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Pruendag — Frucht
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terstützten, indem sie den Käubern mit
heißem Brei und kochendem Wasser zu
Leibe gingen (Heim. 2, 88 f.) oder endlich
um in der Person der Telsche von Olden-
wöhrden, die in der Schlacht bei Hem-
mingstedt die Fahne vorangetragen hatte,
alle Frauen zu ehren (Urdsbr. 3, 16).
— dag m. „Frauentag“, der Tag nach
einem Tauffest, an dem es bei den Frauen
besonders hoch herging. Dörpum (Nordfr.).
— da ns m. „Frauentanz“, bei dem die jun
gen Mädchen die verheirateten Frauen zum
Tanze aufforderten, während die Männer
zusahen. Dtm. (Geest) bis ins 20. Jhdt.
— haar n. „Leinkraut“, Linaria. Storm.,
vgl. Sülwerblatt; auch Isolepsis „Zartried“
Dw. Dtm. —huus n. „der Vorbau an den
Kirchen, in dem die Frauen beim ersten
Kirchgang nach einer Geburt warteten, bis
sie eingesegnet wurden“ Ang. 1840.
— sammeln n. „Zusammenkunft der
Frauen im Hause der Wöchnerin gleich
nach der glücklichen Entbindung“; dabei
werden die Frauen mit Kaffee, Zwieback
und Feinbrot mit Wurst bewirtet (Nordfr.
Hus. Nordstr. Stap. Treya); vgl. Bassel S.
242 f., Keesfoot, Fruenskinnerbeer. Gegen
die Auswüchse in der Bewirtung wurden
öfter Verordnungen erlassen; schließlich
wurde das F. überhaupt verboten. In einer
Flensburger Polizeiordnung von 1600 heißt
es: „Es sollen auch die Kindelbiere und
Frauensammlung, so man mit großen be
schwerlichen Unkosten, wenn die Kindbette
rin durch Gottes Gnade ihrer fräulichen
Bürde entfreyet, hat pflegen zu halten, da
durch vieler Leute Vermögen merklich ge-
schwächet, hinführo ferner gänzlich abge-
schaffet seyn und bleiben.“
Frnens-arbeit f. „Frauenarbeit“. F. is
hitt und behend, hett ’n Anfang, awer keen
Enn Pbg.; vgl. —list. —fleesch n.
„Frauenfleisch“. F. is lichter to kriegen as
Kalffleesch FL. — haar n. „Frauenhaar“.
F. treckt mehr as ’n Achterreep (s. d.) FL.
— kinnerbeer n. Festlichkeit 8 Tage
nach der Geburt eines Kindes; die Frauen
versammeln sich im Hause der Wöchnerin
zum Kaffeetrinken. Löwenstedt (Hus.); vgl.
Bassel S. 242. — k o h f. „Marienkäfer“,
Coccinella; vgl. Marienperd, Marspgrd.
— krankheit f. F., Ostenregen un Hunn-
hinken duurt bloots enen Dag Oh., vgl.
Heim. 35, 89. — 1 i s t f. F. geit gwer alle
List Kk. Mannslist is behend, F. hett gar-
keen End Dtm. Wm, vgl. —arbeit. —lüd
der gewöhnliche Plural zu Fru. F. hefft
lange Haar und körten Verstand, de F.
sünd as de Höhner; wat de Mann verdeent,
dat kleit de Fru wedder ut’neen Kk. wo
F. reggrt, hett de Düwel sien Spill, sgben
P$r sünd lichter to höden as dree F. Linnen
un F. mutt ’n ni bi Licht köpen Eut. de
Per un de F. lehnt man ni gern ut Eut.
dat blifft ünner uns F. „unter uns“, he is
bang vor de F. „Hagestolz“. Scherzhaft:
he is wiedlöfti mit mi verwandt, sien Mo
der un mien Moder sünd beid ’n paar F.
Sschl. wenn du mien Vadder' werst, wo
schult ik denn mien Mudder söken? Ant
wort: mank de F. Börmerkoog. Auf die
Frage: wällt wi noch nich Middag maken?
(d. h. „die Mittagspause in der Arbeit
machen“), erfolgt die abweisende Antwort:
ne, dat doot de F. Oh. Anderes s. bei Back 1
S. 198, Dullheit S. 904, Fehler S. 23. Ge
sang der Bauchschwalbe: de F., de F., de
sünd so nüdel, nüdel, nü ... t, morgens
doch, wenn ik se seh, wenn du se sühst,
morgens wenn de Heier („Hirte“) tüht,
denn sünd se all so starr („unordentlich“)
Strenglin (Sgbg.). —minsch n. „Frauen
zimmer“, meist in verächtlichem Sinne: he
will sik mal vernien, he geit mit ’n anner
F. Aber auch als Gegensatz zu Manns-
t minsch: in Düstern kunn ik ni sehn, wat
dat ’n Mannsminsch oder ’n F. wer. — r a a d
m. „Frauenrat“. F. un Röbensaat geraad
man all 7 Jahr Hü. —sch oh m. „Frauen
schuh“, Cypripedium calceolus L., vgl.
Tüffel.
Frucht 1 (frux) f. „Frucht“, de Koh hett
gude F. „gibt viel fette Milch“ Holst. 1800
(Sch. 3, 345 aus Itz.), heute nicht mehr ge
bräuchlich; auch von Früchten am Baum
wird das Wort im Plattd. nicht gebraucht;
es werden stets die einschlägigen Sorten
genannt: dat sünd schöne Appeln, Plumrn
usw.; dor wasst ari wat an, sitt düchti wat
op — „der Baum hat viele Früchte“. Auch
das Adj. fruchtbar ist nicht volkstümlich:
dat is ’n good Jahr oder ähnl., dat Land
bringt wat u. ähnl. — Zsstzg. Frucht-
b o o m m. „Obstbaum“ Wm. Mschl. u. sonst
vereinz., aber fast nur in alten Beschwö
rungsformeln. F., ik klaag di, de Suchten
de plaagt mi, de F. gewinnt, de Suchten
verswind Gg. v. Lüb. oder F., ik klaag di,
de rieten Gicht plaagt mi, de rieten Gicht
schall mi vertaten un di, F., anfaten
Voorde b. Kiel. Anderes s. bei Hattspann
u. Aftboom S. 91.
Frucht 2 (fruxd) f. „Furcht“. Die im
Mnd. gewöhnliche Umstellung des r ist im
Plattd. Schleswig-Holsteins heute nicht be
kannt. Sch. 1, 98: F. is der wol in, aberst
keen Beterung „von ungezogenen Kindern,
die Strafe fürchten, aber sie erleiden, ohne
sich zu bessern". Das Verbum früchten
ist vereinz. im Gebrauch gewesen; vgl. Nd-
Kbl. 30, 25 aus Dw. (um 1800): dörf ik hier
en bet wen, ik frücht mi so sagte eine alte