dansen - darkamen
682
681
Untergang flötet, tanzen die Hexen und
Huren danach (Holst. 1860). Am Oster
morgen kann man das „Tanzen“ der Sonne
im Wassereimer beobachten (Schmalensee
Bornhöv.). Wenn abends die Mücken an
een, gibt es gutes Wetter (Dw.); tanzen
sie im Sonnenschein, gibt es Gewitter; tan
zen sie hoch in der Luft, wird das e er
gut, tanzen sie niedrig, gibt es liegen
(Hohn). — Dansen n. „das Tanzen . se
hett nix in'n Kopp as D. un Daken „ anzen
und Flirten“, he hüppt bi't D. as n Pogg ***
Maandschien Ang. wenn de Ostwind in
Eggen geraad un ool Lüd int D., denn is
ggrkeen Enn werter dorin Storni. an
(Pissen Sschl., Geschäft Holst.) geil vor
Süssein un Sansen („Arbeiten“) is beter as
D. Ang. alle goden Gebrüke kamen af, sa
de Dem, dor harr de Paster gr dat D. ver
baden, dor ligg’t, sä de Dem, dor lee sc
Kind bi't D. fallen Neum. Wenn eine gleiche
Anzahl Knaben und Mädchen in einer *a-
milie sind (z. B. je 3), so sagt man: nu
sünd dree Paar vull, fghlt bloots noch
Muuskanl (Spglmann, Dansmeister), denn
kann't D. losgahn Sschl. dat heff ik all ut
mi sülm, as Hansjörn dat D. Reim zur
Beruhigung weinender Kinder: hgr, hgr, gr,
ivat kloppt dor an de Dgr? En lütten wip
un en lüttje Dgrn, de wällt mien Hanne dat
P>. Ighrn Htm.’ Schw. Spottreim: Hans mit
Hummel, mit de Klock an'n Foot, lehrst all
de Jungs un Doms dat D. good, ficf in e
Sied un dree in'e Eck, Hans de se 9^’
geit mal nett (bezieht sich auf einen lanz-
meister Hans Soest, der mittels einer an den
Fuß gebundenen Schelle die Tanzor nunS
hielt) Heist (tlters.). — Danser m. „ an
zer ‘ s. Däuser.
dansk (dansg) adj. „dänisch“, die früher
in Ang. übliche dän. Form, jetzt dansen
(s- d.). wi hemm sünst d. wgsen, men nu
sün wi dütsk blgwen (Probe des älteren Ang
ler Plattd.). . ,
Danzig (da nsl) die Stadt Danzig, schasst
°k D. hebben, wenn ik Hamborg (Leipzig
Hohn) Urieg scherzh. für „besten Dan
Elbm. 1840! — Danziger m. „em aus
einem Gemisch von Weizen- und Roggenmehl
gebackenes Brot von der Form der Kommis
brote“ Nübbel (Rdsbg.). tt
dappeln (dabin) sw. v. „trippelnd laufen
Storm.; s. tappeln.
dar adv. „dort“ u. konj. „da“ s. dgr.
darben (däm) sw. v. „darben“,
mun sik darft an'n egen Mund, dat
™h ? r ni Kalt un Hund Kh.; vgl. besparen.
Sonst nicht volkstüml.
Darf (däf) Wm. Kk. Dw. s. Darm.
Darger (däga) Oh., Dari (dal) FL. m.
„künstlicher Köder in Gestalt eines Metall
fisches“, bes. zum Hechtfangen; vgl.
Blenker 1 . Dazu dar gern (dägan) Oh.
Malente, darlen (däln) FL. sw. v. „mit
dem D. Fische fangen“, was meist von einem
in Fahrt befindlichen Boot aus geschieht. —
Dasselbe wie Darger ist wohl Dark „Angel
gerät zum Fischefangen auf Eis" Schmalen -
see (Bornhöv.) seit.
Dark (dag) Holst. 1791. Dtm. Elbm.
Schenef., Darg (Holst. 1820. Nordstrand. -
Moor 1860. Eid.), Darrik (Dtm.), Dari
(däri) Haale Schwabe (Rdsbg.), Djark
(Kremp.) m. „bräunliche, schwammige Erd
schicht aus vermoderten Pflanzenresten (bes.
Schilf und Reet), mit Tonerde (Klei) unter
mischt“; s. Drasch; vgl. fries. Terrig, Tcrn,
Tuul. 1. In der Marsch bezeichnet man als
D. die unter dem eigentlichen Marschboden
befindliche, stark mit vermoderten Pflanzen
resten durchsetzte Schicht (s. Stört), die
beim Kleien der Gräben zum Vorschein
kommt, du mußt’n Brill ophebben, wo du
fief Foot mit in'n D. kieken kannst Wm.
Im Wattenmeer befindet sich diese torfartige
Schicht unter dem Schlick; aus ihr wurde
früher das sog. „friesische Salz“ gewonnen.
Vgl. Eiderstedter Beitr. zur Heimatk. 1910
S. 34. Jb. f. Ldk. 6, 288 f. Selten „die Un
fruchtbare Tonschicht unter der Acker
krume“ Kremp.; s. Bint 2 . — 2. In der
Geest (Dtm. Schenef.) ist D. die unterste
auf Kleiboden lagernde Torfschicht der Hoch
moore. Sie ist von derselben Beschaffenheit
wie bei 1; als Brennmaterial wird der aus
ihr gewonnene Torf nicht gern benutzt, da
er beim Verbrennen einen sehwefelwasser-
stoffartigen Rauch entwickelt. Auch die
über dem Moostorf lagernde Schicht von noch
nicht genügend zersetzten Pflan/.enresten
wird D. genannt (s. Neue Prov.-Ber. 10, 56).
— 3. Seltener wird das „Treibsei“ (bes.
Schilf), das sich nach der Flut an den Eib
und Nordseedeichen ablagert, als D. bezeich
net (Wm. Dtm.); für Wm. schon 1751 be
zeugt. Vgl. Dang, Driwwersch. — 4. In
der Ggd. v. Rdsbg. nennt man D. eine sump
fige Niederung am Flußufer, die mit Reet
bestanden ist. Vgl. Dach 2. — 5. „Wiesen
schachtelhalm“ Equisetum pratense. Sdtm.
1870; s. Duwock.
darkam(en) (däkgm und dpa—), auch
verstümmelt zu derkam(en) (deakgm)
„willkommen“ Wm. Wenn Gäste kamen,
wurden sie vom Bauern in die Stube ge
leitet, zum Sitzen genötigt und dann vom
Hausherrn, der Hausfrau und den erwach
senen Kindern nacheinander durch Hand-