Osterducht (Wm.) u. ö.; —weg (la-nvex) 
Straße, die ostwärts aus Heide führt, öfter 
bei Groth (1, 102. 185. 2, 125. 3, 133); Name 
eines Gehöfts bei Sarau (FL.); —wehr öfter 
für Stellen an früher befestigten Gräben, 
z. B. bei Quarnbek (Flemhude), Cleve (FL.), 
Gettorf (Dw.). Sehr häufig als Grundwort, 
z. B. Brook-, Heid-, Kiels-, Nee-, OKI-, 
Rade-, School-, See-, Tinn-, Witt-land. Vgl. 
Zs. 58, 176 f. Landeskrone im Fehmarnlied 
s. Bisdörp I, 360. — Zsstzgen: 
Land-dag m. „Landtag“. Davon: dat 
landdaagt von unbeständigem Wetter, weil 
der frühere Lauenburger Landtag im Rufe 
stand, nicht recht zu wissen, was er wollte 
(Lbg.). — dpi f. „Scheunendiele“ im Ggs. 
zu der Wohnhausdiele; vgl. Sch. 1, 210. 
— d 9 r n m. „Hauhechel“, Ononis spinosa 
Wankendorf (Bornh.). —d 9 r f. „Scheu 
nentür“ Mh. — d r 0 s t m. stand früher an 
der Spitze der Grafschaft Pinneberg (1840). 
— mann m. „Landbewohner“, selten für 
„Bauer“. L., Schandmann, weest du wat, 
so swieg Holst. 1840. Im Rummelpottlied 
s. Emern I, 1044. Für Langmann „Mittel 
finger“ Bramstedt; vgl. Finger II, 97. 
— m p t e r, — vermpter m. „Land 
messer“. Im Kchsp. Weddingstedt (Ndtm.) 
an der Grenze gegen Heide gehen in stür 
mischen Nächten Landmesser um, die mit 
einander streitend rufen: hier is de Scheed! 
ng, hier is de Scheed! Man bringt in Dtm. 
diese und andere Scheiderufer gern mit den 
Landesteilungen zusammen; vgl. Groth 1, 
189 u. Mhff. 2 S. 534. — 0 s s m. „Marsch 
ochse“ Holst. 1800 (Sch. 3, 182). — r a d m. 
„das kleinere Rad am Vordergestell des 
Pflugs, das auf dem ungepflügten Lande 
geht“ im Ggs. zum Fgr-rad (II, 211) Schw. 
Dtm. — r 0 0 d f. „Landrute“, Landmaß von 
48 Quadratfuß (Ranz.); vgl. Krüz-rood. 
— r ü t e r m. „Gendarm“ Mh. — scheed, 
— scheel f. „Landesgrenze“; s. —mgter. 
— S c h 0 p f. „Landschaft“, Versammlung 
der Landesgevollmächtigen. de L. schall 
morgen tosamen kamen Dtm. he geit to L. 
Dtm. Davon Landschops-huus n. das Haus 
in Heide, wo die Versammlungen stattfan 
den, jetzt Gasthaus; vgl. Groth 1, 95. 3, 320. 
4, 143. — snack m. „durch das ganze 
Land gehendes Gerede“, dat gifft L. Dw. 
— straat f. „Landstraße“, de L. kann mi 
keen Minsch verbeden Wm. he geit op de 
L. vom Handwerksburschen, he is (liggt) 
ümmer op de L. „vernachlässigt durch Aus- 
häusigkeit seine Pflichten“. — v a a g t m. 
„Landvogt“, früher oberster Verwaltungs
	        
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