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fudikan — Fummel
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Dazu Fuder-tasch f. Schelte für eine
redselige Person. Sdtm.
fudikan Interj., auch Bezeichn, für
»Flachsabfall“, s. bei fu.
fuerlieh (fü'cill) adj. „vorbereitet“, wenn
morn wat doon will un von Daag all
b?ten in vrjrut arbei, denn bün ik morn froh
Ul bqten fuerliger „dann habe ich es leich-
* er ‘ Ellerb. (nur dort). Vgl. redig.
fugen (fürd) sw. v. „fugen“ s. fogen (bei
V»« - \
Fuhlendörp (fü-lndoab) Fuhlendorf, Dorf
“ei Bramstedt; auch oft als Familienname.
Im Wortspiel mit fuul 3: di hebbt wol F.
un Lohs’ (Lohse, Familienname, hier wohl
un Wortsp. mit Iqsig) ünner „du hast wohl
das Faulfieber!“ Kremp. den haalt bald
~°hs’, F. un Rietendal von einem, der sehr
lan gsam geht, „ihn holt beinahe die (per
sonifizierte) Trägheit ein“ Barmst. Vgl.
pi N- (Name der trägen Person), Lohs’ un
Rietendal, dat wqrn Halfbröder sagt man
^ur Aufmunterung eines Trägen bei der
■Arbeit (Kk. seit.). Rietendal — riet em dal
«reiß ihn nieder“, als Bezeichn, für einen
-Venschen, der so faul ist, daß er sich nicht
se ' b st hinlegen mag (he is so fuul, he mag
. ni lang-leqqen, man mutt em grst dal-
meten).
fuhren (füan) adj. „führen“ s. führen.
fok (fük) Interj., s. fu.
fukern (fügan) sw. v. „betrügen“, bes.
Jjun Kartensp.: „in die Karten gucken“
8- Bgth. (seit.); vgl. fuschern, fummeln,
unseln. Auch von kleinen Diebereien: he
^ an « dat F. nich laten Bgth. (seit.). Vgl.
8ok .. f u 99 ern „Handel treiben“, „tau-
n “> „heimlich entwenden“; mnd. Fucker
^rnanzmann“ (nach der Familie Fugger),
du Fuker-hahn m. Bezeichn, für
a s Kartensp. „Hahndreier“ (s. d.) Lbg. Vgl.
herhahn.
fl / u l „faul“ s. fuul. — Fulenza „In-
Buenza“ s . bei fuul.
ahm lni 'f e ' (fumfav) Interj. zur Nach-
Un g des Geräusches beim Streichen der
llg 1 ?* 2 ’ v gl- Fiedel-fumfei. Von unzuver-
Personen sagt man: dat is recht
’j n '' ur n,fei, eigentl. „sie geht zu jedem
und vergißt ihre Pflichten“ Kh. (seit.).
Um -feien (fumfai-n) sw. v. „lustig
Wm e \r Und tanzen “ Holst. 1800 (Sch. 1, 339)
■ Vgl. verfumfeien u. fumfen.
heuli*'.J en (f um fn) sw. v. „basteln“, wat
di dor trech fumft (auch: fummt)?
geschustert, geschneidert“ FL. Vgl.
«ren (bei Fumm *), fumfeien, fummeln.
des Fump, Fommf. „Steiß
RriiRf e ° ra ^ enen Geflügels“, gilt vielen als
er Leckerbissen. Nur in Ang.
Fumm 2 (fum) f. „Forsche“, „Kraft“, wenn
de Smidt tohaut, denn sitt dor F. achter
Pbg. Hohn. — Dazu f ummen (fum) sw.
v. „von statten gehen“, „vorwärts kommen“.
dat fummt ni „geht nicht, wie es soll“ Hohn;
dafür auch: dat funkt oder funscherniert ni.
he fummt dor bi rum „müht sich vergebens
ab“ Hohn; vgl. fumfen, fummeln.
fummeln (fumln) sw. v. „fummeln“,
„suchend herumtasten“; sehr gebräuchliches
Wort, vgl. ndl. fommelen, engl, fumble. Ab
lautsformen: fammein (s. d. S. 16), fimmeln
(s. d. S. 93), beide auch in Vbdg. mit f. ge
braucht, ebenso die Synonyme fohlen, fun-
seln (s. d.). — 1. „tasten“, wenn ’t Licht
utgeit, mutt man in’n Düstern f. he fum-
mel em (mit de Hann, mit’n Bessen) in’t
Gesicht rum. he fummel em mank de kör
ten Rippen „kitzelte“; auch: „versetzte ihm
einen Messerstich“; vgl. Floh S. 157 ob.
Meist mit der Nebenbedeutung „sich unnütz
beschäftigen“ oder „aufgeregt sein“: he
fummelt mit de Fingern (ünner’n Bisch)
„spielt mit den Fingern“, se fummel bi de
Lamp (mit qr Strichtüch) rum „hantierte
ungeschickt, ohne etwas zu beschaffen“;
doch auch: he hett dat wedder trechfummelt
„in Ordnung, ins Lot gebracht“ (vgl. be-
fummeln), wat steist du dor to f.f zu einem
Ungeschickten oder Trägen, he fummelt op
de Vigelin rum „fingeriert“. se fummel un
fummel dor bi rum, bet se dat tweifummelt
harr, wenn du Solt staats Sucker in de Ko
ken rinfummelst, denn schall dat wol ni
smecken. Dann auch gern von heimlichem
Tun: he hett mi ’n paar Appeln na de Tasch
rinfummelt (to de Tasch rutfummelt) „hin
eingesteckt (herausgeholt), ohne daß ich es
merkte“; vgl. fupsen u. befummeln. — Re
flexiv: wi fummeln uns dqr dat Holt dqr
„suchten tastend (im Dunkeln) uns zurecht
zufinden“. he fummelt sik dor wat tohopen
(trech) von unordentlicher oder unnützer
Arbeit; vgl. fumfen. he fummel sik sienen
Taschendook ut de Tasch „zog es unge
schickt hervor“. — 2. „müßig herumschwär
men, gewöhnlich von Frauenzimmern mit
langen Röcken“, nur bei Sch. 1, 339 (Holst.
1800). — Fummel (fuml) m. 1. vereinz. =
Fimmel (s. d.). he hett ’n F. „ist nicht ganz
richtig“ Barmst. — 2. „nachlässiger, lieder
licher Mensch“ FL.; vgl. Fummel-hans,
-fieken, -trin. — 3. „kleiner Wicht“, he is
man ’n lütten F. Lbg. Hohn; vgl. Fips, Pum
mel, Stummel, fummelig. Auch von Sachen:
doo mi mal’n lütten F. af „ein kleines
Stück“ Hohn; vgl. Finsel. — Fummelie
(fumslv), Fummelee f. u. Fummel
kraam m. u. n. 1. „das Umhertasten“.
dat is’n böse(n) F. „dabei kann man die
Geduld verlieren“, z. B. beim Entwirren von