Full text: (Zweiter Band)

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Gelnesen — Gelwöttel 
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mö-sn) s. —göschen. —n?sen pl. „Gelb 
nasen“, Bezeichn, für „Türkenbund-Lilie“ 
Lilium Martagon. Dw. — nipp n. „Gelb 
schnabel“. fief lüttje G—s kropen rut von 
Schwalben jungen gesagt (Dtm.). G. ist 
auch Bezeichn, für die „Amsel“ Turdus 
merula, auch swart G. genannt (FL.). 
Gelöfde (gslo-fdo) f. „Gelübde“ Holst. 
1800 (Sch. 2, 25); noch vereinz. Gelgfd 
(Bgth.). S. Löfd. 
Gel-öster (gelö-sda) f. „gelbe Schlüssel 
blume“ Primula. Schw. (seit.); die Blume 
wird auch g$l Osterbloom genannt. Vgl. 
Slgtelbloom. —penne (?) „Laubsänger“, 
Gartenlaubvogel; Phyllopneuste (Sgbg.). 
— quickstprt m. „gelbe Bachstelze“ 
Fehm.; s. —wippst er t. —r o o d adj. „gelb 
rot“. Auch Bezeichn, für „Krauser Amp 
fer“ Bumex crispus. Pellw.; G. wird gegen 
Durchfall der Binder gebraucht. — s c h i e- 
t e r m. „einer der Durchfall hat“. Auch 
als Kosewort für kleine Kinder: mien 
lütt G. Itz.; vgl. Schieter. —smidt m. 
„Gelbschmied“, Bezeichn, für einen, der 
Geräte aus Messing macht; vgl. -—geter. 
Nur noch bei Groth 2, 131: Naam is nix 
as en Blaam, laat em Lootgeter seggen 
oder G. — snacken, — snacker s. 
bei g$l 2. — s n u u t f. u. m. „Gelb 
schnauze“. Nur als Schelte für einen 
„Gelbschnabel“; s. Sch. 2, 15. Vgl. Fuul- 
snuut. —spink (?) Vogelname (Hus.); 
Spinlc wird in Schlesw. vereinz. für „Sper 
ling“ gebraucht. Kohspink ist in Hus. 
„gelbe Bachstelze“. —sprpken s. bei 
g$l 2. — steenmoos n. „scharfer 
Mauerpfeffer“ Sedum acre. Fehm.; vgl. 
Steenkruut. — s ü k, jetzt schon meist 
— sucht f. „Gelbsucht“, auch gel Fewer 
(s. II, 69 f-) genannt. Das gebräuchlichste 
Mittel gegen G.: der Kranke guckt in eine 
Teertonne und spiegelt sich darin (atmet 
den Duft ein, Fehm.); in Ang. (1850) mußte 
der Kranke sich mindestens 6 Stunden 
täglich in Holzteer spiegeln. Es hilft auch, 
wenn man ein Tuch in den Harn des Kran 
ken taucht und in die Sonne legt; ist es 
ganz gelb, so ist die Krankheit verschwun 
den (Ggd. v. Lüb.). Besprechungsformel: 
dat Hartspannen un dat Rqfkoken un de 
Gelsucht un de Lqiversucht un dat Rieten 
un dat Splieten is all up ’n Sünnabend ge- 
buurn, im Namen usw. (Amen darf nicht 
gesagt werden) Fahrenkrug (Sgbg.). 
gelte adj. „verschnitten“, von weiblichen 
Tieren, „unfruchtbar“; vgl. mnd. gelte; 
hochd. „gelt“ (s. Weigand 1, 669). „Die 
Arbeitspferde müssen sämmtlich aus Zucht 
stuten bestehen, aber jährlich die Hälfte 
derselben muß gelte (nicht trächtig) sein“ 
N. Prov. Ber. 1815 S. 630. Vgl. güst, f$hr 
(II, 46). 
Geltef (geltpf) „gelbe Hündin“, Name 
eines Kartenspiels, das bes. von Dreschern 
gespielt wurde (Kollm. Bordesh. Schw.). 
Spielregeln: ein Spieler bekommt die roten, 
der andere die schwarzen Karten; wer die 
meisten Stiche macht, hat gewonnen (Kk.). 
Mit 2 oder mehr Mitspielern: jeder bekommt 
gleich viel Karten, die er zu einem Haufen 
geschichtet verdeckt auf den Tisch legt; 
dann kehrt jeder die oberste Karte um und 
wer die höchste Karte hat, bekommt den 
Stich, den er unter seinen Haufen legt; 
decken mehrere Spieler gleichhohe Karten 
auf, so müssen sie nochmals aufdecken, bis 
einer eine höhere Karte hat; dieser be 
kommt dann die liegen gebliebenen Stiche; 
wer seine Karten los ist, hat verloren (Hitz 
husen b. Bramst.). Vgl. fulen Scheper II, 
255. 
gelungen (goluiö) adj. (eigentl. part. zu 
gelingen s. d.) „gelungen“; aus dem Hd. 
mit veränderter Bdtg.; vgl. gediegen, 
snaaksch. dat is ja en g. Kerl „drollig“, 
„spaßig“, „komisch“, dat is ja g. „merk 
würdig“. In der hd. Hmgangsspr. gebräuch 
licher als im Plattd. 
Gel-vijolen (gelfizö-In) „Goldlack“ Schön 
kirchen (Kiel); s. Güll-laken, — warten - 
k r u u t (—vg-adnkrüd) n. „Schöllkraut“ 
Chelidonium majus. Fehm. Der gelbe Saft 
wird gegen Warzen gebraucht. — w?winn 
(—ve-vin) f. „gelbe Wegwinde“, Bezeichn, 
für den „großen Hahnenfuß“ Banunculus 
Lingua. FL. —wippstert (—vi-bsdpad) 
Hohn FL., — wüppstprt (Eid.) „gelbe 
Bachstelze“, „Schafstelze“; vgl. G$l-acker- 
mann, —bicker, —quickstgrt, —spink, Koh 
spink, G$lgöschen, Ackermann 1 (I, 41) und 
die Zsstzgen bei Blau— (I, 377 f.). —wis 
(vis) „Färberginster“ Genista tinetoria. 
Ang.; wurde zum Färben benutzt. Vgl. Geil. 
— wörtel, —wöttel, —wottel, 
— wuttel f. „gelbe Wurzel“, „Möhre“, 
„Mohrrübe“ Daucus Carota; meist einfach 
Wörtel usw. genannt, se weent Tranen as 
G—n „weint unnötigerweise“ Holst. 1800 
(Sch. 4, 274) Mh. Zsstzgen: Gqlwör- 
t e 1 (s) - d a 1 e r m. vielleicht „ein von Kin 
dern beim Spielen aus Scheiben der gelben 
Wurzel hergestellter Taler“, ja, G.l „sagt 
man, wenn jemand, der Geld (Taler) for 
dert, mit Nichts (Gelbewurzelschnitten) ab 
gewiesen werden soll“ Holst. 1800 (Sch. 1, 
198. 2, 16); vgl. hd. „ja, Kuchen!“ Abwei 
sung (s. Geld): Geld as Heu, man nich so 
lang, ok G—s mank Holst. 1840. — Gel 
wöttel — (Plön), Gplwutteln — ge 
sicht (Wm.) n. Schelte für einen Men 
schen mit häßlichem, gelbem Gesicht. Vgl.
	        
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