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flott — Flöt
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flott 2 (flod) adj. „flach“, „seicht“; mnd.
vlöt, vgl. Flaat *. dat Water (de Au, de
Diek) i8 hier man dor kannst licht waden
Dun. Dazu der Ortsname Flottbek (Altona);
auch wohl Flottbruch, plattd. Flottbrook
Holzung b. Schönweide (Plön), vgl. School
brook zu school „seicht“. Auch von sandi
ger Koppel: de Koppel is ari f.; mien is
noch flotter, dat is de reine flegen Masch
^L. de Ploog geit f.; se sünd bi ’t Flott-
Plögen „flach pflügen“ Dtm., vgl. school.
Flotz (flods) f. grobes Wort für „Mund“,
»Maul“; Sch. 1, 328 Flozze. Anrede an einen
Hecken: du büst ’n schönen Kerl von F. un
K?ken na’n Oss to rghen, gundag, Aap!
FM. Auch für das ganze Gesicht: wies mal
dien F. zu einer Verschleierten (Wm.);
schließlich Schelte für freche, dreiste, unge
hobelte Menschen. Das Wort ist in Schlesw.
zu Hause, in Holst, begegnet es nur ver
einzelt. Vgl. Flapp, Flgtz. Dazu: flotzig
(flo-dsi), f lut zig (flu-dsi) adj. „frech“,
»■widersetzlich“ Hohn. Dtm. Vgl. Flutz.
Flöbken n. Unter der Aussteuer einer
Br aut vom Jahre 1769 aus Pbg. wird als
—■ - ••
»mutze") mit Flöbckens, i Wohl
Flöbcken, 1 kleines rothes Flobc •
»Rüsche“, „Tolle“. Ob zu engl. fUP
Herabhängendes“, „Krempe am ’
flop „niederhängen“?
flöden „fluten“ s. Floot. tTher
Flögel 1 (flggsl) m. „Dreschf eg -
die verschiedenen Formen s. Doschflggel
823. Schon mnd. stehen nebeneinan -
dcl, vlogeler, vloger, vZegelj VJefler.
herrschende Form ist heute FlQgc o ,
Reibelaut im Inlaut Flöchel (flgxl), Ff eff
ist bes. in Ang. gebräuchlich; Forme
kurzer Stammsilbe finden sich in m ■ •
Hw.: Flöggel (flogl), Flöchel (fl* x V'}^/ h .
(flnga) Prb. 1840. In Dtm. herrscht durcn
aus Flor (floa), mit Diphthongierung: tie
(floia); vgl. Neok. 1, 206 vloger. Vereinzelt
stehen Fleugel (floigol) Kk. abst. und tlo
3el (flmgol). Uber die Herstellung und ^
Teile des Dreschflegels s. Bd. 1, S. •
Zsstzgen: Fl<jgel-boom (Dtm. F '
».Stiel des Flegels“ Dtm. —holt n - »*3
Per“, „Schlagholz“, „das Holz, mit dem g
droschen wird“, mittelst Lederriemen oae
getrockneter Aalhaut an der Kappe
festigt, die wieder durch einen Hage
breitem Kouf auf den Stiel geheftet ist
iJ^biudung von Klapper und Stiel (Dw.
^ h -) —kapp f. _ — hoot Wm. Dtm. Mh.
■ klapp, — klapper Kremp. Wm. Dtm.
T^d. Dw. Mh. FL. Storni, u. —klopper
i'Jfabg.) = —holt. Waldname: Flögelklap.
Schleswig-Holsteinisches Wörterbuch. II.
penholt Damp (Schw.). —knoop m. „Na
gel, durch den die Flggelkapp auf dem Fle
gelst gl drehbar befestigt wird“. —reem
m. „der Riemen am Flegel“. —sttjl m.
„Stiel des Flegels“.
Flögel 2 (flogal) m. „Wimpel am Schiff“,
„Wetterfahne“ Wm. Ellerb.; zu flegen*;
vgl. Fleier.
flögen (flgrd) sw. v. „in Schauern reg
nen“. dat flggt Dtm.; zu Flaag 1 .
flöhen, f 1 ö h n e n s. bei Floh.
Flök (flog) m. „Fluch“, nicht gebräuch
lich. Dazu f 1 ö k e n (flogn) sw. v. „fluchen“.
he flöht vor düsend Düwel „von starkem
Fluchen“ (Sch. 1, 273), ebenso op Dood un
Düwel oder vun Düwel un Kraam Oh. he
flöht sih in Eer un in Hgwen vor nix un
weiter nix (von Roßkämmern gesagt, die
wegen ihres starken Fluchens bekannt wa
ren). he flöht, dat em de Damp ut ’n Hals
treckt Dtm. Jung, du flöhst un schasst bgn
(„beten“) Schwabst. dor hann ik op f. „das
kann ich beschwören“ Wm. Das Wort
weicht vor dem eindringenden hoehd. „flu
chen“ (s. d.) zurück.
flömig 1 s. bei Flomen, flömig* s. bei
Floom.
Flor (floa, floia u. flga), Flörgel,
Flörr (floa) m. „Flegel“ s. Flggel 1 und
Doschflggel S. 823.
Flörk (floag) m. „eingebildeter Dümm
ling“ Dtm. 1800 (Sch. 1, 328).
Flörken in der Ammensprache: Mund-
Flörhen im Lied zur Beruhigung weiner
licher Kinder, s. Heim. 26, 134 u. Kinne-
wippken.
Flör-ling, — lünk, —lör, — lörken
„Schmetterling“ s. Flgrling.
Flöt 1 (flgd) m., zu fleten „fließen“, nur
im Plur. vorkommendes Wort (doch auch
für Fern, im Sing, gehalten). 1. „Glieder
reißen“, „Gicht“ (vgl. Rheuma), de Jung
harr so gewaldig de F. in ’t Been, dat op-
letzt em dat Been affull Mhff. 2 Nr. 621 aus
Dtm. Besprechung: F., ik raa ju, dor kümmt
een un jaagt ju (Fortsetzung s. Gicht) FL.
Moder Maria güng gwer de See, do verlgr
se grn Ring, o weh, un as se den Ring nu
wedder hett, dor kunn se stillen Gicht un
Fli)t Ascheberg (Plön); s. auch Brook 1 S.
532. Vereinzelt verhochdeutscht und im
Singular: Fluß, du schasst ni rieten, Fluß,
du schasst ni splieten, Fluß, stah still, dat
is Christi Will; im Namen usw. Fehm. —
2. ,„Geschwüre mit nässendem Ausschlag“,
„offene Drüsen am Hals“ (Sdtm. 1810),
„Narben von geschnittenen Drüsen“, „Skro-
pheln“. de Jung sitt gans vull vun F. Wh.
Mh. Zsstzg. Flpt-bulen f. pl. „Furun
keln“ Itz. Kollm. flptsch (flgdS) adj. „zu
Flüssen geneigt“ Sch. 1, 324. In der Bdtg.