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Flaag — Flachen
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gen (flgra) sw. v. dat flaagt (flgxd) „es
schauert“ Dtm., s. auch flggen.
Flaag „Stelle“, „Strecke“ s. Flach.
Flaak 1 (flgg), plur. Flaken f. „Flecht
werk“, wohl zu demselben Stamm wie hd.
„flechten“; mnd. vlake „Flechtwerk",
„Netz“; ndl. vlaak, dän. flage „aus Weiden-
zweigen geflochtenes Gartenheck“, engl.
flake. Vgl. Flgk 1 . Petreus 182: dat gelt
moste to dikpahlen unde flacken vorwendet
werden; vgl. Neok. 1, 164. 472. 474. — 1.
„geflochtene Schutzwand“, „Windschirm“;
tafelförmiger Holzrahmen von etwa 2 m
Breite und IV m Höhe, aus Latten zu
sammengefügt, zwischen denen sich eine
dicke Schicht von glattem Roggenstroh
oder Rohr (selten Segeltuch) befindet, mit
2 Stützen schräg gegen den Wind aufge
stellt, namentlich zum Gebrauch der Stein
klopfer, der Chaussee- und Torfarbeiter,
auch wohl der Leute bei der Erntearbeit,
die dahinter ihre Kleidungsstücke aufbe
wahren und ihre Mahlzeiten einnehmen.
\ e sitt achter de F., in Schlesw. gebräuch
licher als in Holst. — 2. „Geflecht aus
Buschwerk zwischen Baumstammknüppeln,
das als kleine Brücke über Gräben benutzt
wi rd“ Dtm. Hus. — 3. „Hürde“, „Einzäu-
nun g, in die die Schafe für die Nacht ge
trieben werden“ Dw. — 4. „großes Fischer
netz“. se fischt mit de F. Kieler Föhrde;
dazu flaken sw. v. „mit der F. fischen“ und
Fiaker m. „Fischer, der mit der F. fischt“.
Flaak 2 (flgg) f. „Flocke“. Sneeflaak Dtm.
Nollm.; s. Flock.
Flaak 3 „Schar“, „Menge“ s. Flock.
Flaak 4 „Ort“, „Stelle“ s. Flach.
Flaak 6 „Regenschauer“ s. Flaag.
Flaar s. Flarr.
Flaat 1 (flgd) f. „Fluß“, „das Fließen“,
rnnd. vlote, zu fleten, Floot. he is ümmer
io F. „immer wo es etwas gibt“ Holst.
1800 (Sch. 1, 323). wi schglen in de F.
”sollen zu Tanz“ Föhr 1800. Heute nur ver-
einz -, in der Wendung: dor is wat in de F.
»da ist etwas im Fluß, im Werk, im Gange“
*ehm. Mh.
Flaat 2 (flgd), plur. Flaten n. „Schwimm -
holz“, Korkstücke am oberen Netzrand oder
an der Angel, die auf dem Wasser schwim
men (FL.), gewöhnlich Flott (s. d.). Zsstzg.:
Flatensimm (s. Simm), Driebelflaten (s. d.
S. 858).
Flaat 3 (flgd) f. „Schar“, „Menge“, se
hemm en hele F. Kinner; en F. Schaap,
Farken Pellw., für das gebräuchlichere
Flock, vgl. auch Flaak 3 . Schon mnd. vlate
kann „ziehende Schar“, „Zug Menschen“
bedeuten.
Fkat 4 (flgd)
»fiach *, dän. finde
f- „Fläche“, alts. flat
„Fläche“, „Ebene“; (vgl.
Fli)ten); ausgestorben, nur erhalten in
Ortsnamen: Fladen Dorfteich in Fahren
krug (Sgbg.), Flurn. Gadeland (Neum.),
Flahn Kl. Vollstedt (Nort.), Fladehörn
Gönnebek (Bornh.), Fladenhorst Gehege bei
Preetz, Flatenhorst Felde (Rdsbg.), Blumen
tal (Bordesh.).
Flabb „Maul“ s. Flapp.
Flach (flax), Flagg Sch. 1, 320, auch
F1 a c k Ang. FL. Ellerb., vereinz. Flaag
Hü. Dtm., plur. Fläg (flex), Flgg (flgx),
Flügen (flero) und Flagen (flgm), Flachen
(flaxn) n. „Fläche“, „flache Stelle“; so noch
in der Schifferspr.: dat F. „seichte Stelle
im Wasser“, auch „unterster Teil des
Schiffsbodens“; meist aber verallgemeinert:
„Strecke“, „Strich Landes“, „Ort“, „Stück
Weges“; mnd. vlach u. flage. Vgl. Flgk 2 .
Das Wort ist in Holst, allg. üblich, in
Schlesw. nur vereinzelt, dat is ’n schön F.
Roggen, hi’t Opdelen vun den Weg kriggt
jede Buur sien F. kaam doch noch ’n lütt
F. mit lanlc. up düt F. heff ik em toletz
sehn, up düt F. weet ik Bescheed, auch
ühertr. „auf diesem Gebiet“. Drohung: ik
draap di wull mal weiter up ’n F. Dtm.
Wenn in einem lebhaft sich unterhaltenden
Kreise plötzlich allgemeine Stille eintritt,
sagt man: nu kümmt en stille F., nu is good
Lien seien (zum Leinsäen sucht man sich
einen stillen Tag aus) Schw.; ebenso: dat
is ’n still F. tau Hawersein Hü. op düt F.
lett he sik nix beden „in dieser Beziehung“,
„was das anbelangt“, en F. Tied „bedeu
tende Zeitlänge“; dat is noch en good F.
bet hen „eine gute Zeit hin“ Sch. 1, 320.
In Flurnamen: Mißhörnflach Thesdorf
(Pbg.), Möhlenflag, grote Flag Nienstedten.
— Der Plural Flagen zur Bezeichn, von
Moorstücken: „Im Jahre 1827 wurden von
22 Flagen 4135 Fuder Torf gegraben“ Ranz.
1840; „die weißen Flagen“ des Borsteler
Moors, vgl. Heim. 31, 46 f. — „Flagen-
zeichen“ (ob plattd. Flagenteken?) „Strek-
kenzeichen“ an der Landstraße und auf
dem Deich (Fehm.), s. Heim. 26, 264.
flach adj. s. flack.
Flachen (flaxn), Flaggen (flagn) plur.
„minderwertiger Torf“ der von der Ober
fläche des Moors abgestochen wird (mit
dem Flachen-spaa Eggebek), „Heidetorf“,
zum Anlegen und Feuerhalten gebraucht.
Schobüll 1797. Bordelum (dort auch Sand-
pasen genannt). Ang. Flensb. Vgl. altnord.
flaga „dünne Erdschicht“; flag „Fleck, wo
ein Rasenstück ausgeschnitten ist“; norw.
flaga „losgelöste Scheibe“; mnd. vlage
„dünne Schicht“ (Neok. 1, 82 ein dünne
flage erde). Zsstzg.: Flaggbült (auch
Plaggbült) „das oberste mit Heide bewach
sene Moorstück“ Hohn; vgl. Nd. Jb. 27, 61
Nd. Kbl. 7, 55 u. Bult S. 576.