Full text: (Erster Band)

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elwern — emern 
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Schwielen“ Holst. 1840. Die Form mit aus 
lautender Dentalis ist namentl. in Dtm. Wm. 
Mh. Storm. üblich. Vgl. Sch. 1, 19. 3, 260. 
elwern ($-lv$an) sw. v. „handschlagen“. 
wat $lw$rt dei Franzhagen, Schulendorf 
(südlichstes Lbg.) abst. 
em (em), im Dativ des persönlichen Für 
worts der dritten Person im Maskulinum, der 
auch für den Akkus, gilt: ik heff em dat 
Book gfben und ik heff em sehn; im Satz 
zusammenhang oft en, 'n: laal’n logen. Eine 
Form mit anlautendem h (vgl. engl, him) 
war früher im Kchsp. Ostenfeld (Hus.) ge 
bräuchlich: ik ivill him kriegen! dat ging 
him nix an (vgl. Heim. 34, 224). In 
Schlesw. (vereinz. in Dtm.) wird der Dativ 
bei starker Betonung zuweilen für den Nom. 
gebraucht in der Wendung: dat is em! ik 
meen, dat w$r se un do w$r dat em; vgl. 
di S. 718. — he säht nieh ut na em un na 
er eigentl. „ist weder dem Vater noch der 
Mutter ähnlich“, von einem nichtssagenden 
Gesicht. Holst. 1800 (Sch. 1, 302); über 
tragen auf fadeschmeckende Speisen: dat 
smeckt ni na em un ni na §r ziemlich 
bekannt, nu laat uns man’n beten vun em 
un fr snacken „von erotischen Dingen“ 
Hohn. Vgl. auch Groth 1, 7. — em in der 
Anrede s. S. 890. Vgl. he. 
Eme 1 (emo) Holst. 1800 (Sch. 1, 288), 
E m e r (Holst, seit.) f. und in der Ver 
kleinerungsform Emk (emg), plur. Emken 
(emgro) und Empen (embm) Lbg. n. 
„Ameise“; mnd. emete u. emeke; s. Miegreem. 
Eme 2 (eme) Holst. 1800 (Sch. 1, 288) f,, 
Verkleinerungsform: E m e k e n n. Wm., 
Emirk (emiag) Wm., Emück (emyg), 
auch E m ü c k e n Wm. und mit Annäherung 
an das hochd. Wort: Hemöck Schönkirchen 
b. Kiel, Hemöcken Wm., Hemaken 
Fehm. „Heimchen“, „Hausgrille“. Das Zir 
pen der Grille im Hause soll eine baldige 
Leiche, nach andern eine baldige Braut ver 
künden (Sch. 1, 167. 288). Andererseits 
wird das Verstummen des Heimchens am 
Herd als Todesbote angesehen (Banz. 1850). 
Emel 1 (§ml) m. „Engerling“, Raupe des 
Maikäfers. Dtm.; vgl. ostfries. Ämel, Emel 
„Larve“; mnd. emelte „Kornwurm“. 
Emel 2 am Wagengestell s. Emmel. 
Emel 3 an der Wagendeichsel s. Emer 1 . 
Emer 1 ($ma), seltener in der volleren 
Form E m n e r (pnn.i), älter E v e n e r 
(Ang. 1799), auch Ebener (Sch. 1, 284. 
Fehm.) und Ebner, vereinz. Emel 
(pml) Ndtm. Hohn m. u. n. „das über das 
hintere Deichselende des Wagens gelegte 
Querholz, das an jedem Ende wieder ein 
Querholz (Swengel) trägt, an dem die Pferde 
angesträngt werden“, zu fben, eigentl. 
„Gleichmacher“, „Ausgleicher“, „Gleich 
gewichtshalter“, „gleicharmiger Hebel“. Der 
E. wird mit einem Ring an einem 
hakenförmigen eisernen Bolzen (Emer-stick, 
—sticken, —stück, Dumen, Tubben) befestigt, 
der am hinteren Ende der Deichsel sitzt. 
An jedem Ende des E. befinden sich Eisen 
beschläge (Bracken, s. Brack 4 S. 498) und 
an ihnen ein Ring (Noodring), in dem die 
Schwengel sitzen. Der Name E. wird oft 
auch für das Ganze (E. -|- Swengel) ge 
braucht; dann heißt der eigentliche E. zum 
Unterschied vom Ganzen Emerblatt Hü. 
Rdsbg. oder Tau Hohenw. Kk. Ranz. Sollen 
4 Pferde vor den Wagen gespannt werden, 
so wird für das vordere Paar mittels eines 
Ringes über einen Eisenknopf, der am vor 
deren Ende der Deichsel sitzt, ein zweiter 
E. gehängt, der als Vörwach (s. d.) bezeich 
net wird. Der E. wird auch vor den Pflug 
(Ploogfmer) und die Egge vorgelegt. 
Synonyma: Lämmer, Hammel, Dreehammel 
(S. 845), Bracht (S. 831). Aberglaube: Wenn 
der Knecht nicht abends den E. vom Wagen 
abnimmt, müssen die Pferde die ganze Nacht 
ziehen (Ang.); vgl. Heim. 18, 22. 
Emer 2 (ema) u. Emmer (ema) FL. 
Eid., meist im Plur. Emern (Sch. 1, 302) 
und E m e 1 n Eid. „glühende Asche“, „glim 
mende Kohlen“; gemeingerman. Wort (s. 
Falk-Torp 1, 190), mnd. cmere, amere, 
engl, ember, dän. emmer, frühnhd. Ammer 
„Funkenasche“ (Weigand 1, 51); vgl. Nd. 
Kbl. 30, 24. 38. Das Wort ist aus Dtm. 
Stap. Eid. Mh. FL. noch öfter bezeugt, aber 
überall im Schwinden. In Stap. gab man 
den Kälbern gegen Durchfall ’n beten glö- 
nige Emer in’e Melk. Aus einem Fastnachts 
bettelreim bezw. Rummelpottlied: Faßlaamd 
fhr di (?), stfk dien Föt in’t Für ni, stick 
em in de Asch, wasch em wedder af, stick 
em in de Emern, fghr dormit na Fehmern 
Oldbg. Lbg. (vgl. Heim. 14, 46) oder ool 
Hans Landmann hett’n roden Rock an, stickt 
em in de Emern, reist dormit na Fehmern 
Heikendf. — Zsstzg. Emmerwark: legg E. 
op't Für „durchgebrannte Kohlen“ Eid. 
(veralt.). — Dazu emerig (e-mori) adj. 
de Torf is e. „läßt beim Verbrennen viel 
Asche zurück“ Rade (Rdsbg.). — emern 
(eman) sw. v. de Sünn emert wenn sie 
bei unbeständigem Wetter dann und wann 
durch die Wolken scheint, gewissermaßen 
wie glimmende Kohlen aufleuchtet (vereinz. 
aus Sh.). Übertragen: „(vor Verlangen) 
zittern“ Sdtm. (veralt.). Vgl. Nds. 14, 206. 
327. 362. 415. 15, 126.' 
emern (f.man) adj. dat Land is e. von 
leichtem Boden, Gegensatz zu buck (s. S. 
559) FL. Ursprung?
	        
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