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Gesuup — geten
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scheinenden roten Flecke. Holst. 1800 (Sch.
3, 96. 214); vgl. Mettwustarm.
Gesuup (gasüb) n. „Saufen“. —swab-
be 1 n. „Schwadronieren“. — swaller n.
„Geschwätz“ Ang.; vgl. —sauster. — swie-
s t e r n. „Geflüster“. — s w i n d adj. „ge
schwind“; vgl. swind, fix, gau. so g. as
Lukas sien Vagei von großer Geschwindig
keit. Preetz 1800 (Sch. 4, 297). Lied: kumm,
Vadder, kumm g—e, hier buten weiht de
Winde usw. s. Mhff. 2 Nr. 629. he hett Ge-
schwinde-maakfgrt (—machefort) „Durch
fall“. — s w ö g n. „übertriebenes Loben
oder Bedauern“, „übertriebene Gefühls
äußerung“.
getacht (gataxd), —tackt (FL.),
— tachent (Sgbg. Storni.) adj. „geartet“,
„beschaffen“; mnd. getacht, part. zu teke-
nen, eigentl. „gezeichnet“; doch scheint das
plattd. Wort zu Tack „Zacke“ in Beziehung
gesetzt zu sein, he schall Buur warm, wenn
he ok na sien Meenen dor ni na g. is „für
diesen Beruf geschaffen, geeignet“, allens
is dgrna g., as keem nu nie Lqben „darauf
zugeschnitten“ Ndtm. 1860. dat harr nüms
dacht, dat he noch dgrna g. w?r „dazu auf
gelegt“. wenn se man irgend dgrna g. is,
kummt se rifwer „wenn sie irgend kann“
Sgbg. Storm. dQrna g. w$r mien Bild gans
guud „daran gemessen“; vgl. Groth 3, 108.
de Jung is good g. „gutartig“, „wohlerzo
gen“. he is ernst g. „ernst veranlagt“, ehr
du ’t hesst bedacht, is de Saak all anners g.
„andersartig“, he is nu mal so g., dat he
dat ni nalaten kann „so von Natur“ Sschl.
dei Stuuf is nu mal so g. „so gebaut“ Lbg.
dat Lgben is so as ’t Haff g. Ndtm. 1860.
is’t so g.f denn mutt man ni blöd wen
„wenn es s o ist“ Wm. 1870. Das Wort ist
literarisch noch ziemlich häufig belegt, im
Yolksmund im Absterben.
geten (gedn), gelten, göten (Flensb.
1850) st. v. „gießen“. Präs.: ik geet u. geit,
du güttst (gyds, gyds), he gütt (gyd, gyd),
wi geet u. geten; Präterit.: ik goot (göd),
göt (göd) u. gaut (gaud); Part. Präs.: geten
(s. u.); Part. Präterit.: gaten (ggdn). 1. von
Flüssigkeiten, geet dat fuul Water ni weg,
ehr du rein weller hesst; vgl. fuul II, 252 u.
dat is, as wenn man Water op en graue
Goos göt Ang. (as wenn’n Water in’n Sef
gütt Kh.) „zwecklos“, he goot em Melk in
de Supp „verdarb ihm sein Spiel“ Bredst.
(seit.), he gütt öl in ’t Für „schürt den
Streit“, „reizt“, se wollt mi alles in de
Schoh g. „alles Schlimme aufbürden“, „in
die Schuhe schieben“ Holst. 1800 (Sch. 4,
55). he gütt Fräsen „ihm hängt der Schleim
aus der Nase“ wörtl. „er gießt dünne Talg
lichter“ Ang. abst. Vom Trinker sagt man:
he gütt dat ni in ’n Steweischacht; vgl.
achterdaal I, 29. g. wird gern in umschrei
benden Wendungen für „er ist betrunken“
(vgl. besagen I, 314 f.) gebraucht: he hett
sik enen achter de Binn (in ’t Gesicht, in de
Ogen, op de Lamp, op de Lücht, lank de
Kqhl) gaten. he hett sien Buurstgd lank de
Kghl (lank ’n Hals) gaten „ist durch Trunk
heruntergekommen“, se hebbt em mit ’n
Glas Beer (mit’n Snaps) vör’n Mgrs gaten
von einem, der nicht viel vertragen kann.
— 2. vom Regen, dat gütt (vun haben dal)
„es regnet stark“, dat wgr man een Geten
„unaufhörlicher starker Regen“. geten
Rggen „gießender Regen“, „starker Regen
guß“ Ang. Gern zur Verstärkung des Be
griffes „regnen“: dat rggent, dat et g. deit
Ang., as wenn ’t mit (Bütten un) Baljen
(mit Molgen, mit Ammer) gütt vom Sturz
regen; vgl. Sch. 2, 18. dat gütt mit Kgtels,
ggrni, dat dat wat is Ellerb. Wetterregel:
wenn ’t ut Osten anfangt to g., kann ’t dree
Daag nich vergüten „bleibt es 3 Tage bei“
Treia (Schlesw.). Reim: laut ’t rggen, laat’t
g., ’t schall mi ni verdreten Kh. FL., fort
geführt: laat all de oln Hexen (Wiewer
Sgbg.) na ’n Blocksbarg henfleten (henrie-
den Sgbg.) Plön 1840. Oldesl.; vgl. Heim.
17, 173. — 3. von festen Körpern (Mehl,
Kartoffeln u. a. m.). Petrus gütt de Kan-
töffeln in de Tünn Hus. (gütt K. ut Dw.)
„es donnert“. Im Knieschaukellied (s. Mghl):
reden se na Mghlen to mit ’n Schgpel Weten,
de Möller schull em g. — 4. vom Metall
gießen. Alte Kirehenglocken tragen oft In
schriften wie: „Klingewol“ bin ick geheten,
Embke vum Damme, Otten Son, heft mi
laten geten usw., oder: M. Melchior Lukas
Klockengetter tho Husum heft mi gegaten,
uth dem Fuir bin ick geflaten; beides Kirche
zu Sehestedt 1600. de Rock sitt di, as wenn
he di op ’n Lief gaten is „wie angegossen“
Holst. 1840; nicht mehr gebräuchl. he gütt
un de schütt „er gießt die Kugeln und der
andere schießt damit“, „er hat die Gedan
ken und der andere führt sie aus“ Ang.
Vgl. noch Ggl-, Roodgeter. — 5. g. wird
auch für „begießen“ gebraucht, he gütt de
Blomen. — Komposita: af-, be-, dal-, op-
ut- weg-geten. — Geter (geda) m. „Gieß
kanne“ Holst. 1800 (Sch. 2, 18) Dtm. Wm.;
vgl. Groth 3, 261. Neckreim: Peter mit'n
G., de Sommer ward heter, de Winter ward
köller un Peter ward öller Üters. Pbg. FL.
Dw. Jetzt heißt die Gießkanne meist wie
im Hd. Geetkann. — Geetl^pel m. und
— t a n g f. Geräte der Zinn- und Lotgießer,
zuweilen auch in der Schmiede zu finden.
— Geet-mi-natt „Gieß mich naß“,
imperativ. Wortbildung. Am 1. April (s. I,
158 f.) wird ein Dummer zum Kaufmann
geschickt, um G. zu holen (Ang.).