Full text: (Erster Band)

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eiterig — Ewer 
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Ettfoder n. „das beste Putter (ohne 
Bocksbart)" PL. Vgl. eed. 
etterig (edari) adj. „eifrig“, he is e. 
bi de Saak Neust. (Oh.). Ob zu mnd. etter 
„Eiter“? 
Ett-gröde (edgrö), —gröd, —grö, 
vereinz. — g r ö v (Tönning) f. „der zweite 
Wiesenwuchs“, „Grummet“, „Nachmahd“; 
aus ed- „wieder“ (s. edder) und dem Subst. 
mnd. grode, anord. grödr, dän. grade, nordfr. 
grööd u. gröör „Wachstum“, „der frische 
Wuchs“ zum Verbum mnd. grdien „w r ach- 
sen“ (altfries. growa, ags. growan, engl. 
to grow); daneben seltener Ett-grede 
(Ostenfeld b. Hus.), das auf stammverwand 
tes altfries. gred „Weideland“, „Wiese“ (mnd. 
gret, greedt bei Neok.) zurückgeht. Das 
Wort erscheint nur in früher friesischem 
Gebiet (Eetgröör Sylt, Eetgroat Amrum): 
Eid. (1795 bezeugt), Nordstr., Hus., Nordfr. 
Husumer Amtsrechnung von 1629: „graßgeld 
vor 2 feiste Kühe, so auf Ihr. Fürstl. Gnaden 
Etgröde geschlagen, 5 Reichstaler“. Borde- 
lum 1679: „darvor gibt das Kirchspiel dem 
Pastori mit Eddegrod jährlich 15 Mk." 
Durch volksmäßige Umdeutung ist aus Ett- 
gröd Ettgrön (edgrön) n. entwickelt, 
eigentl. „zweites Grün" (as. grdni, mnd. 
grdne gehört allerdings ebenfalls zum 
Stamme grd— „wachsen“); das Wort ist das 
übliche im übrigen Schlesw. (in Ang. selten) 
und in Holst, etwa westl. einer Linie Rends 
burg — Neumünster — Segeberg — Oldesloe — 
Altona, östl. davon kommt es nur ganz ver 
einz. vor, im eigentl. Ostholstein ist es un 
bekannt; dort heißt es Namatt „Nachmahd“ 
oder Nagrass (vereinz. Ohmt s. d.), Aus 
drücke, die neben Ettgrön auch in Wh. Vor 
kommen. Ettgrön ist entstellt zu Eerdgrön 
Neum. Sdtm. und Eergrön (Sch. 2, 73). Die 
Angaben über die Verbreitung bei Sch. 1, 
304 beruhen auf einem Mißverständnis. 
Ältester nachweisbarer Beleg im St. Marga- 
rethener Kirchenmissale (Wm.) von 1630: 
„der Pastor soll das Land auf diesen Herbst 
besäen, die Ettgrön auf Michaelis an 
nehmen". 
Ett-lem (edlem), —lum n. „Zeitraum 
von 24 Stunden“, vgl. Ettmal; friesisch (aus 
Eetmal entstellt), nur aus Eid. Nordstr. Hus. 
Nordfr. belegt (abst.). nqgen Dage jagen, 
negen Dage dragen, n§gen E. blind un 
doch en Hgrenkind von jungen Hunden oder 
Katzen. Bohmstedt b. Bredstedt (Nordfr.). 
Ett-mal (e dmgl) n. „Zeitraum von 24 
Stunden“ (dass, wie Ebenlied), von et 
„wieder“ (s. edder, Ettgrön, Ettlem, Ett- 
winn) und mal „Zeitpunkt“, also eigentl. 
„die wiederkehrende Zeit von einem Tage 
zum andern“ oder in der Seemannsspr. „von 
einer Flutperiode zur andern, also von 12 
Stunden“ (vgl. Zs. 26, 5 aus dem Jahre 
1583: se wolden dat werck in 50 etmalen 
edder tiden averbringen); mnd. etmäl, fries. 
eetmeel (woraus Ettlem (s. o.) entstellt). 
Petreus 1596: alle ethmall (sic enim apud 
insulanos dies naturalis appellatur). Nordstr. 
Landrecht von 1572: „so einem seine Beeste 
unwissentlich und wider Willen abhanden 
kämen und in eines andern Korn oder 
Wische liefen und darüber eingeschüttet und 
nach Verlauf dreyer Tage und Nächte, ein 
Ethmal genannt, der Obrigkeit zugetrieben 
würden, soll der Schade nach Erkenntniß 
unpartheyischer Leute gehalten und bezahlt 
werden“. Das Wort ist namentl. in Eid. 
u. Nordfr. gebräuchlich, seltener in Stap. 
u. Dtm. Vom Kranken wird gesagt: he hett 
all 3 E. Ipgen oder nix eten Eid. de Melk 
mutt een E. stahn; daher E—smellc „Milch, 
die 24 Stunden gestanden hat“, „der Sturm 
dauerte ein halbes Etmal oder 12 Stunden“ 
Stap. 1794. Vgl. noch Nd. Kbl. 5, 37. 
Ett-wänn (e-dvin) f. „die zweite Brache“, 
„zweite Umpflügung“, „das Land, das im 
Frühjahr aufgebrochen und im Herbst wieder 
umgepflügt wird“ Wm.; aus mnd. etwende, 
wörtl. „Wiederwende"; s. edder, Ettgröde, 
Ettgrön, Ettlem, Ettmal. 
Euerbeuer, Eutbar „Storch“ s. Adebar. 
Euwer „Ufer“ s. öwer. 
Eva (e fa) 1. die biblische Eva s. Adam 
u. Adam un Eva S. 42. 2. Verdrehung von 
„Epheu“ s. Efeu. 
Evangeln (efarage-ln) n. „Evangelium“. 
man kann em dat E. dgr de Backen blasen 
Mschi., s. Back 1 S. 197. Vgl. Epistel, dat 
is’n E. för em „daran glaubt er fest“, „ist 
unumstößliche Wahrheit“. Evangelnbook 
wird scherzh. für „Spielkarten“ gebraucht: 
laat uns mal beten in’t E. lesen Wm. 
ewallerig (gvalari), ewellerig adj. 
„widerspenstig“, „querköpfig“ Fehm., ver 
einz. in Oh. (Ltjbg.) u. FL. Wohl aus altem 
e „Gesetz“ und mnd. wedderich „feindlich“, 
„aufsässig“ (wedder > weiter > waller), 
eigentl. also „der sich gegen das Gesetz auf- 
lehnt“. Vgl. Nd. Kbl. 29, 21 (anders 30, 
29) u. ewerdig. 
eweis (evais) in der Wendung: dar lconn 
wat e. sien „es könnte etwas im Wege sein“ 
Bohmstedt (Bredstedt) abst. Wohl aus platt- 
dän. i vejs „im Wege“; vgl. dän. ivejen. 
Ewer 1 ((va) m. „kleines flaches Wasser 
fahrzeug“ ; z. B. Torfgwer, Postgwer 
(„welche Waren und Menschen Hamburg 
und Altona zu- und abführen“ Sch. 1, 305). 
Ewer 2 (fva) m. „Eber“, männliches 
Schwein, he hett’n Fell op sik as'n E. 
„dickfellig“ Hü. Schw. Dw. FL. he säht ut,
	        
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