Full text: (Erster Band)

1073 
ewerdig — extra 
1074 
as wenn lie mit'n E. lopen hett „schmutzig" 
PL. dat kilmmt op’t TJtholen an, sä de 
Buur, do beet he sik mit'n E. Holst. 1840 
dat is doch komisch, dat de E. dood bleef 
von de fettige Kohl sagte man, wenn etwas 
Besonderes vorfiel (Leck 1850). Lied: in 
Berlin, seggt he, loopt de Swien, seggt he, 
op de Straat, seggt he, spglt Soldat, seggt 
he, un de E., seggt he, is Off zier (Iiomdür 
Wm.), seggt he, hett en Hoot, seggt he, 
vun Papier, seggt he; vgl. Berlin S. 296 
u. Nd. Jb. 35, 137. Statt E. auf Fehm. 
Ewitt (s. d.) und Ber s. S. 294. Ewer- 
borg m. „im Alter kastrierter Zuchteber“, 
s. Borg 1 S. 443. —haar n. „die harten 
schwarzen Spitzen der Iltishaare“ Eut. 
— speck n. Spottreim: Bi Hans in de Eck 
gifft't E., un de ni mag dal E., de blief dor 
weg bi Hans in de Eck Sparrieshoop 
(Ranz.), ewern sw. v. von der Brunst 
der Sau. de Sgg ewert (auch läppt, braust, 
brummt, brömt, bert, is brüllsch, brömsch, 
huulsch, s. d. einz. Wörter). 
ewerdig (e-vadi) adj. „widersetzlich“, 
von unruhigen Kindern, aber auch von 
Sachen, die sich nicht fügen wollen. Dtm. 
18. Jh. Sch. 1, 305. Fehm. (veralt.). In 
dem werdig steckt entweder das Wort wed- 
der, werrer, sodaß dieselbe Ableitung wie 
bei ewallerig möglich wäre, oder es gehört 
zu alts. ward „gewendet“, „gerichtet“; dann 
kann e aus en entstanden sein (vgl. eböstig) 
und die Bedeutung wäre ursprünglich „allein 
auf sich oder nur auf eins gerichtet“, daher 
dann „allen anderen entgegengesetzt", 
„widersetzlich". Vgl. Nd. Kbl. 29, 21 
30, 29. 
Ewcrrood (g-varöd), Ewerrau Sgbg., 
Ewerritt (Heim. 3, 41), Ewerritjen 
Hü., Ewerriek Dtm. f. „Eberraute“, 
„Eberreis“, Artemisia Abrotanum L.; mnd. 
everrude. Sämtliche Namen sind unter An 
lehnung an Ewer aus Abrotanum entstellt. 
Vgl. Schiller-Lübben 1, 754. Synonvm: 
Hoffru. 
ewig (e-vi u. e/vi) adj. „ewig“, dal 
duurt ok e. un dree Daag sagt der Ungedul 
dige. wi sünd all’n ewi Flach gähn „eine 
endlose Strecke“ Oh. dat is op e. „für 
immer“, „sehr haltbar“, dal hüllt e., Ent 
gegnung: ja, xoenn morgen ok e. is FL. ’t 
kann nich e. holen, sä de Muurmann, do füll 
em de Backaben wedder in. Als Adverb vor 
Adjektiven: „unendlich“, „außerordentlich“, 
„sehr“, he is e. good „ein ungewöhnlich 
guter Mensch“ Wm. he hett dat e. schön 
„führt ein sehr angenehmes Leben“ Wm. 
he hett doch so c. vgl dorvun „so sehr 
viel“ Hü. 
Ewigkeil (g-mxaid) f. „Ewigkeit“, dat 
duurt en lütte E. (un dree Daag) oder ’n 
Tied un E. Äußerung der Ungeduld, dree 
Daag na de E. „niemals“, he is mit. de E. 
ulrückt „gestorben“ Eid. Zsstzg. Ewig- 
keits-bloom f. 1. „Ruhrkraut“, Gna- 
phalium dioicum oder margaritaceum L.; vgl. 
Sgbenjahrsbloom, (witte) Strohbloom, Smök- 
bloom, Dodenbloom. 2. „Sandblume“, 
„Immerschön“, Helichrysum arenarium L. 
Dtm. Fehm. Sgbg. 
Ewitt (c-vid) m. „Eber“ Fehm., s. Ber 
S. 294 u. Ewer. 
ex (etjs) Bezeichnung des Buchstabens x 
für ix (igs) in Ang. (abst.). he hell E.r- 
been; he lelt sik keen Ex för'n U mähen. 
Ex (egs), Ext (Sch. 1, 305) f. „Axt“, 
s. Äx S. 190; mnd. exe. wenn he den 
Styl verlässt, smitt he de Ex na Holst. 
1840. wenn Gott will, kreiht de Ex ünner 
de Bank Holst. 1840. Spottreim: Mess an’e 
Kghl, Ex vör'n Kopp, dat gifft gude 
Slachtersupp Meggerkoog. Aberglaube: dat 
Veli mutt (beim Austreiben im Frühjahr) 
öwer'n Bessen un E. drgben warm, denn 
stiegt se in Sommer nich ut Rdsbg. 
exeern (egsg-an), exiern (egsi-an) sw. 
v. „exerzieren“, geläufiges Fremdwort. 
Exküsen (egsky zn) „Entschuldigungen“, 
aus franz. excuse, namentl. in der Wendung 
E. maken „Einwendungen machen“ Wm.; 
dann auch „Exercitien, Manöver machen“ 
Dtm., endlich „dumme Streiche“: Jungs 
maakt ni so vgl E. Dtm. 
Exquerer (egskvg-ra) m. „der Mann, 
den die Obrigkeit den säumigen Zahlern ins 
Haus und auf die Kost schickt, bis die Zah 
lung geleistet ist“ Dtm. 1850; zu frühnhd. 
„exequieren“ (aus lat. exsequi) „eine Schuld 
beitreiben“. 
extern (egsdan) sw. v. „quälen“, 
„hetzen“, exter mi ni so „treib mich nicht 
unnötig an“ Holst. 1800 (Sch. 3, 340). von 
morn hett he uns richti mal extert „uns 
immer auf den Hacken gesessen und zu 
rascher Arbeit gezwungen“ Oh. Vgl. af- 
extern, —eschern S. 64. Sinnverwandt: 
tribellieren (s. d.). 
extra (e-gsdrg) Fremdwort, dat is e. 
„vorzüglich“, he mutt ümmer wat Extras 
hemm „etwas Besonderes“, e. gähn von 
ehelicher Untreue. Sch. 2, 2. Wm.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.