Full text: (Zweiter Band)

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Frost — froh 
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warm „konnte ihn nicht erkennen“. Vgl. 
traurig. 
Prost (tros), Fross, Frost (fros) 
Holst. 1840, Frust (frus) m. „Frost“; zu 
froren, fresen. 1. vom Wetter, dor is noch 
K in de Eer; de F. is noch ni rat; üm 
Ostern daut de F. ut de Eer. Pütt un Pöl 
?rst null sien, qhrer de F. kämmt 
Holst. 1800 (Sch. 4, 326). wenn de Snee 
fallt in de Schiet („Schlackerwetter“), is 
de F. nich wied Schlesw. Dtm. Frostwetter 
steht auch bevor: wenn die Sterne funkeln; 
w enn der Mond kurz vor oder nach Voll 
mond einen Hof hat; wenn de Maand op 
® e Ruch liggt (Kk.); wenn das Nordlicht 
leuchtet; wenn die Krähen sich in der 
Nähe der Häuser aufhalten; wenn die wil- 
. n Gänse schreien; wenn der wilde Jäger 
i^gt; vgl. auch Brügg S. 533, Lichtmess. 
hnde des Frostes ist zu erwarten: wenn die 
^■aulwürfe bei Frost auf werfen; wenn die 
Baun 
frost 
me schwarz werden; wenn sich Rauh 
zeigt; wenn große Schneeflocken fal- 
- —o, WCJUU giuue ocmieeuucKeu iai- 
len; vgl. auch I, S. 19: Abendroot bi West 
9j-fft de Frost de Rest Ndtm. Als Unwq- 
dersfrost bezeichnet man einen unerwartet 
auftretenden Frost dem bald Unwetter fol 
gen wird (Eckf.). — 2. Frost im Körper, a) 
»Frieren“. Trinklied: ik güng mal na Olen- 
üamme to Kost; ik meen, ik wull recht 
ästig sien un söp mi vull vun Brandewien 
v°r Frost, vor Frost, vor Frost Holst. 1840. 
Krankheit: ik heff den F. in Hann un Föt. 
Viele Mittel gegen den Frost und die Frost 
eulen (Frostbuul) werden empfohlen, z. B. 
a den in Pellkartoffelwasser oder in hei- 
ei n Wasser, das über Pferdedung gegos- 
l ea ist (FL.), oder in Wasser, in dem ein 
ehwein abgebrüht ist (Schw. Fehm.); Wa- 
®ehen mit Urin, besonders einer Jungfrau 
,. og-); Barfußlaufen in frischem Schnee, 
die Füße brennen (Schw.); Bestreichen 
B Petroleum oder Terpentin; Ausstreuen 
^Handschuhe mit Kreide; Auflegen von 
^ohlangenhaut u. a. m. Auch soll der Frost 
® r schwinden, wenn man die große Zehe 
® ln es Toten anfaßt (Jb. f. Ldk. 8, 96). — 
f^setzgen: Frost-, Fruss-, Früss- 
.JV 1 .! f• „Frostbeule“. — k a t e r (Prb.), 
t e 1 Ö * e r (Ang.Flensb.) u - besond. — k <j - 
, m. verächtlich für einen Menschen, 
■E r gegen Kälte sehr empfindlich ist: 
--tling“; auch Früster-kqtel, -kerl. Da- 
adi ^ r v s t e r i g (frysdarx u. frysdarx) 
ti- '. „empfindlich gegen Kälte“; auch vom 
Fieberfrost: ik bün so f. 
»früh“ U ' froh (f™) ad B u - adv ‘ 
he ^ ’• Formen mit und ohne Umlaut ste- 
vrü Se ^ a Hers nebeneinander (vgl. mhd. 
s j e , e . neben vruo); < noch heute halten 
ln manchen Gegenden bei dem einfa 
chen Wort beide Formen ziemlich die Wa 
ge; doch beginnt die Form mit Umlaut 
die Oberhand zu gewinnen, ohne daß sich 
örtliche Unterschiede feststellen ließen; im 
ganzen erscheint froh als die vornehmere 
Form; im Komparativ und Superlativ 
(froher, de frohste) kommen nur Formen 
mit Umlaut vor. Die Zusammensetzungen 
verhalten sich verschieden; während in 
dem älteren Froh-kost noch durchaus die 
umlautlose Form herrscht, erscheint das 
jüngere Fröh-stück, das wohl erst aus dem 
Hochd. aufgenommen ist, nur mit Umlaut; 
ebenso Fröh-jahr (neben veraltendem Vor 
jahr) und Fröh-tied. Das seltene Froh 
mann ist nur ohne Umlaut belegt. — bqter 
to f. as to laat. de f. seit, de f. meiht Schw. 
de Muse, de so f. piepen, dor fahrt de Katt 
mit af Pellw. de Vagein, de so f. singt, 
nimmt de Katt, qhr ’t Abend ward. Oft 
vom Auf stehen: de f. opsteit un denn nix 
deit, is ok nix wqrt oder is ni wqrt, dat 
he op Oottes Erdbodden geit (Oldbg. 1840). 
de lang slöppt un gau läppt, kämmt eben 
so wied as de, de f. upsteit un langsam 
geit Kremp. de lang slöppt, den Gott er 
nährt, de f. opsteit, sien Geld vertqhrt; vgl. 
I, 1060. wenn du man qrst dat Loff hesst, 
dat du f. opsteist, denn kannst gqrn bet 
Middag slapen Dtm. Dw. de dat Wqrd hett 
mit Fröhupstahn, de kann bet Middag sla 
pen Hollingst. (Treene) 1850. f. ut de Du 
nen un f. to Bett, dat maakt gesund, riek, 
klook un nett Wm. Dtm. he is f. op’e 
Weg qm as de Köster sien Koh, de keem 
3 Daag vor Rqgen to Huus Ang. wi ward 
to f. old, awer to laat klook. Kinner, de 
to f. klook sünd, ward nich old. lüttje Lüd 
Veh un grote Lüd Kinner gabt f. vun de 
Wäll „armer Leute Vieh wird schnell zum 
Verkauf gebracht, reicher Leute Kinder 
heiraten früh“ Dtm. Ebenso: arme Manns 
Ossen un rieke Manns Dochter kaamt f. 
vun Stall Stap. frohe Herren reisen f. 
werrer af „wenn es morgens früh regnet, 
kann das Wetter noch gut werden“ Stap. 
froh Hingst, froh Wallach Holst. 1840. de 
Frohe de hett et un de Late kriggt et „wer 
früh anfängt, hat das, was der, der spät 
anfängt, erst bekommen soll“ Schwabst. 
Komparativ: heff di man ni so, hesst fro 
her ok nix hatt. — Zssetzungen: Fröh- 
jahr (frö'zga) n. „Frühjahr“ (neben Vor 
jahr). bqter in F. de R<)k as in Harst de 
Slqk „das geruchreiche kurze Gras im 
Frühjahr ist nahrhafter als das lange, das 
das Vieh im Herbst verschluckt“ Sch. 3, 
313 aus der Ggd. von Kiel. Ein frühes F. 
steht bevor, wenn der Maulwurf im Win 
ter zeitig an der Arbeit ist, wenn die Wür 
mer früh im Jahre herauskommen, wenn
	        
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