Full text: (Erster Band)

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Afs — afschrieben 
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„bekommt die Jacke voll“ Hohn. Beim 
Kartensp. „Geld abnehmen“. 
Afs f. plur. Afsieden „Seitenraum des 
Hauses“, bes. der von der großen Diele ab 
gesonderte Seitenraum in den Bauernhäusern; 
Verkürzung von Afsiet (s. d.) fm. Vgl. 
W indajs. 
af-saekeu „abgleiten“, „sinken“. dat 
Water sackt af im Überschwemmungsgebiet. 
he is ajsackt „im Moor versunken“, de 
Buul sackt af d. Schwellung läßt nach. 
de Koh is all gans afsackt „die Sehnen, die 
nach der Schwanzwurzel gehen, sind schon 
abgesunken“, die Geburt des Kalbes steht 
nahe bevor. Eid. Ndtm. „Weggehen“ Sgbg., 
auch refl. he sack sik af Storm. (seit.). 
— s ade ln „abfallen“. de Blad sadelt vun 
de Bohne?i af Krmp. — sagen „absägen . 
Kinderreim: ik will di verklagen an Vadder 
Hagen, de schall di den Kopp a. wi wüllt 
frsl noch'n Ast a. „Trümpfe beim Kartensp. 
abheben“ EL. — sammeln „die Furchen 
am Graben pflügen“; bei den letzten 2 oder 
3 Furchen am Graben werden die Pferde 
(2 bis 4) hinter einander (in lang Reeg) 
v or den Pflug gespannt; das heißt: Wall a. 
Dtm. Elbm.; vgl. tohopenplögen, upsammeln. 
■ satt m. „Absatz“, gew. mit hd. Laut- 
gebung Afsatz oder Afsätz; dazu —sattbolten 
und —satzisen (Schuhmacherwerkzeug). 
satteldack „Übergang vom großen 
Haus zum Sommerhaus“ Kollm. s. d. einf. 
Wort u. Afsetteldack. — schapeien „sich 
trollen“, „abziehen“, volksmäßige Umbildung 
von franz. echapper; nu schappei man af! 
Plensb. —schar (Spa) n. „abschüssige 
^gend“, „Ufer“ s. Schar; „plötzlicher Ab 
sturz im Gewässer“ wi sünd jüs gwer't A. 
i L. — schäm (span) part. praet. zu 
scheren (s. d.), als adj. „abgeschabt“, 
„schäbig" Dtm. — scheche(l)n, 
—schechtern „mit großen Schritten davon 
gehen“ Ang. Hü. Hohn. — scheed m. u. 
fl-> auch mit hd. Vorsilbe Abscheed (seit 16. 
•Hu, s. ab-) 1. „Abschied“; früher sehr häu- 
Hg vom Abschied aus dem Leben: sienen A. 
nehmen „sterben“; noch um 1840 im Tanz- 
uedp Heisa up dal ene Been, hopsa up 
■at anner, wenn mien Fro phr A. nehm, 
zreeg ik wull en anner. Heute nicht mehr. 
• »Altenteil“, nur in Holst, (vgl. Afnphm); 
e b ru Ipv up A., treckt na'n A., wahnt 
u V'n A., hett H Jphr op't A. spien. Vgl. 
ab ~• Dazu Afscheedskaat f. „Altenteiler- 
Wohnung“. Flurnamen: Afscheedskoppel 
(Schönkirchen), —sejen (Westensee). Af- 
scheedsstpd: Heist, Schenefeld un Halstenbek 
sünd den Düwel sien A. Pbg. —schell f. 
,„Abschälholz beim Behauen der Balken“. 
Kiel. — schelwern „abblättern“ von der 
Haut, die in kleinen Schuppen oder Fetzen 
heruntergeht; auch von der äußeren Schicht 
der Wand, vom Anstrich einer Tür u. dgl. 
de Huut is mi gans afschelwerl. Andere 
Formen: — scherwern Mh., — s c h ü 1 - 
wem Ndtm., —schewwern Sdtm., 
— scherpeln Ndtm. —schppen „eine 
Ladung vom Schiff bringen, löschen“ Wm. 
— scheren 1. „abtrennen“ einen Baum 
durch Bretter. Flensb. Glückst.; vgl. 
dän. skcere. 2. dat Land a. „kahl fressen“ 
von Pferden. Dtm. — schesen „davon 
eilen“; auch refl. he scheest sik af. 
— scheten „abschießen“, bes. den Vogel 
beim Vogelschießen; daher bildl. he hett'n 
Vagei afschaten „das ist geglückt“ Wm. 
— schetteln refl. „davongehen“ dat oll 
Wief schettelt sik af. —schettern „ver 
bleichen“ Oh.; vgl. schetteri. — schillera- 
zen „abmalen“ Oh. — schinnern „Fell 
vom Pferd abziehen“. Rätsel: wat liggt int 
Holt un säht ut as'n afschinnert Pprd? (Brot 
teig) Oh. vgl. afteen. refl. „sich abschin 
den“, „schwer arbeiten“. 
al'schl—, a'fschm —, afschn— s. 
afsl—, afsm—, afsn—. 
Afschoon (afsön) f. „Versteigerung“, 
Verdrehung aus „Auktion“ (augSö-n) Sdtm. 
af-sehoren „absondern“ durch Wand oder 
Getäfel (um 1800, Sch. 4, 61); vgl. 
—schpren; Afschgrels „durchgezogenes Getä 
fel“, vgl. hd. „eine Stube mit feurenen Bret 
tern abgescheuret“ Satrup (1711). 
— schoostern „abschreiben“ vom Mit 
schüler; Schülerspr. FL.; vgl. toschoostern. 
— schotten „mit dem Riegel (Schott) 
verschließen“. schott de Dgr af! Eid. 
— s c h p 1 e n „abspülen“, de Floot schglt 
Ummer wat af vun de Borrn Ndtm. 
— schütteln „Schüsseln abnehmen“, „ab 
decken“ Dtm. — schraden „abschrägen“ 
(s. schraad), z. B. beim Schneidern dat Stück 
ward afschraat Fehm. (seit.). — schram 
men refl. „sich drücken, abschieben“. 
schramm di man af! Wm. Eid. he is af- 
schrammt „gestorben“ Mschl. Dtm. Elbm. 
FL.; dafür selten he hett sik afschrammt 
Dtm. — schrapen „abkratzen“, de Föt 
a. „Schuhsohlen reinigen“; den Bott a. von 
Ruß reinigen, rein a., denn ward morgen 
good vom Wetter, „reinen Tisch machen". 
ik mag mi gern mal a. laten, sä Klaas Ohm, 
as he ut de Karle keem Dtm. Auch für 
„rasieren“. — schrgwen „mit langen 
Schritten fortgehen“ Ang.; vgl. dän. skrave. 
— schrieben „abschreiben“, bes. vom 
Fieber: dat Feiver a. durch sympathetische 
Mittel, eig. dadurch, daß man die Formel 
aufschreibt u. über dem Bett des Kranken 
aufhängt, s. Fewer. Wm. Prb. (abst.). Da
	        
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