Full text: (Dritter Band)

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Labberdaanje — lachen 
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Labberdaanje (labadg-nzs) m. „gepökel 
ter Kabeljau, auch Dorsch“, Schifferkost. 
Holst. 1800 (Sch. 3, 3); vgl. hochd. Laberdan 
(Weigand 2, 1). 
labberig (la-bsri) adj. „gehaltlos“, „fade“, 
von Speisen und Getränken, dat is awers 
’n l—en Tee. Vgl. lebberig. 
Labbrat s. Himphamp II, 805. 
laben u. lawen (Igvn, Iggm) sw. v. Präs, 
u. Prät. ik laaf (Igf), Part, laaft (Igfd). 1. 
„geloben“, „versprechen“, ik heff em dat 
laaft Wm. Dtm. Ang. Flensb. I. is ehrlich, 
holen is beswgrlich Hollingstedt (Trenne). 
de Jung laaf dat vun Himmel to Eer Grot.h 
1, 32. Vgl. die Komposita: an. (I, 131), be 
ll, 283), öwer-, to-, ver-laben. — 2. „loben“; 
dafür gewöhnlicher Igben, löwen (s. d.). ik 
will di l. in alle Krög, wo keen Beer is Holst. 
1800 (Sch. 1, 184). laaf di man sülm, anner 
Lüd doot ’t doch nich Lbg. Egcnloff stinkt, 
Frünnloff hinkt, awers wat anner Lüd laben, 
dat blifft haben Lbg. bi em is Laben vn 
Ggben eenerlei „er läßt sich nichts abdin 
gen“ Holst. 1800 (Sch. 3, 15). 
Labeten (labe-dn) plur. in der Ka. ik sitt 
hellsch in de L. „sitze im Unglück“ (bes. 
beim Kartenspiel) Flensb. Aus franz. la 
bete, s. beet I, 271. 
Laboe (labe ) Ort in Prb. Sage bei Mhff. 2 
Nr. 547: „Der Goldkeller im Laboer Berg“ 
labsalben (la-bsalvn) sw. v. „Tauwerk mit 
Teer einreiben“ Ellerb.; eigentl. „mit Lap 
pen bestreichen“; s. Kluge, Seemannsspr. 
S. 503. 
Labskaus (la bskaus) n. „Gericht aus 
Überresten von Fisch oder Fleisch, mit Kar 
toffeln, Fett, Salz und Pfeffer zusammen 
gekocht“, Seemannsgericht; aus engl, lobs- 
couse. Vgl. Kluge, Seemannsspr. S. 503. 
lachbeden (laxben) sw. v. „gesetzmäßig 
zum Verkauf ausbieten“; im Mnd. sehr häu 
fig. Schötebrief von 1725 (Ang.): „zu dreyen 
verschiedenen Dings-Tagen landüblich und 
rechtmäßig laggeboten“; das. „nachdem mit 
Lachbiet- und Verschötung nach Loh- und 
Landrecht verfahren“ (Heim. 38, 35 f.). Vgl. 
A. Niemann, Handbuch der schlesw.-holst. 
Vaterlandskunde (1799) 1, 315: „nach dem 
jedesmaligen Bondengericht folgt die Lach 
bietung oder Verschötung, wodurch das 
Eigentumsrecht über unbewegliche Güter 
nach gerichtlicher Verlesung an drei ver 
schiedenen Dingtagen von den sieben älte 
sten Gerichtsbonden versichert wird“ (Stap.). 
— Laeh-bott f. „Versteigerung“ Föhr 
1800 (Sch. 3, 4). 
lachen (laxg) sw. v. „lachen“. Für die 
verschiedenen Arten des Lachens gibt es viele 
Ausdrücke; man hat besondere Bezeichnun 
gen für lautes Lachen (gullern, gnickern, 
jauchen, kakeln, krieschen, pruusten, schra- 
cheln), für leises, verstohlenes, unterdrück 
tes, kicherndes Lachen (gackeln, gluddern, 
gniefeln, gnittern, gnuttern, grienen, gruff- 
grienen, grifflachen, griwwellachen, hg gen, 
höstern, huucheln, kaaksmusen, smielen, 
smuustern, smuustergrienen, smüsen), für 
albernes, dummes Lachen (gabbeln, gaff ein, 
gillern, glubbern, gluddern, jarwern), für 
hämisches, spöttisches Lachen (gnibbeln, 
gnibbern, gniesen, gniewelgrienen, gries 
lachen). Belege bei den einzelnen Wörtern; 
vgl. gn. II, 406 u. Heim. 24, 117. Verschie 
dene Arten werden auch ausgedrückt durch 
Zusätze zu lachen: he lacht blied, höhnsch, 
luudhals, slierig („lauernd“), smgrig, swien- 
plietsch, witt in de Tähn („schadenfroh“). 
— he lacht sik dal, dood, krank, krumm, 
puckelig, scheef, weg, in ’n Dutt, in ’e Eck, 
ünner ’n Disch, to ’n Dokter („sodaß er 
zum Arzt muß“; vgl. Sch. 1, 129). he lacht 
sik’n Ast, ’n Bruch, ’n Knast (an’n Buuk), 
’n Kringel (in de Büx), ’n Stgwel, ’n Sched- 
der („Durchfall“). — he lacht as ’n Deef, 
as ’n Spitzboof, as ’n Pingstvoss, as ’n Buur, 
wenn he mit de Messfork kettelt ward (oder 
wenn he ’n Hoofiesen findt Holst. 1840). he 
lacht mit Arm un Been. wi hebbt lacht, 
dat wi uns bewatert hebbt Lbg. ik bün gans 
sladdig („kraftlos“) vor Lachen Ang. Von 
albernem, grundlosem Lachen: he lacht 
gwer sien egen Schgt Lbg.; he lacht dor- 
gwer, dat de Kusen achter sitt, vgl. Kuus. 
Von breitem Lachen: wenn he lacht, kriegt 
sien Ohren Besök. Von seltenem Lachen: 
he lacht to Heu und to Gras „zweimal im 
Jahr“ Holst. 1840. — de Lüd lacht gwer 
(vun Ang., na Hohn) sien dumm Tüg. dor 
lach ik gwer (op Wm.) „das weise ich von 
mir“, he lacht un weent in een Sack oder he 
hett Lachen un Wenen in een Sack Mh. FL. 
mit dat een Oog lacht he un weent mit dat 
anner Wschl. dat wgr to’n Lachen, wenn’t 
nich to’n Wenen wgr FL. mi is dat Lachen 
neger as dat Wenen „bin gut aufgelegt“ 
Prb. 1800 (Sch. 3, 4) Dtm. FL. ik will di 
wat l. „fällt mir nicht ein“, he hett nix to 
l. „es geht ihm schlecht“, mi is keen Lachen 
to Mood Wm. keen Huusholen (Huusstand) 
ward mit Lachen f'ghrt Holst. 1840. he kann 
wull l., hett sien Schaap (Schgp) in’n Drö 
gen; vgl. I, 871. achterna is good l., vgl. 
I, 34. — dat is nich to ’n Lachen, sä de 
Voss, do seet he mit de Vgrbeen in’t lesen 
Lbg. to l. gifft dat doch ümmer wat, sä de 
Jung, gistern Abend füll uns Schimmel in ’n 
Sood un hüt morgen bleef uns Grootmoder 
dood. geteilte Freude is doppelte Freude, sä 
de Niendörper Kohheier, wenn se in Dörpen 
lacht, lach ik op ’n Fellen ok Lbg. — Uber
	        
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