Full text: (Zweiter Band)

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Hamster — Hand 
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fortgeführt: he steit, he steit, he steit in de 
Eck un fleit Kk. mien Vader de speit Für- 
wqhrmann, mien Moder de speit Arbeits 
mann, un ik stah hier mit H—s, de Arm un 
Been bewegen kann, twee un dree Schilling 
dat Stück Schönkirchen (Kiel). Im Later 
nenlied (s. Latem): unse ole H. hett en rode 
Rock an Nordfr. 
Hamster (hamsda) m. „Hamster“. Seit 
dem Weltkriege bes. von Menschen ge 
braucht, die Lebensmittel und andere Sachen 
über den eigentlichen Bedarf hinaus auf 
stapeln, sowie für die Städter, die auf dem 
Lande Lebensmittel einkaufen, die dem 
Markenzwang unterliegen. Dazu das sw. v. 
hamstern. — Älter ist die Zsstzg. Ham- 
ster-lcistf. „Aussteuerkiste“, dat kummt 
in de H. — all melier ’n Stück för de Ut- 
stür. 
Hamwarde Dorf in Lbg. Die Hamwar- 
der Kirchenglocken rufen: von dit Huus in 
dat Huus, in ’n Buurvaagt sien Backhuus 
(vgl. I, 210) Lbg. 
Hand (hand) f. „Hand“. Die früher sehr 
verbreiteten Pluralformen Hände (Holst. 
1800), Hann (han) und Hannen (han) 
weichen vor den umgelauteten Formen 
H ä n n (hen), Hannen (hen) u. H ä n n e 
(Ang. Pellw.) zurück, deren offenes ä meist 
auf hd. Einfluß zurückgeht, während die 
älteren, z. T. noch gebräuchlichen Umlauts 
formen ein geschlossenes i — ähnliches e 
zeigen: Hinn und Hinnen (Sdtm. Prb. 
Sgbg. abst.). — mi is de H. ut ’t Lidd kamen 
(sprungen) „verrenkt“, em keddelt (keilt 
Hü., jgkt) de H. dgrna „er kann dem Drange 
nicht widerstehen“, z. B. von einem Rauf 
lustigen, einem leichtsinnigen Verschwen 
der u. ähnl. em schall ’n ümmer de H. vor ’n 
Ars holen „bedienen“ Kk. he weet sien 
Hann Raad (to raden Storm. Hü.) „er ist 
geschickt“ Itz., „er kann und mag arbei 
ten“ Storm. Kk., „er sorgt für sieh selbst“ 
Hü. Hohn, em geit de H. as so ’n Lämmer- 
st$rt von einem geschickten, fleißigen Ar 
beiter. dor sünd de Hann em all up ver 
giften „er besitzt große Handfertigkeit da 
rin“ Kk. he rqhrt keen H. in ’t Wark „ar 
beitet nicht“ Hü. Ang.; vgl. Groth 1, 128 
(nu r'ghrt de Hann), Fierabend H, 87. dor 
(z. B. wenn man zu Stadt fährt) mutt ’n 
den gansen Dag de H. in ’e Tasch hebben 
oder dor kriggt ’n de H. ggrni to de Tasch 
rut „dort wird man viel Geld los“, dor laat 
dien Hann vun af „laß die Hände davon“, 
wie im Hd. Hand vun ’n Sack, de Hawer is 
verköfft „Hände weg davon!“, „du hast 
keinen Anspruch darauf“, „kümmere dich 
nicht um meine Angelegenheiten“ u. ähnl. 
dat is ’n Frugensminsch, dor kannst di de 
Hann (auch Hann un Föt) an (bi Holst. 
1800 Schw.) warmen d. h. „man müßte ihr 
so viel Prügel geben, daß einem die Hände 
warm werden“, von unbrauchbaren, trägen 
oder charakterlosen Menschen (vgl. Sch. 1, 
338). — Zweispänner: Hand un Foot s. II. 
186 Mitte, he hollt rein H. un reinen Mund 
„ist ehrlich und verschwiegen“ Holst. 1840. 
Wm. Kk. (vgl. Sch. 2, 99). he hett ni mehr 
as ut de H. in ’e Mund oder he left vun ’e 
H. in ’e Mund wie im Hd. (vgl. Sch. 2, 97). 
de Mund gifft, awerst de H. höllt von 
einem, der sein Versprechen nicht hält 
(Holst. 1840). sien Hänn künnt maken, wat 
sien Ogen seht von einem in mechanischen 
Arbeiten geschickten Menschen (Schw. 
Rdsbg.); vgl. Sch. 2, 98. ik kann dat nich 
maken (sehn), wenn ik ok mien Ogen in de 
Hand nghm von einer kunstvollen Arbeit. 
Holst. 1800 (Sch. 2, 98). nimm dien Ogen 
in de Hand un kiek dörch de Locker Kiel. 
Drohung: dien Ohr un mien H. schqlt noch 
Kameraden warm Holst. 1840 (vgl. Sch. 2, 
99). de keen H. hett, kann keen Fuust 
maken Holst. 1840. — H. mutt H. wahren 
Holst. (1840) Hollingst. (Treene) 1850 (vgl. 
Sch. 2, 97), oder H. wahrt H. Kit.» „eine 
Hand muß auf die andere achten“, altes 
Rechtsspriehw. im Sinne von: „wer einem 
anderen etwas leiht, soll es ihm wieder ab 
fordern“ (vgl. Staatsb. Mag. 8, 168). mit 
een H. gifft he wat, mit de anner nimmt he 
wat Eid. wat helpt dat, mit een H. geben 
un mit de anner wedder torüch trecken Eid. 
een H. wascht de anner (mutt de anner 
waschen) wie im Hd.; mit Zusatz: denn 
ward se beide rein Hü. Schw. Eid. dat mutt 
H. in H. gähn wie im Hd. en Paar Hann 
sünd gau füllt vgl. II, 263 o. so as ik dat 
kenn un verstah un denn mit beid Hann 
Kk. — en ut de erste H. maakt sik mit 
alle Welt bekannt Ra., wenn man eine Prise 
Schnupftabak nimmt. Holst. 1860. Wm. letz 
ter H. kloppt an de Wand, de ward mi nich 
vertaten Ra. beim Kartensp. „der letzte Hel 
ler“ Holst. 1840. up sien egen H. „auf 
eigene Verantwortung“, „aus eigenem An 
triebe“, „zu seinem eigenen Vergnügen“; 
vgl. egen 1 (I, 1009). Hochzeitsgedicht von 
1738: he sitt noch up egner H. „ist noch 
selbständig“, „nicht verheiratet“. In Schrift 
stücken des 16. u. 17. Jh. findet sich als 
Übersetzung der lat. Formel „manu propria“ 
öfter die Unterschrift: N. N., mien eegen 
H. und Mark d. h. „ich, N. N., habe eigen 
händig unterschrieben und meine Haus 
marke dem Namen beigefügt“; vgl. Heim. 
26, 262. wi meiht de Wisch up (de) anner 
(drütte) H. „zu zweit (dritt)“; vgl. anner I, 
136, Sch. 4, 318, sowie Pellwormer Deich-
	        
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