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11 Fall
Fall 1 (fal) m. „Fall“. 1. „das Fallen“, je
höger de Boom, je swarer de F. Wm. Rät-
sel: wat för’n F. is de best? (Bifall) Prt>.
Häufige Verbindung: dat gung as Knall
un F. „plötzlich“. — Ein Stück des Fin
kenwärder Vorlandes heißt de Nienstedtner
Fall; hier ist Fall — Riff, das durch den
„Fall“ des Schlicks oder Sandes entstan
den ist. 2. „das Gefallen“, nur im Spruch
„vun dat schöne Slach“: Kort un dick
hett keen Schick, lang un small hett keen
Fall, awer mien Maat dat hett Schick un
Laat Oldbg. 1840; vgl. die Variante bei
dick S. 720.
Fall 2 (fal) f. „Falle“, wo nu henut, sä
de Voss, do seet he in de F. (Heim. 23, 113).
ik glöf, ik warr hier’n beten blieben, sä de
Voss, dor seet he mit’n Stert in de F. Oh.
ik gah (legg mi) in de F. „ich gehe zu
Bett“.
Fall 3 (fal) n. Seemannsspr. „Tau zum
Aufholen der Segel, Raaen, Gaffel, Flag
gen“. Jedes Fall führt den Namen des Se
gels, zu dem es gehört, z. B. Fockfall,
Klau-, Klüwer-, Piekfall (s. d. einz. Wör
ter). Dazu Fall-reep m. eigentl. „Tau zum
Heruntergleiten aus dem Schiff“, „Schiffs
treppe“. Vgl. Kluge, Seemannsspr. S. 243.
Hierher gehört wohl auch der Ruf: Fall
Qwerall!, den der im Ausguck der Grön
landfahrer sitzende Mann ertönen läßt,
wenn lagernde Seehunde in Sicht kommen;
es ist das Zeichen, aus dem Schiff in die
Boote zu klettern. Elmsh. (vgl. Heimatb.
d. Kr. Pbg. S. 515).
Fall-dag (fa-ldax) m. zu fällen (s. d.):
dat is hüt F. un ni Finndag wenn jemand
fällt.
Fallehn (fäle-n) n. Entstellung aus
Verlehnt (s. d.).
Fallels (faldls) n. das Backein (s. S. 203)
beim Spiel Fangsteen (s. d.) Flensb.
fallen 1 (faln) st. v. „fallen“. Präs, ik fall,
du fällst, he fällt, wi fällt u. fällen; Praet.
ik full, füll und fäll, föll (Kk.); Part.
füllen, follen u. vereinz. fällen (Has.). wo
keen Kerl fallt, steit ok keen op. wo keen
Boom haut ward, fällt keen Spöhn. hoge
Böm fallt swar. wenn de Heben fallt, liggt
wi dor all ünner. de tovel ünner’n Arm
nimmt, lett vel fallen, bald follen! sä Vader
Lank, dor leeg he all Lbg. wi sünd flink un
gau, wenn anner Lüd fällt, hebbt wi äll’n
gans Tied legen Ranz. — Zurufe, wenn je
mand fällt: dor wull ik je liggen! wenn
du f. wällt, sett di erst dal! Innien. dat
hett man mal, dat’n fallt un find nix
oder dat kann een malören, de Fru un Kin-
ner hett, dat he fallt un find nix Hü.
kumm her, ik will di ophölpen Kh. fallen
Se ni, Herr Leutnant, Se künnt noch licht
- fallen 12
General warm Dw. — dor full wat, sä de
Snieder, dor full he vun Disch, oder dor
stött (smeet) he sien Fru ut Bett, dat
harr’k ni dacht, sä de Buur, dor füll he vun
Wagen, hier kaam ik, sä de Buur, (sä
Kanter Wulf Lbg.J, do full he vun Bijhn
(ut de Luuk). dor bring ik’t, sä de Jung,
dor full he mit sien Kraam to Dgr rin Oh.
süchst mi dat, sä de lüttje Klaas, do foll he
ut’n Boom Hus. — do full de Schosteen!
Ra. beim Kartenspiel. Ang. dor much lewer
een Huus in Hamburg fällen sagt man,
wenn man etwas aus einem Glase verschüt
tet, eine Kaffeetasse umwirft oder dergl.
em fallt de Wi)r „er ist beredt“ Oh. de
Wind fallt nauer „kommt mehr von vorn“,
„Gegenwind kommt auf“; de Wind fallt
rumer „kommt mehr von hinten“, „weht
mehr in der Fahrtrichtung“ Ellerb. — Re
flexiv: duun Lüd un nüchtern Kalwer fallt
sik nix toschann. — Häufig mit adver
bialen Zusätzen der Richtung: he foll hen
oder in de Swiem „fiel in Ohnmacht“ Ang.
Wschl. dor fallt’t hen, sä de D$rn, dor ver
lor se’t Kind bi’t Dansen FL. fall mal
ener lang hen un stah kort wedder op!
Tritt, he fällt bi’t Fiten as de Flegen bi’n
Brie „stürzt sich auf das Essen“, vom Gie
rigen; he fällt ällerwggens bi, as de Katt
bi’n Brie vom Naschhaften (Dtm.). fall
man ni in’t Eten „nicht so gierig!“ he
fällt as en Oss in den Brie „plump“ Holst.
1800 (Sch. 1, 308). he fallt ümmer mit
Huus na de grote Di)r rin Ranz, oder mit
de Huusdgr in’t Finster Eut. oder mit de
groot Di)r in de lütt Holst. 1840. he full mit
de N$s in’t Fett „das Geschäft ist ihm ge
glückt“ Dtm. wat ut de N?s in'n Mund fällt,
is ni weg vgl. Bilaad S. 349. wat is di denn
in de Krön füllen? „was fehlt dir denn?“
Neum. em fällt dat Hart in de Büx wie im
Hochd. „in die Hosen“, he fällt i)wer sien
egen Föt vom Ungeschickten, Schwerfäl
ligen. fäll man nich ijwer’n Strohhalm zu
einem Betrunkenen, wenn ik mal gwer'n
Daler fall, schass du em hemm Ang. he
foll up’t Nül „auf’s Gesicht“ Schw. de Un
glück hemm schall, fällt op’n Ruch un
brickt de N$s. de dat Letzt ut de Kann
drinkt, den fallt de Deckel up de Ngs.
fäll man ni to hoch, dal kummst vun sülm
Oh. blief up de Eer, denn fällst ni vun
Bi)hn Holst. 1840. he is vun Bi)hn (ut de
Luuk) fällen „hat sich die Haare schneiden
lassen“, du büst woll von de Biihr fällen
von einem, der stumm oder traurig dasitzt
(vgl. I, S. 479). se is mit em vun de Bank
füllen Holst. 1840. he meent, dat Huus
fallt vun de Trepp „macht sich unnötige
Sorgen“ Holst. 1840. de is den Schinner all
sijbenmäl vun de Kaar füllen als Bezeichn.