Full text: (Dritter Band)

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Köster — köwsch 
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Vgl. Nds. 25, 40. Vgl. noch Ei I, 1022 f. — 
de Kukuk un sien K. „Kuckuck und Wiede- 
Kopf“. se l$ft tosamen as Kukuk un sien K. 
Eckf. den Nachtigall sien K. „Lieschen 
allerlei“ (Sch. 2, 335). — Ableitung: Ko 
st e r i e (kesdari•) f. „ein Kasten mit 
..öffentlichen Ankündigungen an der Lunde- 
ner Kirchhofsmauer“, von der ehemals da 
neben liegenden Küsterwohnung so genannt 
(Ndtm.). — Ortsnamen: Köster-hargerweg 
Dockenhuden (Pbg.), —twiet Weg an der 
Schule vorbei Nienstedten (Pbg.), —wisch 
ehemaliges Schulland das. — Zsstzgen: 
Köster-deenst m. Wenn in einer Ge 
sellschaft der eine lauter singt als der 
andere, so heißt es: se stimmen um de 01- 
,deruper K. Hus.; vgl. Heim. 34, 225; daselbst 
.ein Döntje vom Olderuper Küster. — k a m p 
m. ..Kirchhof“, s. o. —plicht f. „Abgabe 
an den Küster“ Wm. —school f. „Ele 
mentarschule“ Rosdorf (Kh.). 
Köster 2 (kesdci) m. „eine Nachtischkost, 
.eine creme, die von Rahm und Eiern ge 
kocht und mit Vanille oder Kaneel gewürzt 
wird“ Holst. 1800 (Sch. 2, 335). 
Kötel (kqdl), Kpdel, Kädel, plur. 
K—s und K—n m. „Klümpchen Kot“, 
; namentl. die harten, rundlichen Exkre 
mente von Tieren: Goos-kijtel (II, 438), 
Hunn. (II, 941), Muus-, P$r-, Rotten-, 
Schaaps-, Swienskötel (aber nicht von der 
Kuh, vgl. Koh-klack, -schiet). he hett 
Schaap hött för de Kijteln „für ganz gerin 
gen Lohn“ Holst. 1840; he arbeit för de 
K—n as de Rotten „für nichts“ Stap. Auch 
von menschlichen Exkrementen: he sitt un 
.sitt, he kann wol weiter ni von ’n K. kamen 
„kann nicht zum Entschluß kommen“ Kh. 
he hett sien letzten K. schoten „ist gestor 
ben“ Oh. he hett hier nu ok bald sien letz 
ten K. schoten „er wird bald von hier Weg 
gehen“, „wird aus dem Dienst gehen“ Dtm. 
wo Rook is, is ok Für, sä de Voss, do seeg 
he’n warmen K. Heikendorf (Kiel); vgl. 
Für II, 266. he dreiht sik as ’n K. in ’n 
Pissputt Flensb. — Ableitung: kpteln 
(kodln) sw. v. „Kötel machen“, wenn een 
Schaap kgtelt, denn schüttelt dat anner mit 
’n Stqrt Wm.— Zsstzgen: kötel-bgtisch 
.adj. „zanksüchtig“, „bissig“ Holst. 1800 
(Sch. 2, 336); vgl. butsch I, 322. —ffger 
m. Schelte für Straßenkehrer und Chaussee 
wärter (Holst.); auch für den Auf Sammler 
-der Steine beim Kaakspiel (s. III, 1); vgl. 
—pietscher. — k i s t f. „der Hintere“ Al 
tona. Auch die hölzerne Sitzvorrichtung 
in ländlichen und altmodischen Aborten. 
— klöwer m. Schelte für Leute, die 
, alles können wollen, aber nichts fertig 
4 bringen (Prb.). —pietscher nv s. 
—f§gcr. — t e e m. „feiner, kugeliger grü 
ner Tee“ Holst. 1800 (Sch. 2, 336). 
Köter 1 (koda) m. „kleiner bissiger Hund“, 
„Dorfhund“, de asige K. blafft den gansen 
Dag. je ruger de K., je m$hr Flöh Hus. 
1840. he hrjrt to ’t Dörp as de K. to ’n Eck 
steen Itz. dat is ’n Leef as twischen den 
Schqper un sien K. Oh. dat w§r ’n Tog, sä 
de Fischer, do harr he ’n doden K. in ’t Nett 
Reinfeld, de ’n b?ten is, hett ’n K. achter sik 
Oh. Auch verächtlich von Frauen, die sich 
herumtreiben: dat is’n gansen willen K., 
’n Stratenköter. — Ableitung: kötern 
(ködern) sw. v. „hin- und herlaufen“, von 
brünstigen Hunden (vgl. Kniep); auch von 
Menschen, die viel aus- und einlaufen nach 
Art der Hunde, de Jung kötert ümmer ut 
un in. laat doch dat K. na! he kötert mi 
ümmer na „ist hinter mir her wie ein 
Hund“, he kötert mit de Dgren „läßt sie 
beim Hinausgehen offen“ (wie der Hund) 
Flensb. — Zsstzgen: Köter-lock Schelte 
für einen, der kötert Wm.; ebenso —stprt 
(vgl. Sch. 2, 336). — wagen m. „kleiner, 
einspänniger Wagen, mit dem man allerlei 
kleine Besorgungen ausführt („herumkö- 
tert“) Ang. Schw. Oh. — Kötersalendörp 
heißt spöttisch ein Teil des Dorfes Brack 
rade (Bosau, Plön); vgl. Nd. Jb. 35, 138. 
Köter 2 (köda) m. „Knäuel Zwirn, um 
das ein Streifen Papier geklebt ist“ Dtm. 
Rdsbg. Itz. 
Köter 3 (köda) m. „halbkreisförmiger Le 
derstreifen am Stiefelabsatz“ Ndtm.; vgl. 
Urdsbr. 3, 39 f. Mit der Köter-eis („Ahle“, 
s. I, 1042) oder —grt bohrt der Schuster 
die Löcher für die Holzstifte (Köter-spie 
len), die den K. am Stiefel befestigen. 
Köter 4 (köda) m. „Stange am Spinnrad, 
die vom Trittbrett zum Rad führt“ Ang. 
Köterböter (ke-daböda) m. dass, wie 
Kgtelböter III, 98 (Plön 1840. Oldbg. Fehm.). 
Köterköper m. „Vorkäufer“, „Aufkäu 
fer“, „Kommissionär“ Eid. 1795. Nach Sch. 
2, 320 eine Art Makler beim Kornhandel, 
der für die Kaufleute Korn einkauft und 
für die Einschiffung sorgt. 
kötern s. Köter 1 . 
Kötge, K ö t j e, K ö t j e r s. Ki)k 2 . 
Kötner (kgdna) m. „Kätner“ Wm. Kremp. 
Schw.; vgl. Kätner III, 6. 
köttens s. körtens bei Kört. 
Köwel (kövl) m. „Imkerhaube“ Eid.; vgl. 
fries. Köwel „Unterrock“ (der früher als 
Schutz gegen Bienen diente). 
köwsch (kovs) adj. „dumpf im Kopf“ von 
Schnupfen und Erkältung Wm., vielleicht 
zu engl, to cough „husten“ mit Anlehnung 
an Kopp.
	        
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