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Fähr — Fedder
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b. Wedel (Pbg.), —land Flurname Blan
kenese 1780, —wiesch Haale (Rdsbg.); Olen-
fahr Dahme (Oldbg.), Lexfähr Tellingstedt
(Ndtm.), nach einem Fährmann Namens
Lex benannt (Zs. 27, 195 f.). — Als Fähren
bezeichnet man auch schmälere Watt
ströme, die mehr den Binnenwatten ange
hören (ygl.Priel,Lai,Piep), s.Jb. f.Ldk. 6,305
(1863). — Zsstzgen: Fährgeld n. s.
Briewergeld S. 862. — schipper m.
„Fährschiffer“, ein Schiffer, der regel
mäßig jede Woche mit einem Ewer nach
Hamburg fährt (Wm. Dtm.).
fähr adj. „unfruchtbar“ s. fehr.
fämen (f?mn) sw. v. „einfädeln“, aus
fädmen zu Faden, ene Natel infamen
„den Faden durchs Nadelöhr ziehen“ Holst.
1800 (Sch. 1, 308).
fangen (fers), fengen, fingen (Wm.
Sdtm.) sw. v. „zünden“, „Feuer fangen“,
zu fangen. Meist intr. ik wull mi’n Piep
ansmöken, awers dat wull nich f.; auch
de Rietsticken, de Torf, de Piep will nich
f. Seltener trans. de hackte Torf is to swar
un hart, de kann keen Für f.; vgl. anfen
gen S. 121. Ein Haus zwischen Hollingstedt
und Rümland (Mschl.) heißt Fängan; vgl.
Nd. Kbl. 3, 7.
Fäntje (fendzd) m. „leichtsinniger Bur
sche“ s. Fent.
Fäs „Faser“ s. Fes.
Fäting „Sammelgrube für Süßwasser“
s. Fading.
fäustern (foi-sdan) sw. v. „(mit den Fäu
sten) jemanden an die Luft setzen, weg
jagen“. dor sünd Jungs in de Appeln, de
will ik mal f. Flensb. (vgl. Nd. Jb. 26, 81).
fe „schüchtern“ s. fee. Feber 1. „Fie
ber“ s. Fewer. 2. „Februar“ s. Februwar.
Febrnwar (fe-bruvga.) m. die früher ge
bräuchliche Form für den Monatsnamen
„Februar“, (zur Einschiebung des w vgl.
Trittuwor oder Trottewor für Trottoir),
jetzt überall abst.; auch mit Umstellung des
ersten r: Feberwar FL. Prb., Fewer-
(abst.), Febuwar Glückst.,
* e b e r Pbg. ( mnd . im f ehher 0 ldesl. 1564).
Mit lateinischer Genetivendung: Feberwari
'fvbaypri), Februari, scherzh. verdreht zu
eftäper wahr di „Schäfer, nimm dich in
Acht., harr ik de Macht, seggt de Januar,
as mien Broder F., so worr ik maken, dat
de Pott op de een Sied frgr un op de anner
Sied kaak Hoisbüttel (Storm.) Reim: in
Januar, in F. usw. s . April S. 158. —
Zsstzgen: Februari-bloom f. „Win
terling“, Eranthis hiemalis Prb. Febru-
*'*-mütz f. „wollene Strickmütze, die
über die Ohren gezogen werden kann“ Dtm.
Fecht in dem Spruch gegen Gicht: guden
Abend, Herr F., ik bring em 199 Gicht 8.
Mhff. 2 S. 513.
fechten (fexn) sw. v. „fechten“. 1. wie
im Hd. „mit dem Schwert (Säbel, Stock)
kämpfen“, bes. in Märchen gebräuchlich.
Vereinz. auch von übermütigen jungen Leu
ten, die zu losen Streichen aufgelegt sind:
he is dorbi, wenn’t wat to f. gif ft un wat
to lachen s. Groth 2, 85; vgl. ut-öben. —
2. „die Arme hin- und herschwenken“, von
den Bewegungen aufgeregter und hitteliger
Menschen beim Gehen und beim Gespräch.
he fech mi mit de Arms vor de N$s rum
„redete aufgeregt und mit fuchtelnden
Armbewegungen auf mich ein“; vgl fum
meln, fghrwarken. Bei Groth 1, 69 auch in
der Bdtg. „aufgeregt dahinschreiten“: so
fech he all to Warksted; vgl. schesen. —
3. Am gebräuchlichsten in der Bdtg.
„betteln“, bes. von Handwerksburschen und
„Monarchen“, he fecht dat ganse Dorp af
„geht bettelnd von Haus zu Haus“. Aus
einem Rummelpottlied: ik mutt mien Brood
verdeen’ mit Singen un mit F. Ang. Daher
die Ausdrücke für „Bettler“, „Landstrei
cher“: Fechtbroder, — majgr, — ma-
j u u r (auch als Standesbezeichn. im Orakel
spiel: Eddelmann (s. d.), Beddelmann, Dok-
ter, Pastuur, Schooster, F. Itz.), — v a a g t
(vereinz.), —meister (Wm.); dies Wort
dient auch als Bezeichn, für ein Kinder
spielzeug: ein fechtendes Männchen, dessen
Arme und Schwert gleich Mühlenflügeln
vom Winde getrieben werden, auch als Vo
gelscheuche verwendet (Wm.). —-Fechter
Bezeichn, aus der Namenreihe beim ABC-
Spiel (s. Aba u. Stahball) Ahrenviöl (Hus.).
Feddeler (fe-dsla) Lbg., Ferreler
(Tritt.), Feddel-vagel (Storm.; vgl.
Sommervagei), Fiddel-vagel (Lbg.
Bgth.) m. „Schmetterling“, bes. der „Kohl
weißling“; vgl. Rupenschieter u. Botter
licker (S. 466, wo auf andere Synonyma
verwiesen ist), de F-s fleegt bildl. für „es
schneit" Tritt.; vgl. Fedder 1.
Fedder (feda), meist Feiler, Faller
(Ndtm. Dw.), F ö 11 e r (Sdtm.) u. F e r r e r,
F e r d e r (Glückst.) gesprochen, pl. F—n,
f. „Feder“. 1. „Vogelfeder“, bes die Flü
gel- und Schwanzfedern; vgl. Duun. man
kennt den Vagei an (bi) sien F—n. so’n
Flunk so’n F. „wie der Herr so ’s Gescherr“
Kh. de grote Vagei hett sien F—n ebenso
nödig as de lütt Ratzebg. is doch wat, sä
de Voß, do reet he den Hahn en F. ut’n
Stert FL. dat (he) is so licht as ’n F. „sehr
leicht (an Gewicht)“, em stekt de F—n
(meist de Fettfeddern s. d.) „er ist zu über
mütig, ausgelassen“, „ihm geht es zu gut“.
Zweispänner: mit Flünk un F—n „mit Haut