Full text: (Erster Band)

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dansen 
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Kiel (.beim Kartensp.). — du hesst de längste 
Tied mit Abraham (s. d.) danst „es geht 
mit der Sache zu Ende“ Ratzebg. he schall 
mit Grootmudder d „er soll die Hungerharke 
(s. d.) ziehen“ Hü. kumm man her, wenn du 
wat urullt, ik laat di op mien lütten Finger 
d. Herausforderung, bet er op de Füst to d. 
as op de Föt oder dat sünd brave Wie wer, 
de op de Fuust danst von arbeitsamen 
Frauen, namentl. beim Backen und Waschen. 
Holst. 1840. he danst dorbi ut Steweln un 
Schoh „setzt sein Vermögen dabei zu“ Eid. 
dat heet Lien d., sä de Schinner, do hung de 
Deef in de Sn er Holst. 1840. för Geld kann 
man den Düwel d. laten „für Geld kann 
man alles haben“; dann auch he kann den 
Düwel (Gott un den Diiivel Heikendf.) d. 
laten „er ist reich“, „er kann etwas drauf 
gehen lassen“; he lett'n Daler d. von einem 
Verschwender (Fehm.). wat hett dat Diert 
för grote Lüs, sä Fritz Tagei, da dansen 
veer Apen uv’n Iiameel Ratzebg.; s. auch 
Ap S. 150. he is so egen as Luna sien 
hieß, de wull d. un schult ni Grebin (Plön); 
Luna war ein Tanzlehrer aus der Ggd. v. 
Neust., der auf die umliegenden Dörfer 
fuhr, um Tanzunterricht zu erteilen, aber 
nicht recht mit Pferden umgehen konnte. 
wenn ik dat deed, so wgr ik ivert, dat ik 
mit de Hunnen danse (d. h. mit Veits 
Hunden?) „dann müßte ich den Veits 
tanz haben, verrückt sein“ Holst. 1800 
(Sch. 2, 173). wenn de Katt ni to Huus 
(ut’n Huus) is, denn danst de Müs op’n 
Disch wie im Hd. he danst rum as de 
Heister um de Kohpans wenn jemand mit 
einem großen Satz zur Seite springt (Ndtm.). 
he danst mi jümmer bi de Föt rum as so'n 
Kadeker von lebhaften Kindern, die einem 
überall im Wege stehen, dor danst Born 
holm hent s. Bornholm. — Spottreim: Alheid 
un Klunkerfoot dansen alle beid vich good 
Holst. 1840. — Rätsel: dor hängt wat an de 
Wand, wenn't dalkümmt, denn dans’t 
(Peitsche), rot sleit swart vör’n Mgrs (vör’t 
Gatt Ivk., mit'n Stgrt Ndtm.) un witt fangt 
an to d. (die rote Flamme unter dem 
schwarzen Grapen mit Milch) Schlesw. 
Rdsbg. Üters. Glückst.; witt haut swart 
vör'n Mgrs, swart fangt an to d. (das durch 
Schlagen mit dem weißen Stein gegen den 
schwarzen Stahl erzeugte Feuer) Eckf. 
(abst.). — In Tanzreimen (vgl. Dans, Dan 
sen, Backaben S. 201, Kukuk): tack, tuck 
up'n Heubghn, Hans danst mit de Kluck- 
hghn, Hans danst mit de poolsche Bruut, 
Slachter gifft sien Dochter ut mit de Lgwer, 
mit de Lung, mit de poolsche Ossentung 
Lbg. Anne Marie, kumm, dans mit mi, ik 
scherJt di ok'n Paar Schoh! Nä, seggt do 
Anne Marie, ik heff keen Lust dorto (der 
erste Vers wiederholt sich in jeder der fol 
genden Strophen); 2. Str.: . . . ik schenk 
di ok'n Kleed! Nää, seggt do A. M., dat deit 
mi hartlich leed; 3. Str.: ... ik drei di gau 
mal rum! Näää, seggt do A. M., du büst mi 
vgl to dumm; 4. Str.: . . . ik ggf di ok’n 
Kuß up’e Back! Je, seggt do A. M., dat 
is’n annern Snack; 5. Str.: . . . ik küß di 
up dien roden Mund! Ja, seggt do A. M., 
denn dans ik ümmer rund Westensee. Ähn 
lich ein Puppenlied: Puppe, wullt du d., so 
schenk ik di en Mülz. Nä, seggt de Puppe, 
dat Dansen is nix nütz (auch das Geschenk 
eines Hutes kann die Puppe nicht zum Tan 
zen veranlassen; als ihr aber ein Mann 
versprochen wird, erklärt sie sich bereit 
und sagt: denn dans ik wat ik kann) Bös 
dorf (Plön) seit.; Bruchstück einer anderen 
Fassung: Pöppken, wullt d., denn köp ik 
di en Pgrd. Nä, seggt dat Pöppken, dat is 
för mi nix wgrt Kk. — Kindertanzreime: 
gun Abend, gun Nacht, dat Herrn-Gejacht 
wgr gestern Abend in gans Brügg bedacht; 
se dansen wol achter, se dansen wol vgr, 
se dansen wol vor Peter sien Dgr; Peter 
keum rut, sien Greten wgr Bruut, se wgr 
mit Gold un Süliver umggben un scholl mit 
Peter in Herrlichkeit Igben Brügge (Bordesh.) 
abst. Hans dans Katerdans (Taterdans 
Oldesl.) oder Hans, Hans Pgperdans (Neum.), 
dreih di mal herum meist weitergeführt: 
un wenn de Schoh verslgten sünd (de Sahlen 
ut’e Stgweln rut sünd Schw.), denn danst 
wi op de Strümp (Hü. Oldesl.) oder un wenn 
de Derns vun't Melken kaamt (na Melken 
gaht Sdtm.), denn loopt se scheef un krumm 
(Ndtm.); 2 Kinder fassen sich kreuzweise 
bei den Händen, gehen nach dem Takt vor 
wärts, machen bei dem Worte herum eine 
Kehrtwendung nach innen, gehen dann wie 
der vorwärts, machen bei dem Worte herum 
(bezw. bei Strümp oder krumm) abermals 
eine Kehrtwendung usw. (vgl. Heim. 6, 30. 
Kock Schwansen 2 S. 463). Ein ähnliches 
Lied wurde auch beim Melken gesungen: 
witen Kater, sioarten Kater, dreih di mal 
herüm, wenn de Dgrns na'n Melken gaht, 
danst se up de Strümp Prb. — Anfang eines 
Trinkliedes: hoppdilopp mien Geld is up, 
morgen wüllt wi d. Oh.; vgl. Heim. 30, 9. 
— Sage: Bei Breitenberg (Itz.) hüpfen 
nächtlicher Weile Zwerge am Ufer der Stör 
umher; die Leute sagen: dor danst de 
Münche („Mönche“); s. Mhff. 2 Nr. 378, 2. 
Vgl. Bruutdans S. 548 u. Dänserin. — Aber 
glaube: Wem die Füße jucken, der wird 
tanzen (Holst. 1840). Wer den Sand gut 
in die Stube streut, kann gut tanzen (Holst. 
1860). Wenn man abends nach Sonnen-
	        
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