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Gerst — Geschirr
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vom Jahrmarkt mitgebracht. Fehm. (abst.).
Vgl. Gastenzucker.
Gerst (geas) „Hefe“ s. Gest, gerstein
s. gassein.
Ge-ruch (gamx) m. „Geruch“; vgl. Ruch,
Rifk. he hett dor G. vun krggen „er hat
Wind davon bekommen“. — ruhig adj.
„ruhig“, dat Weller is gans g. Wm.; vgl.
ruhig, still. Sonst nur noch vereinz. in der
Bdtg. „gemächlich“: he smökt g. sien Piep.
Gerung (ge-ruta) G?rong (Nordfr.) f.
in der Tischlerei „das rechtwinklige Anein
anderfügen zweier an den Enden auf 45°
zugespitzter Holzstücke“, z. B. bei Bilder
rahmen. Auch Bezeichnung für die durch
dies Verfahren entstehende Fuge; vgl. Geer
2 und Nd. Jb. 1, 86. Das Winkelmaß, das
zur Herstellung der richtigen Schrägung
an den Enden der Holzstücke Benutzt wird,
heißt Geer-maat (auch Gärung Dw., Gg-
rongswinkel Nordfr.).
Gesang (gasarag) m. „Gesang“, de en
Leh köfft na ’n Klang un ’n Fru na ’n G.,
is ewig bedragen. de Minschen kennt man
an grn Gang un de Vagein an grn G.
Zsstzg.: Gesang-book n. „Gesangbuch“;
vgl. Salmbook. de kennt nich Bibel un G.
von einem argen Sünder (FL.), links as de
Fru in de Kark, de dat G. ifwer-kopp höllt
Holst, ik wull ok lewer sien G. wgn as sien
Pgrd (Fru) wenn jemand (eigentl. ein
schlechter Kirchgänger) sein Pferd (seine
Frau) schlecht behandelt, dat G. oder den
Düwel sien G. nennt man scherzh. ein Spiel
Karten 1 ; vgl. Düwel I, 955 u. he lisst ggrn
Lübecker G. „spielt gern Karten“ Holst.
1840. Auch für einen dicken Stapel Hun
dertmarkscheine: nu heff ik dat ganse G.
in de Hand Oh.
Gesauster (gasau-sda), —zauster,
— sooster (Bgth. abst.) n. „Gezischei“,
„Geschwätz“, hool bald op mit dien Ge-
swaller un G. — schäft (—sef) n. „Ge
schäft“. G. geit vor Hansen Sgbg. keen G.
to maken „nichts zu machen“. S. noch
Finster II, 104 o.
Gesche Frauenname s. Geesche.
ge-schehn (gasen) st. v. „geschehen“, nicht
sehr gebräuchlich; s. schehn. Präs.: dat ge
schuht (gasyd) u. geschücht (gasyx); Prä-
terit.: dat gescheh (gasee) und gescheeg
(gaseex); Part.: geschehn und geschegen
(gasefä). wenn’t geschehn is, harr’t ni wgn
schullt. wenn de Arbeit is geschehn, laat de
Fulen sik sehn. —schell n. „Schelten“.
mghrst G. un mghrste Kreel („Krakeel“)
is üm to wenig un to vgl „der meiste Lärm
und Streit kommt wegen Geldgeschichten“
Holst. 1840.
Gesehen (gern) „Giersch“, „Geißfuß“; s.
Giersch.
Ge-schicht (gasix), — schieeh, auch oft
— schichde f. „Geschichte“, „Erzäh
lung“. bibelsch G. „biblische Geschichte“,
Wm. Oft mit dem Nebensinn „Lügenerzäh
lung“: he kann uns hier wol G—en ver
teilen „etwas vormachen“; s. aber Gedicht,
de Snieder von Sylt trock sik de G—en bi
de Been op „schüttelte sie aus dem Ärmel“,
d. h. „er log“ Eid.; wohl umschreibend für
„mir machst du nichts vor!“ Sehr ge-
bräuchl. für „unangenehme Begebenheit“:
da ’s ’n schöne G.! von einer unangeneh
men Entdeckung, = ’n schön Tass Tee.
wat hebbt wi för G—en hatt (belgft) mit
em „Unannehmlichkeiten“. maalc keen
G—en! „bereite uns keine Unannehmlich
keiten“, „mache keinen Unsinn“; auch
„mache keine Umstände“, „bleib bei der
Wahrheit“ u. ähnl. Zsstzgen: Geschich
te n b o o k n. Bezeichnung für Unterhal
tungsbücher aller Art. — maker m.
„Sorgenkind“. — Verteiler m. „Lügen
peter“.
Ge-schick (gasig) n. „Schick“, „Schick
lichkeit“; s. —fall, Schick. — Schick
lichkeit f. „Geschicklichkeit“, se schall
G. Ighren von einem Mädchen, das bei
fremder Herrschaft in Stellung gegeben
wird, um sich auszubilden; auch von Kin
dern, die in Pension gegeben werden, um
gutes Benehmen zu lernen; vgl. Ünner-
scheed. he is vun de G. „es ist ihm zuzu
trauen“, „er ist so geartet“ FL. Oh.; nach
Sch. 4, 298 (Kiel u. Preetz 1800): „er ist
so geschickt“, wo geschickt wohl — geartet
ist. — schickt, — schiekt adj. „ge
schickt“, in der hd. Bdtg. nicht gebräuchl.
wgs g. „schicke dich!“, „sei artig!“ Wm.
Kk. Hohn Schwabst. (abst.). Meist mit dop
pelter Verneinung: wes ni so ungeschickt
„unartig“ Hohn Kk.
Ge-schirr (gasia), —scherr (Dw.) n.
„Geschirr“. 1. „Arbeitsgerät aller Art“,
bes. Spaten, Beile, Forken usw.; auch das
Gerät nichtlandwirtschaftlicher Erwerbs
zweige, z. B. Fischer-, Maurer-, Tischlergerät
usw.; vgl. Warkeltüch, Reschop. he maakt
Stiften op all dat G. „versieht Schaufeln,
Forken, Harken usw. mit Stielen“. G.
reinmaken! rief früher der Vogt auf den
Höfen, wenn Feierabend war. Kunst will
G. hebben, sä de Buur un Striegel dat Pgrd
mit de Mistfork Holst. 1840. schriend G.
„schlecht geschmierte, kreischende Pflüge“.
dat wgr dor ’n störtlos Gelagg, opiesst gun-
gen se sik mit scharp G. to Lief „nach der
wüsten Zecherei kam es zu einer Messer
stecherei“; scharp G. auch Forken, Spaten,
Beile, als Waffen. G. auch Bezeichn, für
die männlichen Geschlechtsteile (se hebbt
em dat G. wegschaten) und beim Kartensp.