Full text: (Erster Band)

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Deidei — Del 
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Kindjen dorin slapen (Dtm. Bdsbg.) u. 
andere Varianten. Auch verlängert: deier, 
deier suse, wongm wähnt Peter Kruse? In 
de Petersillienstraat, wo all de lüttje Dgrns 
op Tuff ein gaht (wo all de lüttje Jungs op 
Holtschoh gaht), deier deier suse usw. Eid. 
Hus. Stap. Aus der Inter j. werden Sub 
stantive gemacht: Deidei (daidai) f. 
„Wiege“, neben Weeg noch ziemlich ver 
breitet, aber abst. Vgl. Wiwi, Eia. Auch 
einfach Dei (dai) f., das Neokorus 1, 60 
fälschlich unter den friesischen Lehnwörtern 
aufzählt, dat Ggr mutt in de Dei Dtm. 
Mh. Storm. Bdsbg. heff di doch ni so as’n 
Ggr in de Dei Dtm. Ob dazu die Orts 
namen Silkendei Deichstrecke bei Neuendorf 
(Elbm.) und Schwiddeldei (Wirtshaus bei 
Ascheberg) gehören, ist zweifelhaft; vgl. Zs. 
29, 233. Detlefsen Gesell, d. Elbm. 2, 495 f. 
Ebenso Deie (daig) Eid. Hus. Nordfr. und 
verdeutlicht Deiewa ( ag (oder —iveegV) 
Winnert (Hus.); ferner D e i a Hus. Eid. 
Sciiw., Deier Eid. Vgl. Nd. Jb. 2, 140. 
Nd. Kbl. 19, 23. — Dazu das Verbum 
deien (dain) „wiegen“, dei dat Gör man 
gau ’n bgten Dtm. (schon um 1750 bezeugt). 
wat? ji deit dat grote Ggr noch ümmer? 
Rdsbg. 
Dei (dai) m. „Tag“, aus dem Friesischen, 
nur im Beim: Peters Dei (22. Febr. Petri 
Stuhlfeier) leggt de Goos dat grste Ei 
Hollingstedt (Treene) 1850. 
Deibank (daibang) f. „altmodische, un 
geschliffene weibliche Person“ östl. Ang. 
deien 1 sw. v. „gedeihen“ s. diehen. 
deien 2 sw. v. „wiegen“ s. dei. 
Deier (daia) fingierter Name beim Neck- 
und Haschspiel: Vadder D. leggt Eier, leggt 
achter dat Schapp; dar kaamt’n paar Müs, 
de biet’n Stück af Kiel (abst.). 
Deilsach (daidsax) m. in der Ba. 
menni een hett en guden D. aus dat deit 
et sach „das tut es wohl“, also „ist leicht 
(mit sich) zufrieden“ Eid.; vgl. Deitsack. 
Deitsack (daidsag), Deisack m. „Ein 
satz aus billigerem Zeug vorn im Rock des 
Frauenkleides“; da stets eine Schürze ge 
tragen wurde, ein großer Teil des vorderen 
Bockes also nie zu sehen war, sparte man 
hier mit dem teureren Stoff; in Dtm. Eid. 
Schw. in der ersten Hälfte des 19. Jh. allg., 
jetzt ausgest. Das Wort ist nicht erklärt; 
der Volksmund deutet es als: dat deit sach 
„das tut es wohl“, „ist ausreichend“ und 
bildet gradezu die Form Deitsach (Eid. 
19. Jh.). — In der Geg. von Itz. wird D. 
in der Wendung haal di de DJ beschönigend 
für „Teufel“ gebraucht. 
Dek (dgg), pl. Dgken, f. „Decke“, de 
Snee is en warme Dek Holst. 1860. de sik 
nich na de D. streckt, kriggt kole Föt Oh. 
Schw. Pellw. oder streck di na de D., denn 
kämmst nich mit de Föt in Stroh Storm. 
wat he daags verdeent, mutt allens abends 
mit ünner de D. „muß mit zu Bett“, „muß 
alles auf gezehrt werden“, von üppigem 
Leben. Oh. Ein alter flektierter Akk. sg. 
kommt im Reim vor: goden Abend, gode 
Nacht, mit Rosen bedacht, mit Nggelken 
(Nelken) bestgken, kruup ünner de Dgken; 
morgen froh wüllt wi uns wedder sprgken; 
vgl. Nacht. Zsstzg. Dfken-sluup f- 
„Deckenbezug“ Wm. Vgl. auch Back-, 
Bett-, Disch-, Feiler-, Pgr-, Spree-dgk. 
Deken (dggrg) m. „angeschwemmtes 
Schilf“, „Binsenstreu“ Elbm. Wm. Dtm. 
Meggerkoog. Vgl. Driwwersch, Dark. 
deker (dgga) adj. „dünn“, „zerbrech 
lich“, „verschlissen“, „schadhaft“ (vgl. fries. 
degger „zerbrechlich“), en ä. Stool Dtm. 
18. Jh.; öfter bei Groth (1, 126. 2, 25. 
3, 60). de Bank is all so d. Itz. 
Del (dgl), pl. Dglen, f. „Diele“; eigentl. 
„Brett“, „Bohle“; in dieser Bedeutung nur 
noch in der Tischlerspr., in der durch Bei 
wörter verschiedene Arten unterschieden 
werden: Berliner D. aus Eichenholz, Green- 
dgl V 2 Zoll dickes mageres weißes Föhren - 
holz, Landsberger —, Pommersche —, Wi- 
borger —, Windauer Dgl, sämtlich aus 
Föhrenholz (s. Nd. Jb. 1, 83). Vgl. auch 
Boomdgl S. 434 u. Buukdelen S. 603. — 
1. „aus Brettern hergestellter Fußboden“. 
de D. opnghmen „waschen“ Ang. D- 
triepeln „Diele säubern“ Börmerkoog. wüllt 
mal rein D. maken „reinen Tisch“ FL- 
Schiet klgvt good, glatte Dglen giff’t ni vgl 
Prb. Der Fußboden wird mit Sand be 
streut; fällt von dem Sand etwas auf die 
Füße der Anwesenden, so ist das der Ver 
lobung der Betroffenen nachteilig (Ang.)- 
2. jeder Fußboden und der dazu gehörige 
Baum; im städtischen Hause der Vorraum, 
der „Hausflur“; im Bauernhause die aus 
Lehm festgestampfte große Diele, auf der 
die wirtschaftlichen Arbeiten (namentl. das 
Dreschen und Häckselschneiden) verrichtet 
werden (s.. Huus). Die Diele, auch Groot- 
dgl genannt, ist in der Nähe der Eingangs- 
tür oft mit faustgroßen Steinen gepflastert, 
sonst ganz aus Lehm. Wird sie uneben oder 
löcherig, so wird sie mit der Spitzhacke 
(Bick 1 S. 337) aufgebrochen und mit neuem 
Lehm überzogen, der, wenn er so getrock 
net ist, daß ein Mann darauf stehen kann, 
ohne tiefe Fußspuren zu hinterlassen, mit 
der Dgldrief (s. d.) festgeschlagen wird (vgl- 
wespern Ostenfeld Wacken). Zur Ein 
weihung einer neuen Diele wurden alle 
Kinder des Dorfes auf den nächsten Sonntag
	        
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