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Daustrieker — dämlich
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bezw. f. 1. „Herumtreiber“, von lichtscheuem
Gesindel (Tritt.). 2. „Hexe“, von Frauen,
die der Hexerei verdächtig sind (Megger
koog seit.). Hexen sammeln am Maimorgen
v °r Sonnenaufgang den Tau, um dem Vieh
den Weidegang zu verderben (Dtm.), s.
Mhff.2 Nr. 355, 2. 3. von Menschen, die
ßüt stark auswärts gesetzten Füßen gehen
(Plattfüßler) und daher in dem betauten
Grase eine sehr breite Spur hinterlassen
(Dtm.). —worm m. „Eegenwurm“ Dtm.;
s - —mett.
Dau 2 (dau) f. (?) in dat Beer is keen
D- „das Bier verdaut sich nicht gut“, „be
schwert den Magen“ Holst. 1800 (Sch. 1,
^07); s. dauen 2 .
dau ein (dauln) sw. v. „die Zeit ver
trödeln“, s. dabeln.
dauen i (daun), dau den (Dtm.),
dögen (Storm. abst.) sw. v. „tauen“.
D vom Tau, der sich auf die Pflanzen
senkt. icenn't Nacht-gwer d. deit, dat
is good för't Gras, dat heit düchlig daut,
dof Weller hollt sik. Auch vom aufsteigen
den Nebel (Prb.); vgl. de Voß bruut u.
daken (b. Baak i). — 2. von der Eis- und
Schneesehmelze. de Snee is wegdaut. de
Fr ost daut ut de Eer. dat daut vor de
^nn „es taut an sonnenbeschienenen Stei
erl ; auch übertragen „es geht schnell auf
die Neige“ Westensee. — Reim: det für dat,
''venn t frgrt, is’t glatt, wenn’t sniet, is’t untt,
tre nn t daut, is’t grön, so sind alle Jumfern
schön Ang. 1850. — Bauernregeln: Fabian
Sebastian (20. Jan.) daut dat Ies von ünner
® n Nahe (Tritt.). Peter Stuhl (22. Febr.)
fallt n bitten Steen int Water, denn daut dat
von ünnern op s. Heim. 2, 263. — Zsstzgen
( v gl. Dau !): Dau-ies n. „das Eis zur Zeit
der Schmelze“. B. is struuf „stumpf“, nicht
ZUj u Schlittschuhlaufen geeignet. Eid.
~~ k u h 1 f. Flurname, Dockenhuden 1789.
nee m. na D. kummt en stramme
inter „kommt der Schnee, ehe der Boden
gefriert, so gibt es einen strengen Winter'
redst. —wf der, —wedder n. „Tau-
Wetter“. Fragt man bei Frostwetter, wenn
ein Witterungsumschlag bevorzustehen
scheint: schultt wol D. ggben?, so erhält man
wohl zur Antwort: ach Schiet, dat Werrer
spiggt sik noch mal in’e Fuust d. h. „es
8 e ht jetzt erst richtig los“ Ndtm. Wetter
regeln: Tauwetter ist zu erwarten, wenn bei
rostwetter große Schneeflocken fallen
( chm.), wenn sich Rauhreif zeigt (Fehm.),
wenn die Bäume (und Steine, Schw.) sich
dunkel färben
s - 553.
(Westensee). Vgl. Brügg
dauen a (daun) sw. v. „verdauen 1 . Nur
noch in der Ra. de good (lang Oh.) kaut,
de good daut; sonst verdauen, verdregen,
scherzh. edderkauen u. (meist nur in über
tragener Bdtg.) verknusen. Auch „die Ver
dauung fördern“ (vgl. Bau 2 ): Appeln de
daut good, sä jener un eet'n Spint na de
Mahltied op Wm. — Zsstzg.: Dau wüst m.
„Mastdarm“, em is de D. utschaten „er hat
Mastdarm Vorfall“ Wm. Vgl. Backdarm.
Dauer (daua), Do wer (Ggd. v.
Flensb.) n. (?) „Frühstück“; zu dän. davre;
schwed. dagvard („Tagesmahlzeit“). Nur in
Ang. u. Ggd. v. Flensb. (aussterb.).
Daugenix (dau-gonigs) u. Dp gen ix (s.
d.) m. „Taugenichts“, aus dem Hd. he is’n
groten D. „Tunichtgut“.
daulig (dau-lix) adj. „unwohl“, „unpäß
lich“. ik bin gans d. Ang. Wohl eigentl.
„wirr im Kopf“ von der Aufregung beim
Brettspiel (s. dabeln).
(lausen (dauzn) sw. v. Nur in der Vbdg.
dor keem se umtodausen „zur Besinnung,
Überlegung“ Olderup (Hus.) Viöl (abst.).
David (dfrfid) der biblische D. he is'n
Kerl as en B., wenn he man en Harp
(„Harfe“) harr Holst. 1840. dat geit as’n D.
„es geht besser, als man gedacht“ (bei der
Arbeit) Sdtm.
dawein s. dabeln. dawen s. daben.
dawig (dgvi) adj. Nur in der alliterie
renden Vbdg. doof un d. „abgestumpft“,
„geistesschwach“, von alten Leuten, zu mnd.
doven „taub werden“.
Dacht (dex) m. „Docht“ Kh.; s. Dacht.
däglich (dg-xli), daglich (Holst. 1800
Föhr) adj. „täglich“. In eigentl. Bdtg. nicht
recht volkstüinl., statt dessen: dreemal de
(den) Bag „dreimal täglich“, en d—e Fro
„eine Frau, die keine Umstände macht“,
„eine umgängliche F’rau“ Sch. 1, 201; noch
jetzt vereinz. (bes. in Ang.). he is en gans
d—en Minschen „ein Mensch, wie sie alle
sind“, „Durchschnittsmensch“, dann auch: he
bleef mi to d. „wurde mir zu gemein“ Ang.
nghm di en mit’n d. Gesicht, dat sünd de
besten rät man dem heiratslustigen jungen
Mann, der zu sehr auf Schönheit sieht
(Ang.). d. Land „Ackerland, das alljährlich
besät wird“ Föhr.
däkerig (dggari) u. dpkeri (s. d.) adj.
„neblig“ Mh. s. dakig (bei Daak 1 ).
dämlich (dgmli), dämelig adj., zu
dem vereinz. gebräuchl. sw. v. dämeln
(= dammein s. d.) „wirr im Kopf"; s.
dämmerig, dammlig, dgmlig. ik bün vun
Baag so d. in Iiopp. Jetzt meist „be
schränkt", „dumm“: stell di ni so d. an;
du büst mi vgls to d. Nicht selten bezeichnet
es auch einen geringen Grad von Verrückt
heit: wai fallt di in, du büst ja wol d.
Zweispänner: duttig (s. d.) un d. Synonyma