Full text: (Erster Band)

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Allie - allumtlütt 
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alles. Dann müssen alle wieder einsetzen. 
Eid. Ndtm. (abst). Vgl. Nd. Kbl. 10, 69 
allemerall (Lübeck). Jb. f. Ldk. 5, 172 
(1862). 
Allie Versteckspiel s. Hahn. 
Allmacht als Zusatz zum Namen: Hans 
A. un Pe fö/tein „gemeines, schlechtes Volk“, 
„Pöbel“ Wm. (1860). Ob Verdrehung von 
AUmann ? 
allmächti wie im Hd. „allmächtig“, 
meist aber „gewaltig“, „riesengroß“, wat 
hess du dor för'n a. Stück Brood! 
Allmann, Allemann, Allermann „jeder 
Mann“, s. all 1 a. Henke un A. „Hinz und 
Kunz“ (18. Jh.); vgl. Allerjan. Sch. 1, 30. 
Spottvers: Kloth von Nood sleit A. dood 
EL. de Dem is kgrsch, se nimmt nick 
Hans un A. Dtm. Hü. Ang. A.'s Bott helpt, 
sä de Mügg, dor piß se in de Elv, s. Bott. 
Ortsnamen: Allmannskaat Sörup, Aller 
mannskroog Barsfleth b. Meldf. Zsstzgen: 
Allmannsbruut f. „liederliches Weib“. 
— ding n. „der erste ordentliche Dingtag 
nach Neujahr“ Schlesw. (18. Jh., vereinzelt 
bis ins 19. Jh. hinein; vgl. Holdt, Flens 
burg 242). — d g r f. Gott tröst, man nich 
vor A—en. — f r ü n d m. vom Hund u. von 
Menschen. A. döcht ni vgl. — g a d u n g 
f. „Gattung von Sachen, Waren, die all 
gemein gefällt u. gesucht wird“ (1800, Sch. 
1, 31). — harnisch Kadix victorialis, 
zum Käuchern, wenn das Vieh verhext ist. 
Eckf. — h o o r f. „gemeine Hure“. — narr 
m. good is good, man allto good is A. Dtm. 
Storm. Lbg. — o h m m. „Allerweltsonkel“ 
Dtm. — straat f. „Straße, wo jeder zie 
hen kann“, „Heerstraße“, op A. gifft vgl 
Stoff Dtm. — weg f. op 1. dor wasst keen 
Gras „Huren werden keine Mütter“ Holst. 
(1840). ünner A. „allenthalben“ Dtm. (Groth 
2, 86). 
Allmende f. „Gemeindeland“, eig. das 
unkultivierte herrenlose Land, das um die 
verteilten Dorffelder lag und als „res nullius“ 
Staatseigentum war, jedoch von den An 
wohnern stillschweigend benutzt wurde. 
Nicht volkstümlich. 
allmodisch „nach der Mode“, he is so a. 
„muß alle Moden mitmachen“ 18. Jh. (ä la 
mode). 
allnagraad (alnggrg d) adv. „allmählich“, 
„langsam“, Verstärkung von nagraad (s. d.). 
a. kummt Harm int Wand (in de Wull) 
„endlich ist H. angekleidet“, „endlich wird 
der Langsame fertig“ Holst. (1840). Wm. 
(abst.). allnagraad gifft Gott sien Gnaad Ang. 
(veralt.). Vgl. allumtlütt. 
Allo, auch a 11 a n n und a 11 u n n (alu n) 
„auf!“ „geschwind“, franz. allons! Sch. 1, 31. 
allann, allann, allann, in Druff, in Draff, 
in Draff lleiterlied. Ndtm. un wenn de 
Dem to melken geil, denn schriggt de Pogg 
allun! Sdtm. allun, allun, ik warr ni duun, 
ik fall in Sood un blief ni dood Barmst. 
Bammerlied: allo! frisch an mit alle Mann. 
allrede adv. „bereits“, „schon“; s. rede 
„bereit“ (vgl. engl, already), im 16. u. 17. 
Jh. häufig, zuletzt in der Form allreeds 
(Einfluß von hd. „bereits“), nach 1800 unter 
gegangen. 
allrörens (-Q-) adv. „aus allen Kräften“, 
„sehr“ Dtm. (18. Jh.). 
Allrünken n. „kleines Bild des Elfen 
Alraun“, bis ins 18. Jh. als Schelte für 
Frauen in Gebrauch. Vgl. Allerürken. 
alllied (ätid und ätid) „alle Zeit“, 
„immer“. Tischgebet gieriger Esser: help 
Gott a., lang to mit Fliet Holst. (1800) Wm. 
en Tied wollup is a. keen Kummer „von 
Leuten, die Eßwaren, sobald sie sie bekom 
men, verzehren und dann nachher darben. 
Has. (1840). in anner Lüd Schöltein smeckt 
a. am schönsten. In Oh. bes. in der Form 
alltieds, aber mehr in der Bdtg. „zeitweilig“. 
he is a. ni good spreksch „von Zeit zu Zeit 
nicht gut zu sprechen“; ik bün a. gor ni 
rech up'n Schick „fühle mich mitunter nicht 
wohl“. Oldbg. 
allto (ä-ltö) „allzu“ vor adj. u. adv. 
bgten scheef hett Gott leef, a. liek hett uk 
keen Schick oder a. graad is olc man schaad 
oder a. krumm giff’n sik uk nix um (Dtm.). 
a. fett (vel, good) is ungesund. a. vgl 
smeckt bitter, un wenn't ok Honni is. a. 
warm maakt. Ber to Barm Holst. (1840). 
good is good, doch a. good is allermanns 
(oder Nabers) Narr. 
alltoheel (ällohc-l) „alles in allem“, 
„ganz und gar“, dat fängst du a. verkghrt 
an Wm. 
alltohoop (ältohö’b) „alle zu Häuf“, 
„allzusammen“; auch alltoliopen. gun Nacht 
a. Fehm. wenn ik Sch! segg, meen ik mien 
Hühner a. 
alltomaal (ältomgl) „allinsgesamt“, 
„ganz und gar“. Eegenlied: mit dien golden 
Strahlen beschien uns altomalen . . . mi wat, 
di wat, uns lütte Muuschkatt wat, denn hefft 
wi a. wat (Mhff. 2 S. 516). Heute nicht 
recht volkstümlich. 
alltomits, auch alltermits „all 
zumaße“ (aus all 2 a und to mate), „bis 
weilen“. Kremp. (1800). Wm. (1860); aus 
gestorben. 
alltos, a 11 o s aus dl toges „jedes Zuges“, 
„durchaus“. Sch. 1, 30. altost „allzeit“; 
ausgestorben. 
allumtlütt (ülumlyd) „schon um ein 
kleines“, d. i. „jedesmal nach einem kleinen 
Zeitraum“, „alle Augenblicke“, scheint auf
	        
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