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kabbelig — Kachelaben
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Kluge, Seemannsspr. 404. — Ableitungen:
kabbelig (ka-bali), kabblig (ka-bli),
vereinz. kawlsch (kav\s) Oh. adj. „streit
süchtig“. wgs doch ni ümmer so k. Dtm.
Storm. In einem alten Tanzlied: Dgrns
sünd k. Tüg „streiten gern gegen an“.
Übertragen: steit de Wind liek op’t Boll-
wark, denn is de See dor k. Ellerb.; s. o. bei
kabbeln, hüt is Kabbelsee Ellerb. — K a b -
belie (kabdlv) f. „Wortstreit“, nu geit de
K. all wedder los.
Kabbenad (kabang-d) f. „Karbonade“,
„Rippenstück“, kaam mi ni werrer ünner
de Ogen, sünst kriggst wat lank de K—en,
dat di de Ogen gwergaht.
kabbeniern (kabani-an), karbeniern,
karpengrn, kappeniern sw. v. „um
bringen“, „töten“; dann überhaupt „ver
nichten“, „verderben“, „entzwei machen“.
he mutt ok allens k. Dtm. FL. Dw. Ang.,
eigentl. wohl „Karbonade aus etwas
machen“, „zerreißen“ (s. Kabbenad). Wisser
Volksmärchen 2, 120: mien Löwen hebbt se
(die Kiesen) all kabbeneert.
Kabbe-öl n. „Olivenöl zum Einreiben“
Eckf. Vgl. Pinöl.
Kabbicker s. Kabbeken.
Kabbuz (kabü-ds), Kabuz, Kappuz
f. „Kapuze“. 1. Kopfbedeckung (wie im
Hochd.), unter dem Kinn zusammenzubin
den oder am Mantel befestigt und nach
hinten zurückzuschlagen; aus franz. capuze.
Vgl. Groth 1, 17 de ol Peter Kruse, de hett
en Kapuze. Im Kampfruf der Hirtejungen:
ji — er Kapuzen, kaamt ji man herutsen!
Hohenw. Vgl. Kanuten. — 2. „Sturmhut“,
Aconitum Napellus (Dtm. Mh.); vgl. Groot-
moderskapp, -mütz, Holtschoh, Judenmütz,
Kutsch un Pgr, Pgr un Wagen. — 3. „ein
kleines Zimmer“, dass, wie Kabüs. — Zsstz-
gen: Kabbuz-hoor f. „alte eingemummte,
das Licht scheuende Hure“ Holst. 1800 (Sch.
2, 209). — h o o t m. „eine schwarz samtne
Hauptbekleidung, Hüte mit steifem Kopf
stück und Vorsprung, Vordach über ’s Ge
sicht; das seitwärts um Nacken und Ohren
niederstehende Umhängsel wird unter der
Nase mit Schnüren und Knöpfen zugehalten;
Wintertracht der Landleute, vorzüglich der
Frauen, ehemals auch in Städten für Kin
der; gehört dermalen zum altfränkischen,
unmodischen, höchstens Reisekostüm“ Sch.
2, 207 (Holst. 1800). — Kabbuzenbot-
t e r f. scherzh. für Keesbotter „Kümmel
käse“ Wm.
Kabel (kgvf) m. 1. „starker Strick“,
„Schiffsseil“, „Ankertau“, Seemannsspr.,
vgl. Sch. 2, 209. — Zsstzgen: Kabel-
g a a r n n. „das zum Kalfatern (Dicht
machen) gebrauchte dem Twist ähnliche
Tauwerk, das in die Fugen getrieben und
dann mit Teer verschmiert wird“ Ellerb.
— gatt n. „Aufbewahrungsort für Tau
werk auf dem Schiff“; vgl. Gatt II, 309. —
2. „Nest des Eichhörnchens“. Kattekers boot
sik en Kabel Pbg.
kabeln (kgvln) sw. v. „rundeggen“; 1—3
Pferde vor je einer Egge umkreisen stets
den Führer (Storm.).
Kaben (kgbrp, kgm), Kawen, auch
K a a f (kgf) Schw. m. „Koben“, „Stall“, be
sonders Schweinestall, aber auch für ande
res Kleinvieh; mnd. kove(n). wat sünd ji
vor Minschen, sä Westfal to sien Swien, as
se den K. ümstött harrn. Scherzfrage: Wat
is dat Swartste in’t Huus? (swart Kalf in
düstern K.) Dtm. he schient as en swart
Kalf in ’n düstern K. Dtm. wat eener hett,
dat hett he, sä de Snieder, un leet de Zeeg
ut’n K. Holst. 1840. — Flurnamen: Karen
Gr. Schretstaken (Lbg.), Mastkaben Neust.,
Schaapskavenbarg Blankenese. — Zsstzgen:
Kaben — klink f. „Kobenriegel“ Dtm.
— swien m. „Mastschwein“, he is so dick
(fuul) as’n K. Ang. Schw.
Kabjen (Icabzrj.) n. „Tassenkopf“, „Ober
tasse“ Eid., s. Koppen; holländ. Kopje
„Köpfchen“.
Kabrutsch (kabrü-ds) nur in der Vbdg.
in K. „in Eile“, „ohne Wahl“, „in Bausch
und Bogen“. Vgl. Frahm, Scharrbulln 49:
„die Bücher werden nur in K. mit dem an
dern Kram verkauft.“
Kabuff (kabu-f), K a b ü f f n. „schlechtes,
enges, dumpfes Gemach oder Haus“; viel
leicht Streckform zu mnd. kuffe „kleines,
schlechtes Haus“. Vgl. auch Kaback, Ka
büs.
Kabüs (kaby-s), vereinz. Kabuz (kabü-ds)
Oh. f. „schlechtes Gemach oder Haus“ (vgl.
Kaback, Kabuff); eigentl. „Schiffsküche“,
„Kombüse“; mnd. kabuse, ndl. kabuis, dän.
kabys, engl, caboose. ünner de Trepp is een
K., wo Kantüffeln in liggt. he sitt den gan-
sen Dag in sien Kabuz un kümmt ni ins
vorn Dag Oh. — Sage: Aus dem Unrat der
Kabüse des Riesenschiffes Mannigfual soll
die bei Bornholm liegende Insel Christiansöe
entstanden sein. Mhff. 2 Nr. 377 (Nordfr.).
Kachel (kaxl) f. „Ofenfliese“, glasierte
Ziegel, bestehend aus Bladd (Fläche) und
iRump (Kante) FL. K. hieß um 1805 in Ham
burg und Altona insbesondere der große ge
gossene, eingemauerte Kasten, womit die
Stave, die Trockenkammer der Zuckersieder
geheizt wurde. — bgter ’n ool K. as garlceen
Aben, sä de Pötter, do heirat he ’n Oie
Eutin. — Dazu: inkacheln „einheizen“.
Kachel 2 „lautes Lachen“ s. kacheln.
Kachelaben (ka-x]gm, —grab), daneben
Kaffelaben (ka-f)gm) u. Kaffläm