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Hand — Handbecken
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helfen“, achter de H. kamen „zurückkom-
men“ Wm.; z. B. he lett dat Land achter
de H. kamen „vernachlässigt es“, „läßt es
verwahrlosen“. Ebenso: achter de H. wesen
vom Land: „ausgemergelt sein“, von Men
schen: „in zerrütteten Umständen sein“
(Ggs. vor de H. wesen „in guten Umstän
den sein“) Dtm. 18. Jh. (Brem. Wbch. 6,
98). de Kgrnarn stünn vor de H. „vor der
Tür“, „unmittelbar bevor“ FL. na der H.
„nachher“, „nachdem“ Holst. 1800 (Sch. 2,
97. 3, 127). dat wer em nich um de H. snert
„er verstand es nicht, die Sache geschickt
zu führen“, „er mochte nicht darüber sein“
Viöl. he mutt jümmer wat um H. (um de
Hand Stap., um Hannen Pellw., üm ’e Hann
Kh.) hebben „er muß immer beschäftigt
sein“, „kann nicht ohne Tätigkeit sein“, dat
Weller schall ok man wat üm H. hebben
Trost bei schlechtem, unbeständigem Wetter
(Dtm. Stap.). dat Weller (de Winter) spütt
(spiet) sik in de Hann „nimmt einen neuen
Anlauf“, wenn der Regen oder Frost einen
Augenblick aussetzt, um dann verstärkt
wiederzukehren, de Winter höllt vor, de
Summer geit ünner de Hann weg „ohne daß
man etwas davon merkt“, von einem schlech
ten Sommer. Mewen (Möwen) in ’t Land,
Unweller vor de H. „fliegen die Möwen land
einwärts, steht Unwetter bevor“. — Scherz
spiel: Ein Kind tritt an ein anderes heran
und schlägt ihm mit den Worten: mag keen
blote Hänn sehn auf die Hände; das be
drohte Kind sucht die Hände schnell zu
verbergen; vgl. Füstjen II, 279. Andere
Kinderspiele s. bei Böll I, 482 f., fangen II,
17 u., quinkel, rullen, wahrseggen und Dier-
missen, Muskist S. 12. — Scherzfrage s.
Door I, 771 Mitte. — Kinderreim: backe,
backe Koken, de Hanne sind so säte, beide
Hanne sind so small, as de Kook just wesen
schall Pellw.; vgl. Händken. Andere Reime
s. bei Daler I, 663, Engeland 1, 1048, Achter-
pQrt I, 35. — Aberglaube: Was man mit
der linken Hand gibt, das kommt vom Her
zen (linker Hand oder mit de l. H. kummt
vun Harten, weil das Herz auf der linken
Seite sitzt) meist scherzh.; auch ironisch,
wenn man von jemand mit der linken H.
begrüßt wird, kole FL, warm Hart oder kole
Hänn, verleefte Harten wie im Hd., meist
scherzhaft. Erdrückt man einen Frosch in
der Hand, so gewinnt die H. besondere
Heilkraft (Holst. 1840); vgl. Aal I, 3u.
Waschen sich mehrere Personen gleichzeitig
in e i n e r Waschschüssel die Hände (wäscht
man seine Hände in dem von einem andern
benutzten Waschwasser, Wschl.), so muß
man erst ins Wasser spucken, sonst gibt es
Streit; vgl. besehn I, 302. Die Melkerin
muß ihre Hände in einem Graben waschen,
dann werden sie nicht spröde (Dtm.); wenn
sie die Hände nach dem Melken nicht
wäscht, bekommt die Kuh schlimme Zitzen
(Holst. 1840). Einem kleinen Kinde müssen
inwendig die Hände nicht gewaschen wer
den, sonst wäscht man ihm das Glück weg
(Holst. 1840). Kindern dürfen im ersten Le
bensjahr die Hände nicht gewaschen wer
den, sonst wäscht man ihnen die Ruhe fort
(Mh.). Kindern, die ihre Eltern schlagen,
wächst nach ihrem Tode die Hand aus dem
Grabe (Storni. Lbg. Fehm. Schw. Hohn); in
der Kirche zu Landkirchen (Fehm ) wurde
bis vor wenigen Jahren eine solche mumien
artig eingetrocknete H. gezeigt, die der To
tengräber mit dem Spaten abgestoßen hatte;
vgl. Mhff. 2 Nr. 136 und Anmerkung S.
526 f. (vgl. auch Nr. 15, 247, 273, 299 und
afplögen I, 78). Behält eine Leiche warme
Hände, so holt sie bald einen nach (Holst.
1840); vgl. Dode I, 760 o., Dood I, 752 o.,
besehn I, 302. Hände dürfen nicht neben
einander gelegt und verglichen werden (vgl.
besehn I, 302, Dood I, 752 o.); in Nordfr. sagt
man: vun buten gifft’t Bruten, vun binnen
gifft ’t Liehen. Spruch gegen „Verfangen“
(s. d.): ik nqhm de Händen un raad dat Ver
fangen in Freten un Supen, in Wind un
Water; im Namen usw. FL. (abst.); gegen
Maal („gerötete Augen“): kiek dreemal op
de rechte II., kiek dreemal op de linke II.;
Moder Maria kreeg en Kind FL. Anderes
s. bei Brood I, 528 o., Dumen I, 908 o., Frost
2 b (II, 233), Für II, 269, Geld II, 339 Mitte,
Glück II, 403, Gnirr II, 414, Haar II, 522.
— Als Hand bezeichnet man auch den star
ken, ringförmigen Eisenhaken, der vorn
über die Wagendeichsel gehängt wird, wenn
man mit 3 oder 4 Pferden fahren will; auch
Tohaken, Schoh, Wachhaken genannt (FL.
Lbg.). — Diminutiv: Händken, Händjen
(s. d.). Ableitungen: händig, handlich, Han-
nel, hannein, hanteln, lianteren (s. d.). Kom
posita: Achter-, Böwer-, Doden-, Düwels-,
Gotts-, Manns-, Mittel-, Na-, Vgr-hand (s-
d.). Vgl. noch afhanden, allerhand, V ander-
hand (fein 2 ), Toderhand.
Hand-arbeit (handäbaid) f. u. n. (Wm.)
„Handarbeit“. Früher auch in der Bdtg-
„Handdienst“ (s. —deenst): H. doon „zur
Frohn arbeiten“, „Arbeiten für das Kirch
spiel machen“ Wm. Jetzt meist wie im Hd.
eingeschränkt auf Näh-, Stick- und Häkel
arbeit: H—en maken. Aberglaube s. Döp
I, 787 o. — becken n. „Becken zum
Händewaschen“. Früher öfter in Inventaren
genannt, z. B. im Viermannbuch (Fehm. 17.
Jh.); vgl. Zs. 47, 259 und —fatt. Jetzt aus-
gest. Vgl. Wasch-kumm, -schöttel. — ben-