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Eselflatsch — eten
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S. 336. wat is de Ünnerscheed twüschen
Pgrd un E. ? dor hett all menni E. op'n
Pgrd seten, awers noch keen Pgrd O'p’n E.
Prb. Kinderspiel mit hoehd. Text s. Mhff. 2
Nr. 637, 10. — In der Dämmerung des
Weihnachtsabends stellten früher die Kinder
vor die Dielentür einen Eimer mit Wasser
und etwas Heu für den Esel des Weihnachts
mannes, der draußen warten mußte, bis drin
nen die Gaben abgeliefert waren (Ang.
Dtm.). — Zsstzg. Brott-, Bruttpsel
m. „Igel“ Hü. Schw., vgl. Brott 2 S. 533.
Esel -f latsch der Goldesel im Märchen,
s. Quickborn 4, 120f. Esels-foder n.
„Eselsfutter“. Pgrearbeit un E. Klage über
ungenügendes Essen (Mschl. 1850). —kopp
m. „Eselshaupt“, die Verbindung von Klüver
baum und Bugspriet (Hü.), vgl. Kluge See-
mannsspr. S. 226. E s e 1 -1 p t f. „Eselin“
Oh. — 2. „zusammenklappbare, eiserne Bett
stelle für Kinder, am Fußende nur mit einem
Bein versehen"; „kleines Ruhebett" Sch. 1,
304; noch zieml. allg. bekannt; dafür auch
Schrick Oh. Fehm. Vgl. Bett-gsel S. 326.
— 3. „Futtertrog der Fuhrleute“ Dtm. —
4. „Träger, auf die der Weber beim Ein-
ziehen der Fäden die Schäfte legt“ Nort.
Dtm.
Esp (esb) f. „Espe“, „Zitterpappel",
popuius tremula; s. Aspe, Bgweresch, Fled-
deresch. Ortsnamen: Espe b. Süderau
(Kremp.); Espen-liolt Schw. Oh., —hörst
Westensee, —ort Schw., Espeholmsbrook
Erfde (Stap.). Unklar ist, ob das Wort
Espoll hierhergehört; so bezeichnet man im
Volksmund einen Wald beim Hessenstein
(Oh.) und deutet es als „Hexenplatz“ oder
„Hexentanzplatz“.
Ess 1 (es), vereinz. Ees (vgl. 0s), mnd.
ese f. „Esse“, Herd in der Schmiede, in E.
setten „in Glut bringen“, auch „Furcht ein
jagen“ Storm. Sgbg. (seit.).
Ess 2 (es) n., plur. Essen „kleines Ge
bäck in Form eines lateinischen S“ Wm. Kk.
estcrmeern (esdamgan) sw. v. „achten",
„respektieren“, geläufiges Fremdwort.
et (ed) „es“, die alte Form des Neu
trums im Sing, des geschlechtigen Pronomens
der dritten Person (got. ita, alts. it, et,
mnd. it, et), in Holst, nur in der verkürzten
Form 7 an andere Wörter angelehnt (enkli
tisch), z. B. wenn’t rfgen ward, ik heff’t
umll sehn; wo solche Anlehnung aus laut
lichen Gründen nicht möglich ist, wird das
Pronomen entweder ganz unterdrückt (laat
sien „laß es sein“) oder durch das Neutrum
des Demonstrativums ersetzt (laat dat sien,
he hett dat daan), so besonders stets un
mittelbar vor dem Verbum: dat regent, dat is
vundaag banni hitl. Dagegen wird in
Schlesw. noch häufig et oder it für „es“
gebraucht: et is noch froh, indrapen is et
noch ni, laat et betgmen. In Ang. wird et
auch als neutraler Artikel gebraucht: dat
is nu et drütte Mal (vgl. dän. —et). Wenn
in holsteinischen literarischen Quellen et ge
legentlich für „es“ begegnet (dat Huus säht
ut, as wenn et dröm Dtm. 1860), so liegt
wohl hochd. Einfluß vor.
eten (gdn) st. v. „essen“. Praes. ik gt,
du ittst (ids), he itt, wi ft. oder gteil; Praßt.
ik eet, du eetst (eds), he eet, wi eten (edn);
Imp. gt und itt; Part. eten. — Vor der
Mahlzeit soll man nicht naschen: itt nicli,
ghr du wat ittst, sünsl kannst du nix g.,
wenn du wat ittst Kk. Der Hungrige fragt
ungeduldig: gif ft ni bald ivat (to) g. ? Die
Ansage zum Essen erfolgt mit den Worten:
wat gten! Darauf wird geantwortet: dal
is dat beste Wgrt in gans N. oder mit ironi
scher Beziehung auf das wat: schöllt wi uns
denn nich satt g.t Üters. Vor Beginn des
Essens betet das Kind: hölp Gott, dien Kind
will g., vgl. S. 250c, wo auch andere Tisch
gebete. Aufforderung zum Essen: gt, dat
du groot warrst. Jung, lang to un itt,
sünst läppt de Hund mit dien Magen weg.
gt man düchti to, dat ward di doch för’n
Mahltied rgkent oder dat ward di morgen
ni weiter baden (vgl. Heim. 8, 240). itt
langsam un kau good, denn kannst am
meisten laten, doo, wat du deist, awers itt
langsam! Dtm. itt inan, dat is doch man
för de Swien Oh. gt di satt un hool di glatt
Mh. Wh. eten Se doch, Se hebben ja ggrnix
gten; wenn Se so vel gten harrn, as ik gten
heff, so harrn Se mehr gten as Se gten
hebbt Holst. 1840; vgl. Sch. 1, 293. gt se,
Nawersch, wenn se ok bil an’t Ggle kummt
sagte die geizige Frau, die ihre Nachbarin
mit einem Ei bewirtete. Holst. 1800. itt,
wat du magst, un sing, wat du weetst. gten,
wat’n mag un lieden (nghmen, utstahn), wat
dorför hgrt (dorna kämmt, dorjör steit)
„die Folgen muß man tragen“, wat tovgl
is, dat itt togrst (vorweg) scherzhafte Auf
forderung, wenn jemand sagt, daß zu viel
auf dem Tisch ist. gt man to, wat’n sülm
itt, smeckt immer am besten Dtm.; vgl.
dat wgr de beste Bgt, den he sülvest eet
Holst. 1840. Wenn nach beendeter Mahlzeit
noch viel übrig geblieben ist, sagt die Haus
frau zu den Gästen: ji hebbt je ggrnix gten;
vgl. Sch. 1, 192. Zuweilen wird vor zu
starkem Essen gewarnt: gt ni so vgl, de
Buuklapper is dood, s. S. 603. Viele Redens
arten berichten von gutem Appetit und star
kem Essen: de lang (am längsten) itt, lg ft
lang (am längsten) Dtm. dor ward wull
seggt vun mien vgl E., man nich vuri mien