Full text: (Erster Band)

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dörströpen — dörwassen 
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„steif") = —ha len (s. d.). he kunn dat 
Stück ni d. un dgrhalen. — ströpen, 
—ströpsen, —strundjern „durchstreifen, 
—wandern“. — s ü k e n, oft refl., „durch 
seuchen“. he heü (sik) oder is dgrsükt 
„von schwerer Krankheit genesen“, auch von 
schwächlichen Kindern, die verschiedene 
Krankheiten durchgemacht haben und dann 
kräftig werden: „ihm kann keine Krank 
heit mehr etwas anhaben“, „er ist dagegen 
gefeit“; vgl. —grönen. — s w i e r e n 
„durchschwärmen“, he hett de Nacht dgr- 
swiert, vgl. —brennen, —maken. 
Dort (dead) „Andorn“ Marrubium vul 
gare. Storm.; vgl. Dort. 
dör-tageln, —takeln (Sschl.) 1. „ver 
prügeln“, s. dgr 3 a a. — 2. „über jemand 
reden“ Hü.; vgl. —hgkeln. —tehn s. 
—trecken. 
dörtein (de-atain), oft döttein ge 
sprochen, die Zahl „dreizehn“, nu raad mal 
ungben or d.! sagt man scherzh. in kritischen 
Lagen (Wm.). dat is ok en vun’t Slag, 
wovun d. op't Dutz gaht von kräftigen 
Ohrfeigen (Holst. 1840). o ivi armen d. 
(Gott bewahr uns all d. Stap. Hus.), sä de 
Pötljer („Töpfer“), do full he mit en Dutz 
Pött (Toller, Tassen) ut de Luuk (vun'n 
Bghn, de Trepp dal) Stoßseufzer. Die 
Zahl 13 gilt allgemein als Unglückszahl, da 
her auch: op d. hett de Döwel sien Dudel- 
sack verspglt Wm. (vgl. Jb. f. Ldk. 8, 87). 
Sie spielt im Volksglauben eine große Rolle 
(s. auch ölm u. Sch. 1, 239. 301). Wenn 
13 Personen bei Tisch sitzen, stirbt im Laufe 
des Jahres (im folgenden Jahre) eine von 
ihnen (s. Dood S. 751). Zwischen Weih 
nachten und Neujahr darf nicht gewaschen 
werden, da es sonst am 13. Tag (nach 
anderen: im folgenden Jahre) einen Toten 
in der Familie gibt (Prb. Bordesh.); vgl. 
Dood S. 753. — dörteinst, dötteinst, 
auch —teist, adj. „dreizehnt“. de D. (d. h. 
„Monat“) wird in Schlagsdorf (Fehm.) der 
Januar, bezw. der Tag des Januar genannt, 
an dem die Genossenschaftsmeierei mit den 
Mitgliedern Abrechnung über Einnahmen 
und Ausgaben des Vorjahres hält. — D ö r - 
teinstücken Flurn. Lurup (Pbg.). 
Dörlelsteen (deadlsden) m. = Dodel- 
steen (s. d.) Fehm. (ausgest.). 
Dorten (deadn u. dgadn), auch Dür 
fen (Schw.), Doorten, Dprten, Deu 
ten (aus Dortjen) Neum., Dutti (Neum.) 
Dimin. (Koseform) zu dem weibl. Vornamen 
„Dora“. Neckreim: D., kiek mal ut de 
Luuk usw. (Schw.); s. düster. — 
Doortjen-sood früherer Name eines 
Brunnens in Stelle (Dtm.), in dem man 
eine Gräfin, namens Dortchen, ertränkt 
haben soll; vgl. Mhff. 2 Nr. 10. 
dortig (de-adi), oft döttig (dodi), die 
Zahl „dreißig“, de mit d. Jghr nix weet, 
mit veertig nix is un mit föfftig nix hett, 
de Ighrt nix, ward nix un kümmt to nix 
Eutin; sonst meist in der Reihenfolge 20, 
30, 40. Roben na Ostern, Appeln na 
Pingsten, Jungfern gioer d. Jghr, de hebbt 
den Gesmack verlgrn Üters.; vgl. Appel 
S. 154. Abzählreim: ein, twei, drei, veir, 
fief, twiniig is en Stieg, d. is en Klewer- 
blatt, veirtig is: ik schiet di wat Lbg.; vgl. 
d. is en Rosenkrans im Reigenlied (s. ringel- 
rangel). Lied: ik bün binah all d. Jghr 
un heff un krieg keen Mann, ik krieg vor 
Gramm all graue Haar, ach Mudder, wat 
fang ik an mit mehreren, im Text vielfach 
schwankenden Strophen, von denen Bruch 
stücke noch hier und da bekannt sind; vgl- 
Nds. 2, 251. Kähler, Stör-Bramau 1905 
S. 277. Heim. 13, 141. — d. als falsche 
Auflösung im Rätsel s. achterhalf. — dor 
tigst (do’adis) adj. „dreißigst“. 
Dör-tog m. „Durchzug“, wie im Hd.; 
vgl. —tuchen. Übertragen: he hett’n D- 
„Vorsprung“, „ist im Vorteil“ Wm.; vgl- 
—slag 3, —Sprung. — t ö c k e n „die Karten 
mischen“ Fehm.; vgl. —stglcen. — törnen 
„durchdrehen, —winden“, de Pahln ward 
mit Busch dörchtörnt „es werden Hürden 
geflochten“, zum Schutz des schadhaften 
Deiches“ (Ndtm.). —trappt, —tropt 
adj. „durchtrieben“, „schlau". en d—en 
Schelm „abgefeimter Bursche“ Holst. 1800 
(Sch. 4, 275. 1, 239); vgl. betrappen. 
— trecken, —tehn (abst.) „durch 
ziehen“. dat treckt (tücht) dgr „schmerzen“; 
vgl. —drengen. dat trock (auch schoot) mi 
mit eens dgr s. —rieten. se hebbt em 
ordig dgrtrocken „über ihn hergerissen"; 
vgl. —rieten, —hgkeln. de is dor sodennig 
mit dgrtrocken, den maakst nix wies „e r 
ist erfahren darin“, „ein gerissener Kerl“; 
vgl. —neiht. dat Brett treckt sik dgr „biegt 
sich unter der Last“; vgl. —ggben. Aber: 
he geil mit dgrtrocken Kneen „durch- 
gedrückt", „gestreckt“, he hett gr en dgr 
trocken „hat sie geschwängert“. — trecker 
m. „Durchzieher“; in der Malerei „Pinsel 
zum Ziehen strichartiger Holzmaserungen 
(—äderungen) u. ähnl.“. —tuchen, 
—lochen (zu —tog) „durchziehen“, von Zug 
luft. dat tucht (treckt) hier bannig dgr, 
vgl. —holen. — wackeln „verprügeln - , 
s. dgr 3aa. — walgen „durchschlagen - , 
„offenen Leib machen" Holst. 1800 (Sch. 
4, 334). — wamsen „verprügeln“, s - 
dgr 3aa. — wassen „durchwachsen - •
	        
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