Full text: (Erster Band)

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eenfach — eentalig 
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een-fach (enfax) adj. „einfach“. e., 
awer nüdli (un ni prunken Kremp.), sä de 
Düwel, do harr he sien Stgrt arflengrön an- 
strgken. — f o 1 d i g, — f o 11 i g, — f ü 1 - 
dig (Bgth.) adj. „einfältig“, „schlicht“, 
»volkstümlich“, uns Paster predigt man e. 
„verständlich“ (Sch. 1, 290); vgl. anzüglich 
S. 149. Das Subst. Eenfolt ist nicht volks- 
tüml. Eenfoltspinsel wird für einen groben 
Malerpinsel gebraucht (Mh.). —haarig 
(hg-ri) adj. von einem der wenig Haare auf 
dem Kopf hat, dem nicht zu trauen ist. 
Holst. 1800 (Sch. 2, 87). — hüsig adj. 
„nur in seinem Hause lebend“, he is banni 
e - un kümmt ganz ni ünner Lüd „lebt ein 
gezogen“ Sdtm. 1860. Vgl. inhüsig. 
eenig (e-ni) adj. „einig“. 1. se sünd 
sik e. „haben sich verlobt“, wgr twee sik e. 
sünd, geil de drütte nix an Eid. wenn twee 
Wiewer sik e. ward, mutt dat drült to Lock 
Oh. se sünd so e. as'n Putt vull Müs Stap. 
Sgbg. 2. „einzig“, dat is e. „ist einzig in 
seiner Art“ Holst. 1800 (Sch. 1, 290); im 
Mnd. häufig: he was dat einige Kind u. dgl. 
een-jeder (enze-da) „jeder“. Im Rätsel: 
dor reden dree Herrn, dor hungen dree 
Bgrn, e. plück een, hieben lielcers noch twee 
na (der eine hieß Eenjeder) Holst. Sonst 
gewöhnl. jedereen; vgl. auch alkeen S. 101. 
Een-Iager (enlggor) n. „Einlager“, 
„Schuldhaft“, die in einer Herberge abgebüßt 
wurde; in Mh. u. Oh. noch bis gegen 1700 
üblich. Noch jetzt vereinz. he hett sik in’t 
E. beggben „sitzt im Gefängnis“ Storm. 
een-inal (enmgl, oft emgl) adv. „ein 
mal“. 1. mit Betonung der Zahl: „ein ein 
ziges Mal“. Wenn jemand nachfragt, heißt 
es: e. prgdigt de Preester man oder en good 
Wgrt ward man e. seggt. wo Geld is, is de 
Düwel (s. d.) e., wo nix is, is he tweemal. 
ik heff an e. düsend noog. lewer tweemal 
nait Gemach as e. mit Gebrack „eile mit 
Weile“ EL. lewer tweemal mit Maten 
(Maßen) as e. gwerladen (terbraken) Lbg. 
bgter tweemal mgten as e. verggten „mahnt 
zur Vorsicht im Handel, Messen und Wandel“ 
(Sch. 4, 292). de e. stghlt, is ümmer Deef 
Eid. Scherzhaft: recht keem he man e., 
dor smeten se em de Trepp dal Holst. 1840. 
e. mgt wi all doodblieben. e. geben un denn 
Werr nghmen is gben so good as teinmal 
stghlen Wm. wenn dat Kind sik e. brennt 
hett, schall et sik dat tweete Mal woll in 
acht nghmen Wschl. — 2. mit Zurücktreten 
des Zahlbegriffs zur Bezeichnung des gleich 
zeitigen Eintretens zweier Ereignisse: dat 
blitzt un dunnert rein up e. se lacht un 
weent up e. dat mgt wi all, seggt Keller- 
niann, bloots ni all up e. Neust. — 3. zur 
Bezeichnung des Unerwarteten, Plötzlichen: 
de Klock bleef up e. stahn. mit e. ballert 
dor een an de Dgr. Daher auch in Aus 
rufen der Verwunderung: wo kümmst du e. 
her? wat smeckt dat e. schön! — dat 
Eenmaleen „das Einmaleins“, he kann 
noch ni mal dat lütt E. „ist noch sehr weit 
zurück“, de Rgken stimmt, he hett bloots 
’n verkghrt E. bruukt Reinfeld. — de 
Eenmalletzt „der Vorletzte“ Wm. 
Een-spänner (ensbena) m. „Einspänner“. 
all veer togliek, sä de Fghrmann (Düwel), 
do fghr he mit'n E. Wm. Üters. Als E. be 
zeichnet man auch die einzige Tochter (sel 
tener den Sohn) einer Familie (Dtm.); auch 
Junggesellen heißen so: he will sik dat 
Eenspännerlgben entseggen „will sich ver 
heiraten“. 
cen-stämmig (ensdemi) adj. Als e. Holt 
bezeichnet man Balken oder Pfähle, „deren 
nur einer aus einem Stamme geschnitten ist“ 
Sch. 4, 186. 
een-talig (enlgli) adj. „gleichmäßig“, 
„einförmig“, „von gleicher Beschaffenheit“, 
„ohne Abwechslung oder Unterbrechung“; 
mnd. eintalich, eintallich, eintellich; z. B. im 
Büsumer Deichrecht von 1532: wi quemen 
entalligen averein; Neok. 2, 311 mit groter 
Eintall „einstimmig“; zu mnd. tal „Zahl“ 
oder täte „Rede“, „Sprache“, die gleichen 
Stammes sind, dat Kgm uxird e. riep „das 
Getreide wird zugleich reif“, sodaß keine 
grünen Halme dazwischen sind. Dtm. 18. Jh.; 
ebenso: dat Kgm is e. opkamen oder steit e. 
Dtm. Wm. dat is mal en e—e Koppel „eine 
Koppel, auf der das Korn gleichmäßig hoch 
(Gegensatz: tweetöchti) und ohne Lücken 
steht“ Westensee. de Parken sünd vuntjahr 
schön e. „eins wie das andere“ Kollm. de 
Parken sünd e. verköfft „zum gleichen 
Preise“ Dtm. de Kantüffeln sünd all e. 
groot Dtm. Namentl. auch von der Arbeit: 
he arbeit (plögt) ümmer so e. weg „langsam, 
aber stetig“; vgl. drgtig 1 S. 877. he fahrt, 
läppt, geit so e. weg „gleichmäßig“, de 
Pgr treckt e. all Mann e. anfaten! „gleich 
mäßig anfassen!“, Aufforderung in die Spei 
chen des Wagens zu greifen, um ihn vor 
wärts zu schieben. Dtm. dat rggent e. 
„nicht stark, aber ununterbrochen“, dat geit 
jümmers so e. to „ein Tag geht wie der 
andere“; dat Lgben up'n Dörpen is man 
wat e. „einförmig“ Kh. gah man to Bett, 
dor hesst du'n e—e Warms Dtm. he süht 
so e. ut „verändert keine Miene“ Kremp.; 
daher auch „langweilig“ von einem, der mit 
der Arbeit nicht vorwärts kommt (Mh.), 
„einfältig“, „beschränkt" (Itz. Rdsbg.). Sel 
ten ist die Bdtg. „einsilbig“, „wortkarg“, 
he hett ni vgl to verteilen, he is banni e. 
Dtm., vereinz. in Flensb. (in Anlehnung an
	        
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