Full text: (Zweiter Band)

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Handharinonika — Handsaag 
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— harmonika, gewöhnlich Handermo- 
nika (handamö-nikp), Hannammonika (ha- 
namö-nikp), Hannemonika (Ang.) gespro 
chen, auch verdreht zu Hanne filika 
(Schlswg.) „Handharmonika“; scherzhaft 
Schippsklavier oder Hummel (Sdtm.) ge 
nannt. dat spplt keen H. „keine Rolle“, „das 
hat nichts zu sagen“ Neum. Schlesw. 
händig (ha-ndi), h a n n i g (ha-ni) adj. 
„mit den Händen geschickt“, „gewandt“; 
von Sachen „in die Hand passend“, „hand 
lich“; mnd. händig. Sch. 2, 98: „der ein 
Ding gut und behende anzugreifen, Hand 
arbeit gut zu machen weiß“ Holst. 1800. 
en hannigen Jung, Kerl Flensb. Eid. weck 
Lüd sünd up hei Sieden h. Eid. de Saak is 
mi nich h. „liegt mir nicht“, z. B. wenn ein 
Rechtser nach links harken oder staken soll 
(Eid.), dor wpr ik noch h. un beenig „noch 
jugendlich gewandt“, ’n h. Boot, h. Wpder 
Ellerb. Als Adverb „ziemlich“ (Holst. 1797). 
Vgl. hennig. 
Hand-kaar (ha-ndkpa) f. „Handkarre“. 
—■ k p t e 1 m. altes Gerät, im Viermannbuch 
(Fehm. 17. Jh.) in der hd. Form „hantkessel“ 
aufgeführt; vgl. —fatt. — k 1 u v e f. „Hand 
fessel“ Dtm. 18. Jh. Nach dem Brem. Wbch. 
6,144: „ein eisernes Band, welches den mut 
willigen Bankrottierern um die Hand gelegt 
wird, so er Zeit Lebens trägt, wobei er aber 
sonst seine Freiheit hat“; mnd. kluve „ge 
spaltenes Holz, um Hände zu fesseln“; vgl. 
klöwer „spalten“. — k o r f m. „Hand 
korb“, „kleiner Korb zum Einholen“; 
vgl. Hangelkorf. Auch „Korb mit zwei 
Henkeln“ FL. — k r ü c k f. gebogener 
Handgriff“, z. B. am Handstock und 
am Sensenbaum (s. Leh). — 1 a a d f. 
Bezeichn, für die alten „holsteinischen 
Häckselladen“, im Ggs. zu den „.mecklen 
burgischen“, die einen Tritt hatten (Dw.); 
vgl. Hackelslaad. — lamm n. „handzahmes 
Lamm“, „Lamm, das der Hand seines Herrn 
folgt“; vgl. Harm. In übertragener Bdtg. 
bei Groth 1, 53. — 1 a n g e r m. „Handlan 
ger“, „Hilfsarbeiter“, z. B. beim Maurer; 
vgl. Topleger. uns Herrgott sien H. scherzh. 
für „Pastor“ („Küster?“), auch vereinz. für 
einen reichen Onkel, der seine armen Ver 
wandten unterstützt (Holst.). Zsstzg.: Hand- 
langer-lüs „die Steine im Lehm, den der 
Handlanger dem Maurer bringt“ Storni, 
abst. (Maurersprache). — leller n. „Hand 
leder“, wie Steinklopfer und Ziegler es zum 
Schutz über die Hand ziehen. 
handlich (ha-ndli) adj. „handlich“ „für 
die Hand passend“, wie im Hd. Früher auch 
in der Bdtg. „ziemlich“ (vgl. händig): h. 
dnr „ziemlich teuer“; et is mit em noch so 
h. „er befindet sich so ziemlich“ Holst. 1800 
(Sch. 2, 98). 
Hand-lien (ha-ndlin) f. „Handleine“, Teil 
des Pferdegeschirrs (Hü.); s. Lien. —lö- 
p e r m. „Handläufer“, Teil des Treppen 
geländers. Tischlerspr. (vgl. Nd. Jb. 1, 92). 
— lücht f. „Handlaterne“, wie man sie 
an dunklen Winterabenden auf dem Lande 
bei der Heimkehr von Besuchen braucht. 
— inanschetten, oft — maschetten 
gesprochen, f. pl. „Manschetten“. Bei Regen 
wetter bezw. kalter Witterung sagt man: 
Paar Stgweln (Stülpstpweln Eid., Fuust- 
hannschen) sünd bqter as ’n Paar H. Vom 
Bettelstolzen: H. sünd Lumpendeckers Ndtm. 
Vom Hochmütigen: he hett en H. um ’n 
Hals Üters. Anderes s. bei barfoot I, 232 u., 
Degen 1 I, 705. — mauenf.pl. „Vorärmel“ 
Holst. 1800 (Sch. 3, 89); wohl „Pulswärmer“ 
(vgl. —pötjes). Vgl. Vörmauen. —mp hl 
f. „Handmühle“, für den Hausgebrauch; vgl. 
—quem. — p c r d n. „Handpferd“, das 
Pferd, das man an der Hand führt, wenn 
man auf dem Sadelpprd (s. d.) sitzt. Dann 
beim Pferdegespann „das linke Wagen 
pferd“ im Ggs. zum Sadelpqrd „rechtes 
Wagenpferd“ Ranz. Storm.; auch umgekehrt 
(Schw. Dtm.); vgl. Achterbi, fein 2 .-Vereinz. 
ist H. dass, wie Sadelpprd (Tritt.). Übertra 
gen: nu he ’ck all ’n H. d. h. „eine Zahl links 
von den Zehnern und Einern“, „ein Hundert 
voll“, beim Skatspielen (FL.). — pötjes 
(Dimin. zu Poot „Pfote“) Fehm., -pünt- 
j e s Hlghf. pl. „Pulswärmer“; vgl. Ünner- 
arms, Handmauen. — qua r der n. „Que- 
der am Hemdärmel“ Holst. 1800 (Sch. 3, 
256). — q u p 1 e f. „Handtuch“, ausgestor 
ben; vgl. —twql, —roll, Dwpl I, 974. In In 
ventarverzeichnissen: „4 Handquelen, 6 
Volkstischlacken, 3 rolltücher“ Schw. 1740; 
„2 flessene Manns Hembder, 2 dito leine 
Handquele“ Schw. 1757. Vgl. Kock, Schwan 
gen 2 S. 236. 314; Heim. 35, 110. —quqrn 
f. „Handmühle“ Dtm. Flensb.; vgl. —mqhl. 
In den Gegenden, wo Mühlenzwang 
herrschte, durfte kein Mehl auf Roßmühlen 
und Handquernen vermahlen werden. — r a- 
k e n n. eine Tour im Klückenspql (s. d.) 
Wm. —recken f. (?) „Handreichung“, he 
kunn em en beten H. doon Dtm.; vgl. Groth 
3, 49. 102. Vgl. —griff. —roll, —rull 
f. „Handrolle“, doppeltes Handtuch, das um 
eine Rolle läuft. Holst. 1800 (Sch. 2, 98. 3, 
314). Inventar von 1685 (Itz.): „2 Drell- 
Handrollen, 4 flächsene, 10 tägliche, 2 alte 
Handrollen“ s. Heim. 35, 109; Viermann 
buch (Fehm. 17. Jh.): „Handrolle“. Vgl. 
—quple, —twql. —rügg, — rüch (—ryx) 
m. „Handrücken“. — s a a g f. „Handsäge , 
die gewöhnliche Tischlersäge; s. Saag.
	        
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