Full text: (Zweiter Band)

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Gemüs — geraden 
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kamen) „Durcheinander“, „Gewimmel“ Hol 
lings! 1850; auch jetzt noch vereinz. 
Gemüs s. Gemös. gemütlich, Ge 
mütlichkeit s. bei Gemöd. 
Genaamb (gangmb) u. Gen ach (ganax) 
Grußformeln, für goden (gunn) Abend und 
gode (gunn) Nacht. 
Genack (ganag) nur in dem Spruch beim 
Kindersp. „Klumpsack“: hacke pack, hacke 
pack, ik drqg mien Händjen Um ’t G., all 
de dor ümkiekt, slaag ik in de Nack Holst. 
1840. 
ge-nau (ganau) adj. „genau“, daneben 
noch oft nau (s. d.); vgl. genög. so g. is to 
g. mit g—e Nood = eben un all. se is 
bannig g. d. h. in Geldsachen, „sie ist 
äußerst sparsam“, oft auch: „geizig“, dat 
is nix G—es „damit mag ich nichts zu tun 
haben“, „das gefällt mir nicht“ u. ähnl. 
— n e e t s. bei geneten. — n^hmigen 
sw. v. refl. sik enen g. „ein Gläschen trin 
ken“; vgl. —möd, tilgen. —neiht adj. 
(eigentl pari zu neihn) „geschickt“, „mit 
allen Hunden gehetzt“, dat is en g—e 
Minsch Ang.; vgl. dgrneiht I, 806. 
general (genarp-l) aus dem Hd., volks- 
tüml. in den Zsstzgen: general-dqr adv. 
„durchweg“, „gemeinhin“, „durchschnitt 
lich“ Wm. — b r a n d m. he hett en G. 
(auch einfach: en General) „einen himmel 
hohen Rausch“. 
Genern (gane-an) Eekf., G e n i e r n (El- 
lerb.), auch Generung (Eckf.) f. „Gar 
nierung“, Bezeichnung für den Fußboden 
im Fischerboot. Das Wort wird zuweilen als 
Plur. empfunden, daher auch: ’n Stück Ge- 
nier für einen Teil des Bootsfußbodens 
(Ellerb.). Die Quatsch (s. d.) hat eine dop 
pelte G. 
geneten (ganedn), geneiten st. v. „ge 
nießen“. Präs.: ik geneet, du genüttst 
(—nyds, —nyds), he genütt (—nyd, —nyd) 
u. genött (—nod) Kk., wi geneet u. gene 
ten; Präterit.: ik genoot (—nöd) u. genöt 
(—nöd); Part.: genaten (—nödn). Nicht 
sehr gebräuchlich, dafür pten, drinken u. 
a. m. he genütt nich Natt noch Drög „er 
trinkt und ißt nicht“ Holst. 1800 (Sch. 2, 
27) Wm. Hohn; vgl. drög I, 871 Mitte, ik 
heff noch nix genaten as mien Sünn (Sünde 
Holst. 1840) un’n beten Teewater „ich bin 
beinahe noch nüchtern“ Sdtm. 1850 (vgl. 
Sch. 2, 26). de ni heiraadt, genött sien 
Leben man half, ik kann em ni g. (vgl. 
Sch. 2, 27), dafür lieber: rüken, verknusen, 
utstahn. Reime: wat helpt mi Wien un 
Weiten, wenn ik dat mutt mit Tranen ge 
neiten Neust, de will g., mutt ok mit sche- 
ten „zuschießen“, „beisteuern“ Wm. wi 
wollt nich scheten un nich g. „die verschul 
dete Erbschaft nicht übernehmen“ Pbg. 1800 
(Sch. 2, 27) Wm. Wetterregel: de Roben 
will g., de sei se Sankt Magreten (10. Juni) 
Holst. 1840. — Dazu Geneet (ganed) m. 
„Genuß“, vel Verdreet un wenig G. Holst. 
1840. wat helpt all dat Geld, wenn man keen 
G. dgrvun hett Holst. 1880. Jetzt nur noch 
ganz vereinz., meist Genuß, Good. 
Gengels (gerals) pl. Bezeichn, für die 
Bretter (Kufen), auf denen die Wiege schau 
kelt (Dw.); s. Weeg. 
Genick 1 (ganig) n. „Genick“, s. Gnick, 
Knick. 
Genick 2 (ganig) n. „Gewitterfliege“ s. 
Gnuck 2 . 
Genie (sani-, senv) n. „Genie“, scherzhaft 
für „Schamgefühl“: he hett ggrkeen G. 
(auch: Schenajerie) „er geniert sich kein 
bißchen“. — genieren s. schaueren. 
ge-noog (ganöx) „genug“, s. noog. — n ö g 
(ganööx), —nöge (Holst. 1800) f. „Ge 
nüge“, nicht sehr gebräuchl. ik heff to ’r 
G. Dankformel (wenn zum Zulangen genö 
tigt wird) Holst. 1800 (Sch. 3, 152). he hett 
för G. pten Holst. 1840; vgl. Mhff. J S. 181. 
— nög (ganöx) adv. „genau“ Lbg. 1880 (nur 
literar. belegt), dat wüßt he gans g. Vgl. 
genau. — n <j k, auch Kenök (Ang.), 
G n q k n. „Geschöpf“, in wegwerfendem 
Sinne, gah to, du ol G. „krummes Gestell“, 
von Menschen und Tieren, hier is noch so ’n 
ol G. von Ploog von einem unbrauchbaren 
Pflug, op dat dgre G. vun Stohl kann ’k ni 
sitten. Auch kollektiv: dat verdammte G. 
„das elende Pack“ FL.; auch — so’n Schiet 
Ausruf des Ärgers (FL.), wat ’n G.l — Ge 
nöl „säumiges Arbeiten“ FL. (vereinz.). Vgl. 
vergnückt, nükerig. 
Georgin (geoagvn) f. „Georgine“ Geor- 
gina variabilis, beliebte Gartenpflanze. Nek- 
kerei s. G II, 281. 
Gepater (gepp-da) n. „das Durcheinander 
reden“, „Geschnatter“ Oh.; s. patern. 
— plunner n. „dummes Geschwätz“ Lbg. 
1870. — prammel n. „Geschwätz“, en G. 
maken „ein Gerücht verbreiten“ Fehm. 
(ausgest.); vgl. Heim. 34, 225. — pranzel 
n. „Geschwätz“, dat dumme G. vun Swien 
un Ppr kann ’k ni hpren. 
Geps (gebs) m. „doppelte Handvoll“. 
he hett mi’n ganzen G. vull geben Elbm. 
1840. S. Göps. 
Ge-quark (gakwäg) n. „Gekrächze“, meist 
= Gequees. — quassel n. „Geschwätz“. 
— q u e e s n. „Quängeln“, „Nörgeln“. 
— q u q k n. „knarrendes Geräusch“, auch 
— —quees. — q u e r n n. „dummes Ge 
schwätz“ Ang. — quöch n. „ersticktes 
Husten“ Bgth.; auch Gekröchel. 
Ger f. „Keil“ s. Geer. 
Ge-raaster (garö'sda) n. „Lärm“, „Ge 
töse“. — r a d e n sw. v. „geraten“, zuweilen
	        
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