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Fründ — fuchtig
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Frau beim Gewitter; einzelne Belege auch
aus Nordfr. Wm. u. Lbg. Fruchtkatt f.
»Feigling“ Wm. 1860.
Fründ (frynd), Frönd Dw. Fehm. Oh.
plur. Frünn (fryn) u. Frönn (fron),
dat. sing, to Frürin m. „Freund“. Flegen
un Frünn kaamt in Sommer, goden Naiver
bgter as’n mieden (fernen, argen) F.
Kremp. Dtm. de mi vgrwarnt, is mien F.,
“ e mi nawarnt, hett mi ’t günnt Oh. FL.
Fbg. en F. in de Nood, 24 op een Loot, doch
™ ar d et goden (harden Holst. 1840) Stand,
U up en Quentlin Holst. 1800 (Sch. 1, 339);
s - auch Brugg S. 553. wat Vadder, wat F.,
wenn du keen Geld hesst, blief mi vun Lief
■Holst. 1840. de sien F. dat Gnick ümdreihn
iviM t grippt na sien egen Kghl Dtm. de in
«e Hüll
is (vor de Höll wohnt), mutt den
iiwel to Frönn holen Dw. de den Düwel
0 n F. hett, hett dat good in’e Höll Stap.
Von un s Frünn schüllt wi Igben, sä de Krä-
T‘ er> uns Fiend kaamt doch nich Oh. du
esst je woll ’n hungrigen Fründ? wird
gefragt, wenn jemand beim Essen den Tel-
er gar zu voll füllt (Wm.) oder in Gedan-
en das zweite Stück Brot bestreicht, ehe
®r das erste verzehrt hat (Eid.). — Die
ucke sagt: Fründ! Fründ! Dtm. —
, r u n d 1 i c h (fryndli) adj. „freundlich“.
. <• Bt}d findt f. Stgd, vgl. Bgd S. 249. he
lRdn as ’ n ^ack VU M i un 9 Hatten Holst.
_ ®s ’n Ohrworm Wm. Wenn es mittags
Ur ein Gericht gibt (z. B. Buttermilch-
pFPe mit Klößen), sagt die Hausfrau wohl:
s Gericht un ’n f. Gesicht. — Fründ-
vj C ,,°P (fryndsob), auch —schap und
I r &c h schon nach dem Hochd. — Schaft
/ . »Freundschaft“, wenn de Koh dood
höln ut Oldbg. 1840. bi Mien un Dien
ß e F. op. Aberglaube: Man darf keine
“gen Sachen (Nadel, Messer, Schere)
sn’/f 6n ^ en: stickt de F. dood oder
Verv! twei Sch. 4, 31 und noch heute sehr
'reitet. Zwei Personen dürfen nichts
8tö , ei ° ande r teilen (z. B. Brot): das zer-
u dl ® Freundschaft (Dtm.). — 2. „Ver-
no c h p ^ a ft“. he is vun mien F.; ik bün
j. F. vun em; he freet een ut sien F.
üäf , , Sfdnc Kusine) oder he freet in de F.;
is -• ''
* Sien m. 9 e iicvvru, uv ljuwvl
Alle s i -n un he is ni mal F. Ndtm.
F r ü n rr st n °ch ziemlich bekannt. —
^enst“ (fryndsdyg) n. „Liebes-
f r u n 1 »1 reu ndschafts beweis“ Wm. —
>,Freu nr i e n ^ fryn), frünaen sw. v. 1.
Putsch / j, mac ^ en “- wenn Buurn in ’n
Zetteln ri ren , un a nner Lüd gähn to Brood
ihnen m« a l, f r ündt nich „das verschafft
?• „Verw a n nd+ aUe - n < ) < H 1 “® Freunde “ An £- ~
m it sein - he fründt an mi „er
mir verwandt“ FL.
fu (fü) Interjektion zum Ausdruck des
Ekels, schon mnd. fu; vgl. fi. fu, acken! dat
stinkt! „pfui, das riecht übel!“ Beinb. 18.
Jhdt.; vgl. Sch. 1, 339. Verstärkt f u d i k a n
(fü-digan) „pfui, schäme dich“, eigentlich:
„pfui dich an!“ Holst. 1800 (Sch. 1, 339);
vgl. Solinus holst. Chron. (1615) S. 161 pfuh
di an. Eine reiche, übermütige Frau in der
Prb., die, wenn sie ins „heimliche Gemach“
ging, immer eine Riste Flachs mitnahm,
bediente sich des Ausdrucks fu dik an (vgl.
zur Form dik I, S. 717), wenn sie sah, daß
ihre Magd diesen Flachs sorgfältig aus
wusch und verspann; als sie später verarmt
war und ihre ehemalige Magd um Leinen
für ein Hemd bat, gab diese ihr das Ver
langte mit den Worten: dat is von gren
Fudikan; daher heißt in der Prb. aller Ab
fall vom Flachs Fudikan (s. Mhff. 2 Nr. 199).
Auch fucht-di-an Dtm. 18. Jh. (Brem. Wbch.
6,76), fock-di-an Schlesw. 1820, oder einfach
fuk Ndtm. 1860.
Fuchel „Fuchtel“ s. Fuchtel; f u c h e 1 n
s. fuchteln.
Fuchsia (fu-gsig) f. „Fuchsie“, beliebte
Zimmerpflanze. Man unterscheidet Kugel-
u. Kirschen-F. Dtm. Einige Leute wollen
keine F. im Zimmer, weil sie glauben, daß
dadurch Unglück ins Haus kommt (Dtm.
Itz.).
Fuchs-schwanz (fu-gsswans) m., aus dem
Hd. 1. Bezeichn, für eine Säge mit breitem
Blatt und mit einer stark geschweiften
Handhabe. — 2. „Bärlapp“, Lycopodium.
Ang.
fucht (fux) in der Interj. fucht-di-an, s.
bei fu.
fucht „feucht", Fucht „Feuchtigkeit“,
f u c ht e n „befeuchten“ s. bei fuchtig.
Fuchtel (fuxdl), meist Fuchel (fuxl)
f. „Fuchtel“; eigentl. „Werkzeug zum Fech
ten“, breiter Degen, he haut dor gliek mit -
de F. mank „er schlägt gleich drein“ Wm.
laat mi di man mal vor de F. kriegen
(kumm mi man mal vor de F.), denn belgfst
di wat „vor die Klinge“, „in die Gewalt“.
ik mutt em mal arig vor de F. nghmen
(kriegen) „vornehmen“, he keem em graad
in ’e F. „lief ihm (wider Willen) in die
Arme“, „kam ihm gerade recht“ Hü. fuch
teln (fuxdln), meist fucheln (fuxln),
auch mit gedehntem u: fuucheln (Ndtm.
FL.) sw. v. „fuchteln“, „wedeln“. 1. „die
Fuchtel schwingen“, „wild mit den Armen
in der Luft herumfahren“; vgl. fechten 2
S. 38 u. fuchtig 4. Vereinz. auch fuchten,
vgl. wuchten. — 2. „mit dem Schweif we
deln“, bes. von Pferden und Hunden, he
fuchelt mit’n Stgrt.
fuchtig (fu-xdi), fochtig (Dtm. Hus.),
daneben noch die ältere Form fucht Wm.