Full text: (Dritter Band)

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Kaak — Eaat 
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Kaak 2 (kgg) m. Teil des alten fehmarn- 
schen Pfluges; eine Art Holzgerüst vorn am 
Pflug, an dem die Hinterpferde angespannt 
wurden, etwa dem unteren Stellbügel am 
modernen Pflug zu vergleichen (doch, nicht 
stellbar). Fehm. um 1860 (ausgest.). 
Kaak 3 „Koch“ s. bei kaken. 
Kaakbütt (kg-gbyd) f. „Einfassung des 
Schwertbootes“ Fischerspr. Ellerb.; aus engl. 
cockpit. 
kaaks (kggs) in der Wendung: he weet 
nix vun kieks unk. „weißgarnichts“Holst.; 
vgl. kicks. 
Kaaksball s. Kaasball. 
Kaaksborg (kg-gsboax) Hufe und Wirts 
haus an der Straße von Ithezoe nach Sche 
nefeld; ein kreisförmiger Wall mit Burg 
platz heißt de K—er Schanz. Lied: op de 
K—er Schanz heff ik mien Geld verdaust, 
op de K—er Brügg heff ik ’t verjuucht 
Schenef. 
kaaksmusen (kg-gsmüzn) sw. v. „stillver 
gnügt sein“, „vor sich hin lächeln“ FL. Vgl. 
lachen. 
kaamsch (kgms) adj. „eigen“, „verzogen“, 
„kindisch“ Uters. 
Kaap (kgb) n. „Teller, der beim Kind 
taufschmaus bei den Gästen herumgeschickt 
wird, um Gaben für die Hebamme zu sam 
meln“ Ang. (ausgest.). 
Kaap-häng (kg-bhera) f. plur. „die Wind 
bretter am Giebel des Strohhauses“ Dw. 
(abst.). Vgl. Kapp. 
Kaar (kga), plur. K—n f. „Karre“, „Kar 
ren“; mnd. kare. Zweirädrige Karren sind: 
schottsche K., Melk-kaar (auch —gig ge 
nannt), Stört-kaar; einrädrige: Schuuf-kaar, 
Torf-kaar, Misl-kaar; vierrädrig (selten): 
Kipp-kaar; s. d. einz. Wörter, he geit 
(steit) in’e K. „ist zum Karrenschieben, zu 
Zuchthausstrafe verurteilt“, „sitzt im Zucht 
haus“ FL. Lbg. ik kann sovgl (z. B. Hoch- 
dütsch), as vun ’e K. fallt „ich kann nur 
wenig“, nämlich nur soviel wie beim Fah 
ren von der vollen Karre fällt. Holst. 1800 
(Sch. 2, 207) Wm. Von einem Menschen, 
der nichts taugt, sagt man: denn hett de 
Düwel (Schinner) vun’e K. (auch Schinner- 
kaar) verloren, s. Düwel I, 954 f. Anderes s. 
Christ I, 639. Kinderlied: fghr, Va’r, oppe 
K. s. Geld II, 338 u. Übertragen auf jedes 
Gefährt, meist in spöttischem oder verächt 
lichem Sinne: wat hesst du di dor förn K. 
(Klapper-, Klgter-, Rummel-, Rqter-, Stört- 
kaar) ranschachert? Auch von Schiffen, 
Mühlen, Maschinen aller Art; Groth 1, 114 
dat is en grote K. „holländischer Fischer 
ewer“. — Übertragen: nu löppt de K. je 
wull grstmol weiter; nu hesst du de K. gans 
in ’e Schiet f'ghrt. mennieen schuf ft de K. 
in Schiet un treckt gr nich wedder rut. he 
lett sik ni an ’e K. kamen „nicht an den 
Wagen fahren“, de keen Geld hett, blief 
mi vun ’e K. s. II, 335 u. he schuf ft em de 
K. vor de Dgr „löst das Verhältnis zu ihm“ 
oder „stellt ihn vor eine Entscheidung“. 
Anderes s. bei Schuufkaar. Ableitung: 
kaarn (kgan) sw. v. „karren“, wo kaart 
de Düwel di denn her? „wo kommst du 
plötzlich her?“ Vgl. Düwel I, 954 f. Zs- 
stzgen: Kaarn-seel n. „Karrenseil“, 
Tragband, das man bei schwerer Last auf 
der Schiebkarre um die Schultern nimmt. 
— schuwer m. „Karrenschieber“ (Sch. 2, 
207). — slidder m. „Arm, Handhabe an 
einer Schiebkarre“ Sdtm.; zu Sleet „bieg 
same Stange zum Belegen der Balken“ (s. d.). 
Kaar 2 (kga) m. „Spinnrad älterer Form 
mit langer Bank“ FL.; wohl dass, wie Kaar 1 
wegen einer gewissen Ähnlichkeit in der 
Form. Näheres bei Spinnrad. 
Kaar 3 (kga) n. „Schüssel oder Schale, in 
der man Tassen, Messer, Gabeln usw. auf 
wäscht“ Wm.; mnd. kar, kare „Geschirr“, 
„Gefäß“; nordfr. kaar (Sylt), dän. kar. 
Kaard (kgad) m. „Wollkratzer“, Werk 
zeug der Tuchmacher zum Kämmen der 
Wolle (Dtm. Neum.); mnd. kar de. „Auf dem 
Boden lagerte eine Menge von trockenen 
Weberkarden, die zum Eauhen gebraucht 
wurden“ Neum. Vgl. Wullkaard. 
Kaart (kgad) f. „Karte“ s. Kort. 
Kaas 1 (kgs) m. „Kaasen nennt man 
schmale Rennen an der Küste, die auf bei 
den Seiten mit einigen Steinen eingehegt 
sind, in welche die Fischer mit ihren Boo 
ten einlaufen“ Schlesw. 1837 (Neues Staatsb. 
Mag. 6, 335). 
Kaas 2 (kgs) m. „humoristische Ge 
schichte“. dor hesst du awer en K. verteilt 
Sdtm. (ausgest.). Wohl zu lat. Casus „Fall“, 
„Vorfall“, „Begebenheit“. 
Kaas-ball (kg-sbal), vereinz. K a a s c h -, 
Kaaks- Wm. m. „Fangball“, „selbstgefer 
tigter Ball aus sechseckigen gehäkelten oder 
gestrickten farbigen Läppchen, die anein 
ander genäht wurden, innen ausgefüllt mit 
Korkstücken, Werg oder Wollabfall“ Dtm. 
Stap. Eid.; vor Erfindung des Gummiballs 
allg. gebraucht, mnd. kasbal, ostfries. nie- 
derl. kaatsball zum Verbum kaatsen „schnel 
len“, „schleudern“; mnd. katzen „Fangball 
spielen“ (Sehiller-Lübben 2, 436). he meent, 
he kann K. mit mi spglen „kann mir alles 
bieten“ Dtm. Vgl. noch Groth 3, 143. 
Kaasch (kgs) f. (?) „Arbeitskittel“ FL. 
(abst.); vgl. Schumann, Wortschatz von 
Lüb. S. 15. 
Kaat (kgd) f. „kleines, niedriges Haus“, 
zunächst im Ggs. zum Bauernhaus, Tage 
löhner- oder Handwerkerwohnung auf dem
	        
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