Full text: (Erster Band)

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Dener — dennöfi 
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Dener (denn.) m. „Diener'', en hinkend 
Pgrd maakt vgl Deners Oldbg. Auf die 
Aufforderung: lang mi dat mal her wird 
geantwortet: kannst'n D. lohnen? Flur 
name Denerland Damp (Schw.), Land, das 
früher dem Diener zur Nutznießung über 
lassen war. 
deng, dengsch s. dänsch 2 . 
dengeln (denln) sw. v. „die Sense schär 
fen“, wie im Hd., selten statt des gewöhn 
lichen Wortes haaren (s. d.). 
denken (derogn) sw. v. praet. ik dach(t), 
part. dach(t) „denken“, „ausdenken“, „sich 
erinnern“, ik kann’t noch d. „mich noch 
daran erinnern“, denn schall ik dor erst op 
d. „darüber nachdenken“. dor denk ik noch 
sgben Daag na mien Dood an Börmerkoog. 
man kann't so dull nich d. as't kamen kann 
Sch. 1, 217. dat harr'k nich dacht, sä de 
Buur, do full he vun't Pgrd (do leeg dat 
Heu in Graben) s. Buur. as ik sülwen 
denk un do, so denk (truu, met) ik ok 
mien Naiver to. Für das fehlende „sich 
rächen“: he schall noch an mi d. ik will 
di't verggwen, awer, Jakob, denk du doran 
Prb. Dw. — he denkt sik riek un fritt sik 
arm Lbg. menen un d. drilggt, oft mit dem 
Zusatz: awers in't Beil (in de Büx) schieten, 
dat is wiß. s wiegen un d. deit keen 
kränken Schw. dat is Swiegen un D. „ist 
Sache eines Augenblicks“ Dtm. Scherzhaftes 
Wortspiel: (goden) Dag! Wat hesst dach? 
Denn (den) f. „Lagerstätte“, de Haas 
löp in sien D. östl. Lbg., wohl aus 
Mecklenbg., wo D. die Lagerstatt der 
Schweine in der Streu bezeichnet; mnd. 
denne „Niederung“. 
denn (den) conj. „dann“, d. kann'k di 
ni helpen. spgr di wat, d. hesst du wat. 
bliev an de Her, d. fällst ni vun Bghn. denn 
man to! „meinetwegen“. Häufig als Ein 
leitung des Nachsatzes nach einem Bedin 
gungssatz: de Mund is'n Schelm, büttst du 
em wat, denn nimmt he dat; gern durch 
so verstärkt: wenn dat ni geit, denn so mutt 
dat sien Willen hemm, denn un wenn „dann 
u. wann“, denn — denn „bald — bald“: 
denn kämmt he to laat, denn to froh. Oft 
ganz abgeschwächt, fast nur füllend: kannst 
denn gwerhaupt Heden? gode Nacht denn 
ok! un so denn, sä de gude Fru., dor schult 
se ja seggen Prb. 
Dennerlärch (denaleax) f. „gemeine 
Klette“. Lappa maior. Prb. 
Dennelt (dened), Dennettel f. 
„Taubnessel“, „Bienensaug“. Lamium. Dtm. 
Hü. Vgl. Dannennettei. 
dennig (deni) und dannig (dani) adj. 
„kräftig“, „stark“. Die beiden Formen 
gehen meist ohne Unterschied nebeneinander 
her; doch ist in Oh. Fehm. FL. dannig die 
übliche Form, während sie in Schlesw. nur 
vereinzelt vorkommt. Die Wörter sind wohl 
verkürzt aus so-denni und so-danni (mnd. 
sodän, soden) und bedeuten eigentl. „so be 
schaffen“, „derartig“; darauf folgte oft ein 
Satz mit dat, z. B. de Jung is noch nich so 
denni, dat he Grootknecht ivarrn kann; he 
taget em so denni af, dat he ni wüß, wo he 
hen schull; de Dgrn is nu all so denni, 
dat se sik alleen helpen kann; de Boom 
is nich so denni, dat he dat verdrägen 
kann; ik heff dat so denni maakt, dat dal 
höllt; is he all so denni, dat he dat kann? 
Aus solchen Fügungen konnte sich die Vor 
stellung entwickeln, daß d. „stark“, „kräf 
tig“ bedeute. Andererseits konnte aus an 
deren Verbindungen der Schluß gezogen 
werden, daß es das grade Gegenteil, nämlich 
„schwach“ bedeute; z. B. mi is so danni 
to Mood, dat ik am leefsten to Bett güng 
So bucht Ziegler 1755 für Dtm. dannig als 
„müde“, „schwach“; ebenso Sch. 1, 204 ik 
bün so danni weg „so elend krank“; dörch 
dat Feber is he so d. worden „das Fieber 
hat ihn so entkräftet“; ik will di wol d. 
maken „mürbe“, „zahm“. Klaus Harms 
stellt krank un dannig als Synonyma zu 
sammen (1813); Klaus Groth 3, 208 he 
wer en bgten quini un denni „kümmerlich“ 
(1856); vgl. 2, 96. Dieser Gebrauch scheint 
aber auf Dtm. beschränkt gewesen zu sein 
und ist heute ausgestorben. Die Wörter 
werden jetzt besonders gebraucht in dem 
Sinne: „so beschaffen wie es sich gehört“ 
oder „wie es erfreulich ist“, namentl. von 
gut entwickelten Kindern: „groß, stark für 
ihr Alter“: dat is mal'n dennigen Jung, ’n 
d—e Dgrn; he wgr ’n d—en Bengel vun'n 
Jghrer twölf. Aber auch von Tieren und 
Sachen: ’n d. Swien „schon gut heraus 
gefüttert“. de Boom is all ari d. „schon gut 
herangewachsen“, dat is aber'n d. Botter- 
brood „verschlägt etwas“, dat Tüch is so d 
„haltbar“, se is’n d—e Huusjru „tüchtig“- 
Da der Ursprung völlig vergessen ist, kön 
nen auch Komparativformen gebildet wer 
den: he is loat danniger as sien Broder- 
wenn de Dgrn man grst’n bgten denniger 
is, denn schall se bi'n Buurn denen. — denn* 
steht zuweilen auch als Kurzform für wo- 
denni „auf welche Weise“, „wie?“ se be- 
snacken sik, denni se dat maken wullev 
Dtm. 1860 (vgl. keen für wolceen, ngm 
für wongm). — In Ang. hat dennig die 
Bedeutung „schmutzig“: dal is en eiste 
Werring, dat is so schnausig un so dennig- 
dennöß (denös), dennößen adv. 
„demnächst“, „nachher“, zu näß „nächst' 
(s. d.). wi gaht d. noch mal to Klaasohm
	        
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