Full text: (Zweiter Band)

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fudikan — Fummel 
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Dazu Fuder-tasch f. Schelte für eine 
redselige Person. Sdtm. 
fudikan Interj., auch Bezeichn, für 
»Flachsabfall“, s. bei fu. 
fuerlieh (fü'cill) adj. „vorbereitet“, wenn 
morn wat doon will un von Daag all 
b?ten in vrjrut arbei, denn bün ik morn froh 
Ul bqten fuerliger „dann habe ich es leich- 
* er ‘ Ellerb. (nur dort). Vgl. redig. 
fugen (fürd) sw. v. „fugen“ s. fogen (bei 
V»« - \ 
Fuhlendörp (fü-lndoab) Fuhlendorf, Dorf 
“ei Bramstedt; auch oft als Familienname. 
Im Wortspiel mit fuul 3: di hebbt wol F. 
un Lohs’ (Lohse, Familienname, hier wohl 
un Wortsp. mit Iqsig) ünner „du hast wohl 
das Faulfieber!“ Kremp. den haalt bald 
~°hs’, F. un Rietendal von einem, der sehr 
lan gsam geht, „ihn holt beinahe die (per 
sonifizierte) Trägheit ein“ Barmst. Vgl. 
pi N- (Name der trägen Person), Lohs’ un 
Rietendal, dat wqrn Halfbröder sagt man 
^ur Aufmunterung eines Trägen bei der 
■Arbeit (Kk. seit.). Rietendal — riet em dal 
«reiß ihn nieder“, als Bezeichn, für einen 
-Venschen, der so faul ist, daß er sich nicht 
se ' b st hinlegen mag (he is so fuul, he mag 
. ni lang-leqqen, man mutt em grst dal- 
meten). 
fuhren (füan) adj. „führen“ s. führen. 
fok (fük) Interj., s. fu. 
fukern (fügan) sw. v. „betrügen“, bes. 
Jjun Kartensp.: „in die Karten gucken“ 
8- Bgth. (seit.); vgl. fuschern, fummeln, 
unseln. Auch von kleinen Diebereien: he 
^ an « dat F. nich laten Bgth. (seit.). Vgl. 
8ok .. f u 99 ern „Handel treiben“, „tau- 
n “> „heimlich entwenden“; mnd. Fucker 
^rnanzmann“ (nach der Familie Fugger), 
du Fuker-hahn m. Bezeichn, für 
a s Kartensp. „Hahndreier“ (s. d.) Lbg. Vgl. 
herhahn. 
fl / u l „faul“ s. fuul. — Fulenza „In- 
Buenza“ s . bei fuul. 
ahm lni 'f e ' (fumfav) Interj. zur Nach- 
Un g des Geräusches beim Streichen der 
llg 1 ?* 2 ’ v gl- Fiedel-fumfei. Von unzuver- 
Personen sagt man: dat is recht 
’j n '' ur n,fei, eigentl. „sie geht zu jedem 
und vergißt ihre Pflichten“ Kh. (seit.). 
Um -feien (fumfai-n) sw. v. „lustig 
Wm e \r Und tanzen “ Holst. 1800 (Sch. 1, 339) 
■ Vgl. verfumfeien u. fumfen. 
heuli*'.J en (f um fn) sw. v. „basteln“, wat 
di dor trech fumft (auch: fummt)? 
geschustert, geschneidert“ FL. Vgl. 
«ren (bei Fumm *), fumfeien, fummeln. 
des Fump, Fommf. „Steiß 
RriiRf e ° ra ^ enen Geflügels“, gilt vielen als 
er Leckerbissen. Nur in Ang. 
Fumm 2 (fum) f. „Forsche“, „Kraft“, wenn 
de Smidt tohaut, denn sitt dor F. achter 
Pbg. Hohn. — Dazu f ummen (fum) sw. 
v. „von statten gehen“, „vorwärts kommen“. 
dat fummt ni „geht nicht, wie es soll“ Hohn; 
dafür auch: dat funkt oder funscherniert ni. 
he fummt dor bi rum „müht sich vergebens 
ab“ Hohn; vgl. fumfen, fummeln. 
fummeln (fumln) sw. v. „fummeln“, 
„suchend herumtasten“; sehr gebräuchliches 
Wort, vgl. ndl. fommelen, engl, fumble. Ab 
lautsformen: fammein (s. d. S. 16), fimmeln 
(s. d. S. 93), beide auch in Vbdg. mit f. ge 
braucht, ebenso die Synonyme fohlen, fun- 
seln (s. d.). — 1. „tasten“, wenn ’t Licht 
utgeit, mutt man in’n Düstern f. he fum- 
mel em (mit de Hann, mit’n Bessen) in’t 
Gesicht rum. he fummel em mank de kör 
ten Rippen „kitzelte“; auch: „versetzte ihm 
einen Messerstich“; vgl. Floh S. 157 ob. 
Meist mit der Nebenbedeutung „sich unnütz 
beschäftigen“ oder „aufgeregt sein“: he 
fummelt mit de Fingern (ünner’n Bisch) 
„spielt mit den Fingern“, se fummel bi de 
Lamp (mit qr Strichtüch) rum „hantierte 
ungeschickt, ohne etwas zu beschaffen“; 
doch auch: he hett dat wedder trechfummelt 
„in Ordnung, ins Lot gebracht“ (vgl. be- 
fummeln), wat steist du dor to f.f zu einem 
Ungeschickten oder Trägen, he fummelt op 
de Vigelin rum „fingeriert“. se fummel un 
fummel dor bi rum, bet se dat tweifummelt 
harr, wenn du Solt staats Sucker in de Ko 
ken rinfummelst, denn schall dat wol ni 
smecken. Dann auch gern von heimlichem 
Tun: he hett mi ’n paar Appeln na de Tasch 
rinfummelt (to de Tasch rutfummelt) „hin 
eingesteckt (herausgeholt), ohne daß ich es 
merkte“; vgl. fupsen u. befummeln. — Re 
flexiv: wi fummeln uns dqr dat Holt dqr 
„suchten tastend (im Dunkeln) uns zurecht 
zufinden“. he fummelt sik dor wat tohopen 
(trech) von unordentlicher oder unnützer 
Arbeit; vgl. fumfen. he fummel sik sienen 
Taschendook ut de Tasch „zog es unge 
schickt hervor“. — 2. „müßig herumschwär 
men, gewöhnlich von Frauenzimmern mit 
langen Röcken“, nur bei Sch. 1, 339 (Holst. 
1800). — Fummel (fuml) m. 1. vereinz. = 
Fimmel (s. d.). he hett ’n F. „ist nicht ganz 
richtig“ Barmst. — 2. „nachlässiger, lieder 
licher Mensch“ FL.; vgl. Fummel-hans, 
-fieken, -trin. — 3. „kleiner Wicht“, he is 
man ’n lütten F. Lbg. Hohn; vgl. Fips, Pum 
mel, Stummel, fummelig. Auch von Sachen: 
doo mi mal’n lütten F. af „ein kleines 
Stück“ Hohn; vgl. Finsel. — Fummelie 
(fumslv), Fummelee f. u. Fummel 
kraam m. u. n. 1. „das Umhertasten“. 
dat is’n böse(n) F. „dabei kann man die 
Geduld verlieren“, z. B. beim Entwirren von
	        
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