Full text: (Dritter Band)

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Laken — lammern 
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hosen“, „graues, eigengemachtes Zeug“' Kh. 
Oft als Bestimmungswort zu Kleidungs 
stücken aus Tuch: Laken-büx, -dook, -jack, 
-mantel, -rock, -tüg, -west; früher meist im 
Genetiv: he heit sien Lakensrock an „fest 
liches Gewand“; Lakensantog Groth 4, 26. 
Nawersch, nu kaamt wi bi de L—s, sä de 
ool Fru, do harr se man een in ’e Büktünn 
(bei Prahlen und Großtun gesagt) Prb. dat 
is ’n lang L. to blelcen s. I, 379. nu weet ik, 
wo dat L. schgren is „wie die Sache steht“ 
Holst. 1800 (Sch. 3, 5) Wm. Kk. dat L. is 
man wat kort schgren „er hat nicht lange 
mehr zu leben“ (Heim. 14, 147). Lutjen is 
verstaken achter ’t grüne L. singen die Kin 
der, wenn sie einen verlorenen Gegenstand 
suchen (Flensb.). L. im Rätsel vom Schnee 
s. Aken I, 98. — Vom Segel: platt vör’t L. 
sggeln „vorm Wind segeln“ Ellerb. — Ab 
leitung: lakensch (Iggns) u. vereinz. 
1 a a k s c h (Iggs) Lbg. „aus Laken, Tuch“. 
’n l—en Rock „feiner Tuchrock“. 
Lakritzen m. „Süßholz“ wie im Hochd. 
Lakunjer m. für „Lakai“ bei Sch. 3, 5. 
lallerig (ladgri) adj. „dünn“, „schmäch 
tig“. he is man wat l. Storm. 
lametieren (lamati-an) sw. v. „lamentie 
ren“ wie im Hochd.; vgl. lamentieren. 
Lamm 1 (lam), plur. Lämmer u. Lämmer 
n. „Lamm“; auch das Junge von Ziege und 
Reh. In der Kindersprache: Lamme, Läm 
mer, Mecke, Bählamm (s. I, 246), Mählamm; 
Diminutiv: Lammeken Sch. 3, 5. Vgl. Titt- 
lamm, Siegenlamm. — so witt, so fraam as 
’n L. he lett de Ohren hangen as de Voll- 
stedter Lämmer Tritt. Jung, hett dien 
Schaap twee Lämmer hatt? fragt man, wenn 
jemand ohne Schuhe auf Strümpfen geht 
(Eckf.). Ostermorgen danst ’n L. in ’e Sünn 
Kk. Glück bedeutet es, wenn das erste L. 
im Frühjahr ein weißes ist; wenn schwarze 
und bunte Lämmer in größerer Zahl kom 
men, steht Unglück (Trauer) bevor; vgl. Jb. 
f. Ldk. 5, 90. 7, 382. Kinderspiel: ik heff 
cn fetten Lämmer krggen s. Schaap verkö- 
pen. Wiegenlied: ba, Lämme, ba s. I, 190; 
vgl. Beneken I, 264 (Mählämmken). Im Rät 
sel vom Hahn s. III, 33. — Als Lämmer be 
zeichnet man auch die männlichen Blüten 
des Haselstrauchs (Schönkirchen b. Kiel). 
— Ableitung: lammen (lam) sw. v. „ein 
Lamm werfen“, dat Schaap lammt, dat 
holt hart (swaar), sä de Bock, do schult he l. 
(Sch. 3, 6). he will l., gr he bucht hett von 
vorlauten Menschen (Rdsbg.). Anderes s. bei 
Bock I, 505 f. Bastlösereim: sipp, sapp, Sü 
den, wongr schasst du lüden? Pingstfriedag, 
wenn de Bock lammt; wenn he twee kriggt, 
schasst een afliemm Prb. Parodie: Heil dir 
im Siegerkranz, Grootmoder gr Sieg („Ziege“) 
hett lammt, fief Daag to froh Kk. Im Rät 
sel von der Geige s. brammen I, 501. — 
1 a m m s c h (lams) adj. „trächtig“. — Orts 
namen: Larnms-o/«rStellenSchafstedt(Sdtin.), 
—bek Flurn. Looft (Kchsp. Hohenaspe); 
Lämmerstedt Stellen Schafstedt (Sdtm.). — 
Zsstzgen: a) mit dem Sing. Lamm- 
f 1 e e s c h n. „Lammfleisch“. L., wat büst 
du söt! Rdsbg. Sgbg. Lamms-braden 
m. wie im Hochd. —klüneken n. „Ge 
kröse“ Holst. 1800 (Sch. 2, 290); vgl. Klüne 
ken III, 192. — b) mit dem Plur., wobei 
Lämmer- u. Lämmer- wechseln. Lämmer- 
a b e n d m. „Festtag der Kinder am Freitag 
vor Pfingsten, s. Sch. 3, 7 (Hamburg). 
— d a r m m. haal di ’n Putt null L., sünd 
se koold, so maak se warm, krieg se in de 
Pann un giff mi ok en van Dtm. 1880. 
— f o o t m. im Tanzlied s. frien II, 228. 
— gesicht n. he süht ut (is so mager) as 
’n af trocken L. Kk. — k g, k f. zu einem tö 
richten Schwätzer: hool dien L.!, s. Kgk. 
— 1 u s e n n. „Lämmerlausen“. dat is ’n 
Stück Arbeit neegs L. Hollingstedt (Treene). 
he will na Buxtehusen na ’t L. s. Buxtehude 
I, 616 f. — m a a n d m. „Lämmermonat“, 
der Februar (Mh.); vgl. Schgper-wa.hr-di. 
— p ü 1 s e n plur. „zugenähter Lämmer 
magen mit Grütze gefüllt“ Fehm.; vgl. Puls. 
— s t g r t m. „Lämmerschwanz“, de Mund 
(dat Muul, de Tung) geit ein as’n L. vom 
Schwätzer (vgl. Groth 1, 3. 7). em sleit 
(kloppt, geit) dat Hart as ’n L. Als Pflan 
zenname: „kleines Träubel“, Muscari botryo 
ides (Hü.). — straat f. das Hamburger 
Lied von der L. ist auch in Holstein sehr 
bekannt. Vgl. Quickborn 8, 68. 99. 
—swans m. „Lämmerschwanz“, wie—stgrt. 
he hett’n Hart in Lief as’n L. Holst. 1840. 
— wölken f. „Lämmerwolken“, die gutes 
Wetter bedeuten; nicht volkstümlich; dafür: 
de Scheper is mit de Schaap buten. 
Lamm 2 (lam) n. „Fischnetz, das in einen 
dreieckigen Rahmen gefaßt und mit einer 
langen Stange versehen ist“ Dtm. 1755. Prov. 
Ber. v. 1792 S. 164. Sch. 3, 7. Groth 3, 78; 
genau wie die Gliep (II, 393), nur eng 
maschiger. ik harr ’n groten Hgk in mien 
L. Dtm. Ob verwandt mit fries. lamm, 
dän. lomme „Tasche“, „Sack“? 
Lämmer (lama) m. IIauptschwenge 1 des 
Wagens, auch vor Egge und Pflug gelegt“, 
nach A. Sach, Rachel S. 54 „noch jetzt 
(1869) in einzelnen Distrikten Holsteins“. 
Die Kieler Handschr. von Rachels Ditm. 
Frye Str. 16 hat: he hett lammer (sonst: 
forken), ploech und eggen. 
lammern (laman) sw. v. „mit genauer 
Not etwas bekommen“ Kremp. 1797 (aus- 
gest.).
	        
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