Full text: (Dritter Band)

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kütbiiteu — Laak 
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unverständlich wurde, hat man es durch 
das zweite (noch jetzt gebräuchliche) ver 
deutlicht (vgl. „Windhund“, „Lindwurm“ u. 
ähnl.). So entstand die Zsstzg. küten-büten, 
verkürzt zu küte-büten (so Dtm. 1755. 
Sch. 1, 189), weiter zu küt-büten (der 
Normalform) und weiter zu kübüten 
(ky-bydij.) Eid. Dtm. Hohn Mh. (neben der 
Normalform); im 2ten Teil erweitert zu 
kütbütern Wschl., kütbüdeln Hohn 
Dtm. Bornh. Storm., kütbütjern Nordfr.; 
entstellt zu küpbüdeln Wm. und zu 
k ü p e r n (kyban) Dtm. — de Jungs kütbüt 
sik wat trech; oft mit dem Nebenbegriff des 
Ungehörigen, Gewinnsüchtigen; es heißt 
gradezu: de Lust hett to k., de hett ok Lust 
to bedregen Bornh. wenn twee kütbüt, ward 
een brüd (s. I, 551) Kk. Auch mit Vorsilbe: 
hesst dat al wedder verkütbüdelt? „gegen 
Minderwertiges eingetauscht“ Hohn Dtm.; 
dann überhaupt „unnütz heranschachern“, 
„durch unnützes Kaufen verwirtschaften“: 
he hett all sien Geld verkütbütjert Nordfr. 
Von der Geschäftigkeit bei solchem Handel: 
he hett ümmer wat to k. „immer etwas (in 
kleinlicher Weise) zurechtzubringen“ Schw. 
— Ableitung: Kütbüterie (kydbydorv) 
f. „Tausch- und Handelslust in kleinen Din 
gen“ Hü. 
Kiitj (kydz) und Kütt (kyd) Bezeich 
nung für das Knabenspiel Kuulsgg (s. d.) 
Üters. Pbg. Stap. 
Kütpogg (kydpox) m. „Kaulquappe“ 
Storm.; vgl. Kuulkopp, Külkopp. 
kütschen (kydsn) sw. v. „einen flachen 
Stein so auf das Wasser werfen, daß er 
mehrfach aufhüpft“ Stap.; vgl. bleddern 
I, 378; katschen III, 68; kattfischen III, 74; 
kletschen III, 153; klitschen III, 162; pler- 
ren, püttjern, pottscharten. 
Küz (kyds), Küzendriewer dass, wie 
Kuulsgg (s. d.). Küz ist auch die kleine 
Kule, die beim Marmelspiel gebraucht wurde. 
kw- die Wörter mit dem Anlaut kw-, wie 
kwaad, kwesen usw. s. unter qu. 
kyriassen (lcy-riasn) sw. v. „schwieren“, 
„feiernd von Haus zu Haus ziehen“ Kh. 
(ausgest.); vgl. N. Prov. Ber. 1830, S. 59. 
L,. 
L der Buchstabe l. Sprechübung: Lene 
kroop en Luus tank de linke Lenn Dtm. 
Eätsel: in ’n Himmel is ’n Ding, in ’e Hüll 
is dat ok, bi de Buurn is dat ni, ni in ’n 
Kopp un in ’e Been, bloots in ’e Kqlil (der 
Buchstabe l). wat für ’n Woord is 3 El 
lang? (Hallelujah, Wortspiel zwischen El 
„Elle“ und l) Dtm. 
laach (Iqx) adj. „niedrig“, dat Glas steit 
l. Schiffersprache. 
Laad 1 (Igd), L a a (Iqq), L a j e Sch. 3, 4 
aus Glückst. (1800), L a a j (Iqz) Wm., L a a i 
(Ig-i) Banz. Hohn (vgl. Drucke des Ver. f. 
nd. Sprachf. 4, 161 ff. Nd. Jb. 44, 33), plur. 
L—en f. „Lade“, „Kasten“, „Truhe“, beson 
ders altmodischer plattdeckliger Koffer, in 
dem die Dienstboten ihre Habseligkeiten 
verwahren, se is ümmer antrocken, as wenn 
dat gben ut de L. nahmen is. Knarren der 
Lade, in der das Totenhemd liegt, gilt als 
Vorbote des Todes. — Zuweilen wird L. ver 
ächtlich für „Gesellschaft“, „Blase“ ge 
braucht: de ganze L. kann mi stahlen warm 
Eid.; schon Sch. 3, 4: dat is en rechte Lade 
„liederliche, versoffene Gesellschaft“; viel 
leicht zurückzuführen auf die Versammlun 
gen der Handwerker vor der „Lade“ (Auf 
bewahrungsort der Akten), bei denen es 
laut und lärmend zuging (mit Übertragung 
vom Ort auf die dort versammelten Men 
schen). — Häufig ist Laad als Grundwort 
in Zsstzgen; z. B. Bi.laad (I, 349), Foot- 
(II, 189), Hackeis- (II, 546), Kräder-, Licht-, 
Schuuf-, Snied-, Speck-, Treck-, Tüg-laad. 
— Lade-diek (auch Lage-) „Kistendeich“, 
„ein längs der Südermarsch nach der Geest 
seite geschlagener Damm zur Abhaltung des 
Geestwassers“ Hus. 1800 (Sch. 3, 23). 
Laad 2 s. Laag. 
Laag (Iqx), vereinz. Lag (lax) s. bes. 
Artikel, f. „Lage“, dat geit na lewer L. 
„nach Lust und Laune“ Wm. Namentl. „die 
zum Dreschen auf der großen Diele glatt 
ausgebreiteten Garben“: ’n L. Hawern 
döschen; in dieser Bdtg. auch Laad Oh. 
(vgl. Wisser, Volksmärchen 1, 59. Nd. Kbl. 
27, 25). Ähnlich: ’n Laag Stroh „Schicht 
Stroh beim Dachdecken“, s. I, 644 f. Vgl. 
Spreed-laag. — du kriggst dien L. noch 
„Tracht Prügel“, „Schelte“. 
Laaj s. Jakob II, 1021. 
Laak 1 (Igg) f. 1. „Lache“, „Sumpf“, 
„sumpfige Niederung“, „tiefes Loch im 
Moor oder in Wiesen“, „Vertiefung vor 
einer Sandbank im Wasser“ (Ellerb.). dat 
güng dgr L. un Lunk Dtm.; vgl. Storm, Ges. 
W. 3, 99: „dort hinten im Moor bei der 
schwarzen Lake“. — Ortsnamen: Laak Hol 
zung Quisdorf (FL.), Flurname Daldorf 
(Bornh.), Abfluß zur Broklandsau Stelle 
(Ndtm.), Kudener L. Kuden (Sdtm.), Aver- 
lak (eigentl. aver de Lake) Bauerschaft
	        
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