Full text: (Dritter Band)

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Kaohelaben — Kaff 
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(ka-flgm) Dtm. Stap. Kallämd (ka-lgmb) 
Eid. Zunächst „Ofen aus glasierten Ziegeln 
(Kacheln)“, dann aber jeder Ofen, auch der 
eiserne (Inventar von 1587: 1 ißern Kachel- 
aven. Amtsrechnung 1606: etzliche ißern 
platen zu Kachelaven). Auch der Bilegger 
(s. I, 351) hieß früher K., weil der Teil der 
Wand, an dem der Ofen stand, häufig mit 
Kacheln ausgelegt war. Selbst die eisernen 
Platten des B. wurden Kacheln genannt. 
In Ang. heißt der eiserne Ofen K., während 
der eigentliche Kachelofen Püttjeraben ge 
nannt wird. — Sprw.: de Fru un de K. 
hgrt in ’t Huus. Segen gegen Hartspann s. 
II, 653. — Pfänderspiel: K., ik bf di an, 
usw. s. Aben I, 14. — Zsstzgen: Kachel- 
aben-beer n. Belustigung nach dem Bau 
eines Ofens, in Wm. 1734 streng verboten, 
aber bis zum Ende des 18. Jhdts. üblich 
(vgl. Jensen, St. Margarethen S. 373). 
— block m. gehörte neben dem ledernen 
Wassereimer und der Brandleiter zum In 
ventar eines jeden Hauses (Statut der 
Brandgilde Ranzau 1740). 
kacheln (kaxln) sw. v. „laut u. albern 
lachen“, lautmalend wie schracheln (s. d.); 
vgl. kiecheln, kakeln u. Heim. 24, 117. — 
Dazu: Kachel (kax\) m. „Gelächter, hel 
les Lachen“, se sloog ’n K. op „lachte hell 
auf“ Ang. — Spottname: Jan K. ut Egen, 
büttler Holt s. Egenbüttel I, 1011. 
Kackeduul s. Kattuul. 
Kackclasuur (kagslazü-a) Kh., Kake- 
s u u r Holst. 1800 (Sch. 2, 206), K a k s u u r 
Wm. 1860 m. „Sauerampfer“; vgl. Sürken. 
kackein (kag\n) sw. v .„etwas ungeschickt 
tun“ Wm. Ein schlechter Wurf beim 
Boßeln heißt kachelt Eid. 
kacken (kagr}) sw. v. mildernd für das 
gröbere schielen (s. d.). dat is hart, sä de 
Bock, do kack he op ’n Steen Eid. he kackt 
gwer de Tung „muß sich übergeben“ Dtm. 
Wm. he kackt ümmer bi’n groten Hupen 
„will immer hoch hinaus“ Dtm. he kackt 
em in Tüffel „verdirbt ihm das Geschäft“ 
Dtm. Abweisung: ik heff mi all de Ngs ut- 
snaben, as du dien Moder noch gwer de 
Hand k. deest Wm. ik glöf, he kann Dalers 
k. „ist reich“, he kackt noch mal’n Worm, 
den keen Minsch kennt „dünkt sich sehr 
klug“ FL. dat Frien kümmt em an as dat 
K. Holst. 1840. K. un Sorgen kümmt alle 
Morgen Holst. 1800 (Sch. 2, 212). Vgl. auch 
den Reim bei Hack 4 II, 541. Abzählreim: 
eie mele micken macken, en ool Wief, dat 
wull mal k., nehm ’n Stock, purr ’n Lock, 
scheet’n groten Haublock (Heister-, Hgks-, 
Hgringskopp), o, p, qu, rut schasst du früher 
sehr verbreitet. — Dazu: Kack m. in dem 
Spottreim auf Anfänger im Rauchen: is ’t 
nich good für ’n Smack, so is ’t doch good 
för’n K. Holst. 1800 (Sch. 4, 126). Zsstzgen: 
Kackeduus (kagodü-s) „weiches Exkre 
ment“ Flensb. Kack-kulör f. „unange 
nehme Farbe“ Wm. (abst.); vgl. Sch. 2, 213. 
— stenner m. scherzhaft für „Beine“. 
— s t o h 1 m., Dimin. — stöhlken n. im 
Rätsel vom Talglicht: lütt Mageelken oder 
Kaneelken (s. d.) seet up ’t K., je länger he 
satt, je lütter he ward Hus. Storni. 
Kackerlack (kagala-g), Kackerlatsch 
(kagala-ds), Kakerlaak (kggalg-g), Ka- 
kerlaatsch (kggalg-ds), plur. K—en, 
K—lattjes m. „Kakerlak“, „Küchenschabe“, 
Periplaneta orientalis; dann überhaupt allg. 
Bezeichn, für Käfer in Küche und Keller, 
auch „Heimchen“. Abzählreim: eie mele 
matsche, wer mag Kakerlatsche? eie mele 
mu, de magst du Bredstedt. 
Kacklerschu (haglasü-) n. entstellt aus 
franz. cachou, brauner Gerbstoff, mit dem 
die Fischernetze, wenn sie längere Zeit im 
Wasser gestanden haben, bearbeitet werden 
(s. lohen), um sie haltbarer zu machen 
(Ellerb.); auch Kattlekumm genannt. 
kacks s. kicks. 
kaddeln (ka-d(n) „ungeschickt schneiden“, 
„verschneiden“, „in kleine Stücke schnei 
den“ Lbg.; vgl. Sch. 2, 210. 229. Dazu kad- 
delig adj. „zerkerbt“. et süht kaddeli ut. 
Kadeel (kade-l) Bezeichnung für die ein 
zelnen Drähte, aus denen ein Tau zusam 
mengedreht ist. Je nach der Anzahl der 
Drähte ist ein Tau dree-, veer-, fief-kadeeli. 
Ellerb. 
kadensein (kaden-z\n) sw. v. „putzen, 
reinmachen“, in ’t Huus sünd ’s all wedder 
bi to k. Geg. v. Sgbg. (seit.), sonst nicht 
belegt. 
Kader (kgdsr) m. „Doppelkinn“, „Kropf“; 
mnd. koder, kodder „das hängende Fleisch 
unter dem Kinn“. Sch. 2, 314 Ködder. em 
scheut dat rinne in den K. Lbg. 
Kadettsch (kade-ds) f. 1. „Kardätsche“ 
Kratzbürste, Pferdestriegel. — 2. „Kar 
tätsche“. Wm. Glückst. 
kadilje (kadi-lzs) Ausdruck heim Karten 
spiel: kadilje beet „doppelt beet“ Wm. 
kaduk (kadü-g), kerduck Stap. adj. 
„hinfällig, krank, verloren“; aus lat. cadu- 
cus. Sch. 2, 210 he is kaduk; mien Geld is 
kaduk „mein Geld ist hin“. 
Kaff (kaf) n. „Spreu“, die ausgedrosche 
nen, leeren Hülsen des Korns; mnd. kaf, 
kave; ndl. kaf, engl, chaff (vgl. ahd. cheva 
„Hülse“), de K. seit, kann keen Weten 
amen Oh. nu bei ff ik wat mit mien Hüh 
ner, de hebbt op ’n Wiehnachenabend K. 
frgten (Ausdruck der Verwunderung) Wm. 
Schaukelreim: Hopp, hopp, Hawermann, 
gifft sien Perd bloots K. usw. s. Hawer 
mann II, 673. he hett Geld as K. (vgl. as
	        
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