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Gössel — Göt
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dat Durnrieck een smuck Wieffken nehme,
een G. van dägter Ahrt s. Nds. 21, 300. —
Reim auf den Habicht: Wieh, Wieh, Wieh,
Bauer („Hure“), fleeg öwer dat Mauer
(„Moor“), fleeg hoch in den Hqben, laat
mien G. man l?ben Holst. 1840. G. im Wie
genlied s. Eia 1, 10, 12, im Kinderspiel s.
Goos. — Zsstzg.: Gössel-bein n.
„Gänschenbein“. Nur im Abzählreim:
blinde Küken künnt nich seihn, du büst
Peter G. Lbg. (s. Heim. 30, 42).
Gössel-bruus (go-slbrüüs) f. „Nachttopf“
Ratzebg.
gösseln (gosln) sw. v. „gerstein“, Gös
selbrett s. gassein.
Gossling „Gänschen“ s. Gössel 3 .
göst (gos) Dtm. 1800 u. noch jetzt (vgl.
Sch. 2, 17) Wm. Stap. Nordfr. 1810, gost
Dtm. 1755 u. noch jetzt, görst Fehm.,
g ü s t Dtm. 18. Jh. (Brem. Wbch. 6, 63)
Eid. 1795 u. noch jetzt, Hus. Börm Hohn,
gosch Dtm. 18. Jh. (Brem. Wbch. 6, 89;
vgl. Nd. Jb. 27, 58), adj. „unfruchtbar“,
»nicht tragend“; mnd. gust, goest (Pe-
treus); vgl. Geest 2 . Von Tieren: de Tijt
(de Koh, dat Schaap, de Sßg) is g. (hieben)
„ist belegt worden und nicht trächtig ge
worden“. g— e Tijt „nicht trächtige Stute“.
de Koh g. maken „eine Kuh, welche fett
gemacht werden soll, durch gewisse Mittel
in den Stand setzen, daß sie aufhört, Milch
z u geben“ Dtm. 1755; also wohl „künstlich
unfruchtbar machen“. Daher göste Have
„Rindvieh, das nicht kalben soll und auch
* e ine Milch hat“ Dtm. 1649. Dann auch
v°n Kühen, die kalben sollen und einige
Zeit vor dem Kalben keine Milch geben:
de Koh is g. „trocken“; vgl. opgüsten, drög
E 870 unt. Für g. in dieser Bdtg. und auch
von der Unfruchtbarkeit der Kühe wird in
Gegenden, in denen g. die Unfruchtbarkeit
anderer Tiere (bes. der Stute) bezeichnet,
f?hr (s. II, 46) gebraucht (z. B. Wm.
,hn und vereinz. in Dtm.). Ganz ver-
e ;nz. ist das Wort auf das Austrocknen
eine s Brunnens übertragen: de Sood ward
9- Nordfr. 1810. Häufiger sind Übertra
gungen auf den Menschen in beiden
ntgen.: 1. „unfruchtbar“: göste Kees-
v ^ . Ndtm., göst Kinneibeer Fehm.
»Festlichkeit, die ein kinderloses Ehe-
Paar als Entschädigung für den Besuch
Kindtaufen bei Verwandten und
achbarn gibt“ (vgl. Gosch-kinnelbeer,
“assel I, 243); 2. „trocken“: de Borst is
®' n ?on einer Frau, die das Kind nicht
stillen kann (Nordfr. 1810); vgl. Göst (s.
Jj!: ~~ Aberglaube: Tröpfelt beim Melken
Och an die Erde, so werden die Kühe g.
„locken“) Dtm. — Gösten (plur.) oder
ost-veh n. (Eid. 1820), Gösslings-
schaap n. „Schaf, das nicht trächtig ge
worden ist“; die Wolle dieser Schafe wie
auch die der Böcke und Hammel gilt für
besser als die von Mutterschafen (Eid.
1820). — Göst f. se hett de G. „von Kü
hen, wenn sie aufhören, Milch zu geben,
auch Frauen, die ihr Kind von der Brust
entwöhnen“ Holst. 1800 (Sch. 2, 55). —
Güst-plaster m. „rotes Mennig ent
haltendes Bleipflaster“, Emplastrum minii
rubrum; vgl. Drögplaaster I, 872, Melk-
plaaster.
Göt (göd), Ggte Holst. 1800 (Sch. 2, 18),
G ä u t (Dtm. vereinz.), Gört (Neum. ver
einz.), G a a t (Ndtm. 1860) f. „Gosse“,
„Guß“; mnd. gote, zu geten (s. d.). 1. „Gos
se“; vgl. Rönn. a) „der Teil der Küche, in
dem aufgewasehen und das Aufwaschwas
ser ausgegossen wird“; vgl. Götlock. Dann
auch die „Aufwaschbank“, die in diesem
Teil der Küche steht, bezw. für den „Aus
guß“ („Spülstein“): de Schötteln staht op
de G. In den älteren Bauernhäusern be
zeichnet G. den der eigentlichen Küche
(Hi)rn, Lucht) gegenüberliegenden Teil des
oberen erweiterten Endes der Diele, der
zum Aufwaschen, Waschen (büken), But
tern und zum Aufstellen des Küchenge
schirrs diente (s. Huus); man verstand
dann unter G. vorzugsweise den Fußboden,
nicht so sehr den Kaum (daher: se st eit
op de G.). Außerhalb der Küche nennt
man G. die Abflußrinne des schmutzigen
Wassers (vgl. Ggtenrönn) und weiter auch
den „Rinnstein“ (vgl. Rönnsteen); ebenso
die Abflußrinne für die Jauche. — b) „Ab
fluß des Regenwassers“. Bei Häusern mit
einem seitlichen Anbau (Krüz) bezeichnet
G. den Winkel, der durch die Dachflächen
von Haupt- und Anbau gebildet wird; dann
auch die ganze untere Dachkante (ös), von
der das Regenwasser abtropft (vgl. Leck),
bei neueren Häusern die Dachrinne (Dack-
rönn) und bes. ihr Abflußrohr. Ebenso
wird das Ausflußrohr einer Pumpe, Gieß
kanne und anderer Gegenstände G. ge
nannt. Wie bei a bezeichnet G. auch hier
zuweilen den weiteren Abfluß des Wassers,
einen kleinen Wasserlauf (Ndtm.); in Wü
ster heißt eine Straße, die vom Marktplatz
zur Wilsterau hinunterführt und längs der
das ganze Regenwasser abfließt, im Volks
mund Goten oder Götjen (vgl. auch G. 4);
vgl. den Flurnamen Götjen Schülp (Ndtm.);
bei Kh. heißt eine Quelle im Walde Göt.—
2. „Regenguß“, „wölkenbruchartiger Re
gen“; vgl. Gutsch, Moll, Schnur, Flaag;
auch schon oft Guß (s. d.). dor kummt en
G. Sch. 2, 18 (Holst. 1800). dat gifft glieks
en arigen G. Auch von einem Wasser
strahl aus einer Spritze und von Wasser,