Full text: (Dritter Band)

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Konstoren 
Koop 
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f. Unguentum lapidis Calaminaris Albers 
dorf (Sdtm.). 
Konstoren (konstö-an) n. „Konsistorium“. 
dat Heider K. bei Groth 1, 48. 
kontant (konta-nd) adj. „wohlauf“, he is 
nu wedder gans k. Wm.; aus franz. content 
„zufrieden“. 
konterberen (kontabpan) sw. v. „Tribut 
zahlen“, „steuern“ Wm.; aus „kontribuieren“. 
Konterlör (kondalq-a) m. „Kontrolleur“, 
„Zollbeamter“. 
Kontertack (komdatag) m. „widriger 
Zufall“, dat maakt ’n bösen K. „das ver 
dirbt die Sache“ Wm.; wohl aus Vermen 
gung von franz. contretemps und „Takt“. 
Vgl. Kontertied. 
Kontertied (ko-ndatid) f. „ungünstige 
Zeit“, „regnerische Erntezeit“ Schw. Vgl. 
franz. contretemps u. Kontertack. 
Kontor (kontga) n. „Kontor“. Kontor- 
schriewer m. „landwirtschaftlicher Se 
kretär“ Dtm. — t a s s f. „große Tasse“. 
Kontuusch s. Kantuusch III, 42. Dazu: 
Kon tuschen.ball m. „Ball der Grisetten“ 
Holst. 1800 (Sch. 1, 62). 
Konutje s. Kanutje III, 43. 
Konviven (konvi-vn) plur. „jährliche Zu 
sammenkünfte der Handwerker zur Bera 
tung ihrer Amtssachen mit nachfolgendem 
Schmaus und Tanz“ Holst. 1800 (Sch. 2, 318: 
Schoosterkonviven); zu lat. convivium, franz. 
convive. 
Koog (köx), plur. Kög (köx) m. „Koog“, 
eingedeichtes Stück Marschland; fries. Kuug 
(Föhr, Amrum, Wiedingharde). Das Wort ist 
nicht sicher erklärt; vielleicht ist es zsge- 
zogen aus ko- und hag „Kuhhagen“, „ein 
gehegte Weide“ (vgl. Nd. Kbl. 23, 13). An 
der Westküste sehr häufig als zweiter Be 
standteil in Ortsnamen: Brunsbüttel-, Karo- 
Knen-, Kronprinzen-, Oottes-koog usw. — 
Zsstzgen: Koogs-bürs. Brandbür I, 505 
(Eid.). —heid f. „Zahntrost“, Euphrasia 
scrotina (Nordfr.); vgl. Heim. 38, 21. 
Kook „Kuchen“ s. Koken. 
Kool-betel (kö-lbedl) m. „Meißel zum Ab 
schlagen von nicht erwärmtem Eisen“ Dtm. 
Hadem. Nordfr. Dw. (Schmiedesprache); zu 
koold „kalt“. Vgl. Betel I, 318. — b r o d e r, 
— süster, — schaal, s. bei koold. 
koold (köld), auch kold (kold) Flensb., 
flektiert: kole und kolle; Steigerungsfor 
men: Komp, koler und köller, Superl. de 
koolst und köllst adj. „kalt“, dat is so k., 
dat früsst twischen Mann un Fru. de Wind 
blaast ut’n k. Lock „es weht kalt“ (vgl. 
Sch. 4, 363). Junge, du büst’n fixen Kerl, 
steist vört Für, wenn ’t ok noch so k. is Oh. 
wat ut’n Pott kümmt hitt, is k., wenn man 
’t itt Holst. 1840. wahr di vor hitt, k. brennt 
ni Dtm.; anderes s. bei hitt II, 816 f. Auf 
forderung zum Kümmeltrinken: Jochen, 
faat em an, laat em nich erst k. warm Lbg. 
kole Hann, verleefte Harten (vgl. Heim. 16, 
26). hool den Kopp k. un de Föt warm, 
streck di na de Dgk, denn ward di de Föt 
ni k.; anderes s. bei Foot II, 183. dat kummt 
em nich to de kole Kleder „rührt ihn nicht“ 
Wschl. de kann mit ’n k. lesen bügeln, sä 
de Snieder, he is Meistersijhn Holst. 1870. 
ik smök k., sä de ool giezige Peter Bischer, 
dat spaart Tobak Hü. en kole Smid gif ft de 
warme (Smid) Verdeenst „der Laie, der auf 
einem eisernen Gerät, ohne es glühend zu 
machen, herumarbeitet, verdirbt es meistens 
und schafft dadurch dem richtigen Schmied 
Verdienst“ Schw. dat w$r ’n kolen Slag, 
sä’n de Pläner, dor brenn de Kark Plön. 
en kole Vergnügen mit sien Grootmoder in 
Düstern Ang. he hett en kole Droom maakt 
„hat sich verspekuliert“ Ang. dat kole 
Fewer s. II, 64; de kole Brand s. I, 505. — 
Zweispänner: k. un klamm; oold un k.: 
dorbi ward man ja oold un k. (Stoßseufzer 
bei langer und schwerer Arbeit); dat is nu 
wedder oold un k. „der Reiz des Neuen ist 
dahin“, auch von kalt gewordenem Essen; 
oold un k., stief un möd, Kinner sünd lötj 
„Alter und Familie bedrücken einen“ Wm. 
1860. so nee so oold, so warm so koold 
Holst. 1840. Vergleiche: so k. as'n Pogg, 
as dat Fewer, as de Dood, as ’n Krabbe 
(Schlesw.), as in Hunnstall. Anderes s. bei 
Brand I, 504; flietig II, 152; Kohl III, 246. 
Wetterregel: kolen natten Mai füllt Schün 
un Fatt (Keller) all bei. Rätsel s. Keller 1 
HI, 920. Vgl. noch finger-koold II, 100; 
foot-koold II, 180; fuust-koold II, 261; natt- 
und schiet-koold sagt man bei kaltem Nebel 
wetter. — Zsstzgen: Koold-broder, 
— süster (Stap.), auch K o o 1 - (Eid.) 
„Halbbruder“, „Halbschwester“; „zusam 
mengebrachte Kinder“; vgl. Kahlsüster III, 
14. — sch aa 1, auch Ko 11 -, Kon- 
(Ang.) f„ mnd. koldeschäl, dass, wie Ka 
schaal (III, 59) Wm. FL. Vgl. Sch. 2, 319. 
In Ang. war Konschaal früher das Gericht 
bei den Gildesitzungen: gekochtes Bier mit 
Koggenbrot und Grütze. — Zu koold gehört 
auch Koolbetel (s. o.); das Substantiv heißt 
Küll „Kälte“. 
Koolhörn (kölhq-an) Kaltenhörn, Dorf im 
Kchsp. Tetenbüll (Eid.), de steit vor K. von 
einer Karte, die keiner stechen kann (Eid.). 
Koop (köb) m. „Kauf“. K. is K. „abge 
schlossener Handel gilt“. K. drifft Hür 
„Kauf bricht Miete“ Holst. 1840. wi blieft 
woll bi enen Gott, awer nich bi eilen K. 
wenn Käufer und Verkäufer sich über den 
Preis nicht einig sind Holst. 1800; vgl. Sch.
	        
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