Full text: (Zweiter Band)

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Handbengel — Handhamer 
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g e 1 m. „erwachsener Knabe, der schon 
Handdienste leisten kann“ Holst. 1800 (Sch. 
2, 98). —bessen m. „Handbesen“; vgl. 
■—uul. — b i e 1 n. „Handbeil“, Beil für den 
Gebrauch im Haushalt, auch Kgkenbiel ge 
nannt. Inventar von 1747 (s. Kock, Schwan- 
sen 2 S. 239): „2 Holtz Äxten, 2 Busch Bei 
len, 1 Hand Beil“. — bloom f. „Knaben 
kraut“ Orchis. Ang. Flensb.; vgl. Gottshand 
II, 446. — boom m. „der Stiel des Dresch 
flegels“ Kdsbg. Sdtm.; vgl. Döschflqgel I, 
823 o. — b r e 11 n. „Brett mit Handhabe, 
auf dem der Maurer beim Fugen den Kalk 
trägt“ Maurersprache. — b r u u t f. „Mäd 
chen, mit dem man verkehrt, ohne ernste 
Absichten zu haben“ (vgl. Fehrs, Maren S. 
129). — buck m. „kleine Ramme“ Holst. 
1800 (Sch. 1, 175); vgl. Ramm. —bütt, 
— b ü 11 e Holst. 1800 (Sch. 1, 191) f. „Hand 
zuber“, „kleines Schöpfgefäß mit Hand 
griff“ Wm. FL.; vgl. Waterbütt. —deder 
m. „der auf der Tat ertappte Verbrecher“, 
„Missetäter“ Kiel 1700; mnd. hantdader, 
hantdadich. — deenst, pl. — deensten, 
in. „Handdienst“, he hett Hand- un Spann- 
deenst to doon „seine Arbeitskraft (bezw. 
die seiner Leute) und sein Fuhrwerk für 
Gemeindearbeiten (bes. Wegebau) zur Ver 
fügung zu stellen“, nicht mehr sehr ge 
bräuchlich ;vgl. —arbeit, Fijhr 2 2 (II, 202 u.). 
— d o o k , meist Hanndook gesprochen, m. 
„Handtuch“; vgl. —tw$l. wat de Minsch 
doch rendlich is, sä de Fru, veer Wqken en 
un noch ni schietig Sh. Lbg. en Kerl 
«s ’n natt.en H. (den kannst man so utwren- 
9en) „ein Waschlappen“. Scherzfrage (vgl. 
Buddel I, £60): wat is lang un witt, hangt 
öu de Wand un man drögt sik de Hann 
(Finger) dgrmit aff; antwortet der Gefragte 
»H." l so entgegnet man: nä, en Smgraal; 
auf seinen Einwand „de is doch ni witt“, 
r ät man ihm: du kannst’n ja man anmalen; 
auf den weileren Einwand „awer he hangt 
i a man ni an ’e Wand“: kannst ’n dor ja 
'm.an henhangen; auf den letzten Einwand 
»aiver man kann sik ja man de Hann dor 
n i mit afdrögen“: denn mußt dat nalaten. 
Aberglaube (vgl. Dode I, 760 o.): Trocknen 
sich 2 zugleich in einem H. ab, gibt es 
Streit (Ang.); vgl. Hand. Zsstzgen: Hann- 
dook-holer, -kalter (Ang.) m. „Handtuch 
halter“. —winn f. „Handtuchwinde“ Bornh. 
Handel, handeln s. Hannel, hannein. 
handen (han), h a n n e n sw. v. dasselbe 
w . le fausten (s. II, 260). so hannt mi dat ni 
»ich werde damit so nicht fertig“ Uters. dat 
*s em an to sehn, de Arbeit hannt em ni 
»Paßt nicht für ihn“ Oh. Zweispänner: h. 
un fogen s. II, 180 o. 
Handewitt (hanovid) Kirchdorf bei 
Flensburg. H—er Mess „H—er Jahrmarkt“. 
Abweisung: och, gah na H.! Flensb. 1850. 
Ra. beim Kartensp.: na spulen (s. d.) doon 
s’ in H. Ang. 
hand-fast (ha-ndfas) adj. „handfest“, 
„kräftig“. Scherzhaft: he is nich h. „hat 
Neigung zum Stehlen“ Schw. — f a 11 n. 
„Handfaß“, „Waschbecken“, altes Gerät. 
Früher öfter in Inventuren (vgl. Fürfatt II, 
271). Vgl. —hecken. —gau adj. „hand-, 
fingerfertig“, auch von Spitzbuben ge 
braucht; vgl. fingergau II, 100, gau II, 309 f. 
Holst. 1800 (Sch. 2, 14. 97) Wm. —geber 
— geberd, — gebier (FL.), auch oft im 
Plur. gebraucht: H—n, f. „Handgebärde“. 
1. he maakt H—n „Bewegungen mit der 
Hand“ Schw.; vgl. Neok. 1, 177: de Dantz, 
so mit Treden und Handgeberden uthgerich- 
tet wert, he hett wat vun den Oien sien 
H—n „ähnelt ihm in seinen Bewegungen“ 
Holst. 1860. he maakt man so ’n H—n „spie 
gelt vor, als ob er was täte“ Hü. — 2. meist 
in den Vbdgen he maakt sik so ’n bqten H. 
(H—n Oh. Üters.) „beschäftigt sich zum 
Zeitvertreib (dat he wat um Hand hett)“ 
Dtm. Oh. FL. (vgl. Sch. 1, 84); ik wull gern 
’n beten H. hebben „Beschäftigung“, „leichte 
Arbeit“. Vgl. Groth 2, 174. 3, 139. 4, 63. 
— geld n. „Handgeld“. Bei Kaufleuten 
auch Bezeichn, für die erste Einnahme des 
Tages; schüttelt man das H. und bespuckt 
es dann, so ist einem eine gute Tagesein 
nahme gewiß (vgl. Jb. f. Ldk. 8, 91); H. von 
jungen Personen bringt Glück, von älteren 
Unglück (Fehm.). Vgl. —gift. — gelenk 
n. „Handgelenk“; vgl. —warwel, Wrist. 
Entzündung des H. s. Gnirr; s. auch Bahn 
I, 412 unt. dat kann he so ut ’t H. „aus dem 
Stegreif“. —gift f. „das erste am Tage 
gelöste Geld“, günn he mi de H. „sei er 
mein Käufer, ich löste heute noch nichts“ 
Holst. 1800 (Sch. 2, 32. 97). Vgl. —geld 
— granat f. „Handgranate“. Snuuftobak 
rükt nich good, wenn de H—en dgrin slaan 
Holst. 1840; gemeint sind die H—en der 
Grenadiere. Marke H. Bezeichn, für schlechte 
„Liebesgaben- bezw. Empfangszigarren“ im 
Weltkrieg; man sagte von ihnen: anrieten 
un wegsmieten. — gr^pels (Wm.) n., 
jetzt — griff m. „Handgriff“. 1. „Griff 
für die Hand“. Abweisung auf die Frage 
„wat schall dat warm?“ oder „wat is dat?“: 
H. an ’n Mehlsack Itz. Oh. Hü. — 2. „Griff 
mit der Hand“, kannst ok gqrn mal ’n lütten 
H. mit doon „mit zugreifen, anfassen, hel 
fen“ Hohn; vgl. —slag. — g r i e p 1 i c h adj. 
„handgreiflich“, maak di man ni h. „mach 
dich nicht mausig“ Üters. — h a m e r m. 
„Handhammer“, eine Art Schmiedehammer.
	        
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